Was kostet ein Umzug?
30.01.2020 – Der Umzug in eine neue Wohnung oder ein Haus ist immer mit einigen Kosten verbunden. Doch welche Faktoren beeinflussen die Kosten und wie können Sie diese möglichst gering halten?

Was kostet ein Umzug?
Ganz gleich, ob Sie in Eigenregie oder mit professioneller Hilfe umziehen – Umzugskosten fallen immer an. Daher sollte Ihr Umzug nicht nur logistisch, sondern auch finanziell immer gut durchdacht sein. Damit Sie ein besseres Gefühl bekommen, welche Ausgaben Sie zu erwarten haben, informieren wir Sie über alle möglichen Kostenfaktoren und geben Ihnen außerdem hilfreiche Tipps, um Umzugskosten zu sparen.
Privater Umzug mit Freunden oder mit einer Umzugsfirma?
Einen Umzug zu organisieren, ist meist mit Zeitaufwand und Stress verbunden. Die Umzugsaktion mit ein paar Freunden zu stemmen, ist besonders im jungen Alter eine beliebte Möglichkeit. Es spart zudem einiges an Kosten, ist allerdings mit einem höheren organisatorischen Aufwand verbunden. Je älter man wird, desto mehr Umzugsgut sammelt sich an und gestaltet das Vorhaben schwieriger als bei einem kleinen Hausstand. Beim Umzug beispielsweise einer 4- oder 5-köpfigen Familie sammeln sich die verschiedensten Kleinigkeiten an, die im neuen Heim ihren Platz finden sollten. Häufig sind es diese Kleinigkeiten, die die Anzahl der Umzugskartons ins schier Grenzenlose anwachsen lassen. Dann ist es vermutlich stressfreier, eine Umzugsfirma zu engagieren.
Welche Umzugskosten fallen an, wenn Sie privat umziehen?
Neben dem Faktor, dass Sie eine neue Wohnung beziehen, die eventuell im selben Ort oder gar in einem anderen Bundesland liegt, fallen folgende Kosten in jedem Fall an. Diese sollten Sie stets im Auge behalten.
Umzugs-LKW
Neben den Helfern sind die Transportfahrzeuge wohl das Wichtigste bei einem Umzug. Hierbei werden die Mietkosten pro Zeit und inklusive Versicherung (mit oder ohne Selbstbeteiligung) berechnet. In der Regel belaufen sie sich auf 60 bis 120€ pro Tag. Hinzu kommen noch der Sprit und die verrechneten Gesamtkilometer. Die Fahrzeuggröße, die Sie mieten dürfen, hängt auch von Ihrer Führerscheinklasse ab. Die Kosten für einen 7,5-Tonner liegen ungefähr zwischen 140 und 200€ pro Tag.
Kleinere Transportfahrzeuge
Falls Sie sich aufgrund des geringeren Preises für mehrere kleine Fahrzeuge entschieden haben, bedenken Sie bitte auch die dafür gebrauchten Parkplätze. Die benötigte Parkfläche einfach mit Stühlen oder sonstigem Sperrgut zu reservieren, ist leider nicht zulässig. Daher sollten Sie rechtzeitig bei der Stadt Halteverbotszonen beantragen. Die Kosten dafür können je nach Stadt zwischen 50 und 100€ (für bis zu 10 Tage).
Arbeits- und Zeitaufwand
Gut geplant ist halb gewonnen – und die Zeit, die Sie und Ihre Helferinnen und Helfer investieren müssen, hängt im Wesentlichen von 2 Faktoren ab:
- von Ihren Gütern in Kubikmetern
- von den Personen, die mithelfen
Je mehr Umzugsgüter Sie besitzen, desto mehr Helferinnen und Helfer brauchen Sie auch, ansonsten werden Sie schnell an Ihr Limit kommen. Außerdem erhöht sich bei zu wenigen Helferinnen und Helfern das Unfall- oder Verletzungsrisiko rapide. Denn ein Umzug ist körperlich eine enorme Belastung. Auch eine Macke an der Schranktür oder Ähnliches kann schnell vorkommen. In solchen Fällen haftet eine Privathaftpflichtversicherung nicht. Sie können allerdings eine separate Umzugsversicherung abschließen – hier variieren die Ausgaben je nach Wert der Umzugsgüter zwischen 100 und 200€. Bei besonders hochwertigen oder hochpreisigen Gütern werden aber viele Versicherungen evtl. ablehnen.
Verpackungsmaterial
Tun Sie sich selbst den Gefallen und sparen Sie nicht am falschen Ende, indem Sie auf alte, einfache Kartons aus dem Keller zurückgreifen. Solche Umzugskartons können leicht während des Tragens einfach auseinanderfallen, sodass es zu Unfällen oder Schäden an Ihren Sachen kommt. Wie viele Umzugskartons eine Familie braucht, hängt vom Hausstand, Größe der Wohnung und der Anzahl der Familienmitglieder ab. Grob kann gesagt werden: pro erwachsener Person kann man mit etwa 25 Kartons rechnen, bei Teenagern rechnet man mit etwa 20 Kartons und für ein Kleinkind mit etwa 10 Kartons. Die Kosten pro Karton liegen je nach Größe zwischen 2,50€ und 6€.
Wer eine nachhaltige Alternative vorzieht, kann Umzugskisten mieten. Dazu gibt es Angebote ab 1,99€ pro Kiste. Oder Sie hören sich einfach bei Familie, Freunden oder Bekannten, nach Kartons für Ihren Umzug um.
Sie benötigen außerdem noch Folgendes:
- Luftpolsterfolie
- Packpapier
- Klebeband
- Bänder
- Gurte
- Scheren
- Aufkleber
- Stifte zur Markierung
- Pläne für die Helfer
- Essen und Getränke für die Umzugshelfer
Die Umzugskosten für diesen Bereich belaufen sich auf ca. 40 bis 150€.
Umzugskosten mit einem Umzugsunternehmen
Falls es in Ihrem Budget liegt und Sie lieber auf unnötige Schwierigkeiten verzichten möchten, ist der Domizilwechsel mit einem professionellen Umzugsunternehmen natürlich deutlich entspannter.
Die verschiedenen Umzugsunternehmen zu vergleichen, ist manchmal nicht ganz einfach, denn viele Unternehmen müssen vorher die Wohnung besichtigen, um die tatsächlichen Umzugskosten zu berechnen. Bei vielen traditionellen Umzugsfirmen fallen auch noch Umzugskosten für Zusatzleistungen wie das Einpacken der Kartons, Küchenab- und aufbau oder den Transport eines Klaviers an.
Umzugskosten je Quadratmeter
Bei einem lokalen Umzug können Sie ungefähr von folgenden Preisen ausgehen:
- 35m²: 500 bis 1.050€
- 60m²: 700 bis 1.299€
- 85m²: 1.100 bis 1.500€
- 120m²: 1.200 bis 2.000€
Bei einem Langstreckenumzug, also beispielsweise von München nach Berlin, müssen Sie ungefähr mit den doppelten Umzugskosten rechnen.
Welche Kosten müssen Sie sonst noch bedenken?
Kaution
Mit der Mietkaution sichern sich Vermieter gegen Mietausfälle oder Schäden beim Auszug ab. Erlaubt sind Kautionen bis zur Höhe von maximal 3 Monatsmieten, die innerhalb von 3 Monaten zu bezahlen sind.
Provision
Wenn Sie einen Makler für die Wohnungssuche beauftragt haben, fallen entsprechende Provisionszahlungen an diesen an. Zulässig sind bei Mietwohnungen maximal zwei Nettokaltmieten, bei Kaufverträgen fallen in der Regel 5% bis 7% des Kaufpreises plus Mehrwertsteuer an. Die Kosten werden hälftig zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt.
Renovierungskosten
In der Regel beziehen Sie eine durch den Eigentümer frisch renovierte Wohnung. Für die Renovierungskosten Ihrer alten Wohnung müssen Sie jedoch selbst aufkommen. Beim reinen Nachweißen der Wände können Sie mit ungefähr 0,30€ bis 0,40€ pro Quadratmeter rechnen. Geht es allerdings auch um die Renovierung des Bades oder der Fassade, sind hier je nach Kauf- oder Wohnobjekt keine Grenzen nach oben gesetzt. Alle Informationen über einen Renovierungskredit oder Modernisierungskredit erhalten Sie hier.
Umzugskosten von Internet und Telefon
Je nach Anbieter fallen auch hierfür Umzugskosten zwischen 20€ und 70€ an. Oft kommen Sie aber günstiger oder sogar kostenlos davon, wenn Sie den bisherigen Vertrag um ein Jahr verlängern.
Neue Möbel
Nicht immer finden alle Möbel der alten Wohnung einen passenden Platz im neuen Zuhause, zum Beispiel die Einbauküche. Diese individuellen Umzugskosten sollten Sie auf keinen Fall bei Ihrer Planung außer Acht lassen.
Nachsendeauftrag
Damit auch Ihre Post den Weg in Ihr neues Heim findet, können Sie bei der Deutschen Post einen Nachsendeauftrag stellen. Für die ersten 6 Monate, die in der Regel auch ausreichen, um alle Nachzügler zu informieren, kostet dieser etwa 20€.
6 Tipps, um Umzugskosten zu sparen
Ein- und Auszug abstimmen
Achten Sie bei Kündigung und Abschließen des neuen Mietvertrages darauf, Ein- und Auszugstermin möglichst gut aufeinander abzustimmen, um eine mögliche Doppelbelastung bzw. teure Hotelaufenthalte zu vermeiden.
Rechtzeitig kündigen
Beachten Sie rechtzeitig die Kündigungsfristen Ihres Mietvertrages sowie Ihrer Strom- und Gasanbieter, Telefon- oder Kabelanschlussfirmen.
Steuern sparen
Sie können einige der Umzugskosten von der Steuer absetzen. Informieren Sie sich hierzu bei Ihrem Steuerberater.
Renovierungskosten
Prüfen Sie im Vorfeld genau, welche Renovierungsarbeiten Sie durchzuführen haben. Eventuell müssen Sie nicht alle von Ihrem Vermieter verlangten Arbeiten übernehmen. Bei Unklarheiten hilft Ihnen auch der Mieterbund.
Boom-Zeiten vermeiden
Die meisten Umzugs-LKW und Sprinter werden am Monatsanfang und -ende zu höheren Preisen vermietet. Falls es Ihnen also möglich ist, Ihren Wohnungswechsel zum Beispiel in die Mitte des Monats zu verlegen, können Sie möglicherweise Geld sparen.
Umzugsutensilien gebraucht kaufen oder leihen / mieten
Über Kleinanzeigen oder Freunde gelangen Sie in der Regel günstiger an Umzugskartons und weitere benötigte Materialien wie Klebeband. Kümmern Sie sich rechtzeitig darum und prüfen Sie vor dem Kauf, ob die Kartons, vor allem die Böden, noch in Ordnung sind. Alternativ können Sie auch Lagerboxen nutzen.
Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es für einen Umzug?
Im Zuge der Steuererklärung können Sie Ihre Umzugskosten in jedem Fall absetzen, wenn Sie die Belege einer Umzugsfirma vorlegen. Einige Positionen werden allerdings pauschal berücksichtigt, auch wenn die tatsächlichen Kosten davon abweichen.
Absetzbar sind:
- die Kosten für den Transport des Hausrates
- die Kosten für die Reparatur bei Transportschäden
- bei Mietimmobilien die Maklergebühr
- die Kosten für die Fahrt zu Wohnungsbesichtigungen: 30 Cent je Kilometer
- doppelte Mietzahlungen für bis zu 6 Monaten
Bei hohen Umzugskosten hilft ein Konsumkredit
Fakt ist und bleibt: Ein Umzug ist in der Regel mit hohen Kosten verbunden und bedeutet meist eine Menge Stress. Ob Sie sich für eine Umzugsfirma entscheiden oder für einen privaten Umzug müssen Sie selbst entscheiden. Sicher lässt sich bei privaten Umzügen einiges an Umzugskosten sparen, jedoch ist der Zeitaufwand und das Risiko einer Beschädigung des eigenen Hab und Guts deutlich höher. Die Arbeit lässt sich jedoch erleichtern, indem Sie Full-Service-Angebote von professionellen Umzugsfirmen in Betracht ziehen und außerdem unsere Spartipps beherzigen.
Wer also nicht auf Freunde und Familie als Umzugshelfer zurückgreifen kann und/oder die Umzugskosten nicht komplett aus eigener Tasche aufbringen kann, für den sind Ratenkredite eine kurzfristige Lösung.