So finanzieren Sie Ihre Photovoltaik-Komplettanlage

25.10.2023 – Wir erklären, warum die Kombination von Photovoltaik und E-Mobilität so sinnvoll ist – und wie sie sich finanzieren lässt.

Ein Installateur sitzt auf einem Hausdach und bringt Photovoltaik-Platten an

KfW-Förderung verpasst? In weniger als 24 Stunden waren die 300 Millionen ausgeschöpft, die das Verkehrsministerium mit dem Programm „Solarstrom für Elektroautos“ aufgelegt hatte.

Was ist die PV-Kombi-Förderung KfW 442?

Um das von der Bundesregierung gesetzte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, muss nicht nur die Stromerzeugung aus Solar- und Windkraft ausgebaut werden – auch die Verkehrswende ist ein wichtiger Teil der Klimaschutzziele. Das neue Förderprogramm KfW 442 richtet sich daher in erster Linie an E-Auto-Fahrer und -Fahrerinnen, die ihr Fahrzeug künftig zuhause mit selbst erzeugtem Solarstrom laden möchten.

Eigenheimbesitzer, die bereits ein E-Auto fahren, erhalten bis zu 10.200 Euro Förderung, wenn sie die Kombination aus Photovoltaikanlage, Stromspeicher und private Ladestation (Wallbox) neu installieren lassen. Die tatsächliche Höhe der Förderung richtet sich nach der Größe der PV-Anlage und des Speichers sowie nach der Art der Wallbox. Ab dem 26. September 2023 konnte die Förderung bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt werden. Und obwohl die Anschaffung einer Komplettanlage mit Speicher und Wallbox auch mit Zuschüssen eine beträchtliche Investition bedeutet, waren die 300 Millionen Euro, die für das Programm bereitgestellt wurden, innerhalb eines Tages ausgeschöpft.

Warum der Run auf die Photovoltaik-Kombiförderung?

33.000 Förderanträge sind in weniger als 24 Stunden bei der KfW eingegangen. Wenn im neuen Haushaltsjahr wieder Gelder zur Verfügung stehen, wird das Programm voraussichtlich mit 200 Millionen neu ausgestattet. Dass die Fördermillionen so schnell vergeben waren, lässt vermuten, dass viele Hausbesitzer sich ohnehin schon mit den Themen Photovoltaik und Laden mit Solarstrom beschäftigt haben. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Günstig und nachhaltig
    Wer zuhause den eigenen Solarstrom lädt, spart Geld gegenüber dem Laden an der öffentlichen Ladesäule. Zudem ist der Solarstrom frei von Emissionen – gut für die persönliche CO2-Bilanz.
  • Marktwert der Immobilie steigern
    Mit einer Solaranlage auf dem Dach und einer Wallbox zum Laden steigt der Marktwert der eigenen Immobilie – insbesondere mit Blick auf eine mögliche Solarpflicht oder ein Verbot von Verbrennern in Zukunft.
  • Finanzielle Entlastung
    Die Kombination aus Photovoltaik, Stromspeicher und Ladestation kostet eine Menge. Mit der KfW-Förderung kann man rund ein Viertel bis ein Fünftel der Investitionskosten sparen – das ist eine beträchtliche Entlastung.

Warum ist eine PV-Komplettanlage sinnvoller als eine Photovoltaikanlage allein?

Private Photovoltaikanlagen werden heute in der Regel mit einem Stromspeicher kombiniert – und in vielen Fällen auch mit weiteren Komponenten wie einer Wallbox oder einer Wärmepumpenheizung verbunden. Das hat sowohl mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit als auch mit Blick auf die Zukunft Vorteile.

Solarstrom möglichst flexibel nutzen

Tagsüber, wenn die Solaranlage Strom erzeugt, sind viele Familien gar nicht zu Hause und der Strombedarf ist eher gering. Ein Stromspeicher speichert den selbst erzeugten Strom, sodass Sie ihn abends und nachts nutzen können. So nutzen Sie mehr vom Solarstrom selbst und sparen Kosten für Strom aus dem Netz.

E-Auto bequem und günstig laden

Das Laden an öffentlichen Ladesäulen ist vergleichsweise teuer und aufgrund der vielen unterschiedlichen Anbieter manchmal kompliziert. Wer das E-Auto zuhause mit Strom aus der PV-Anlage lädt, spart nicht nur Geld, sondern lädt auch sicher und komfortabel – schließlich entfällt die Suche nach einer freien Ladestation.

Investition in die Zukunft

Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ist die Grundlage für eine unabhängige und klimafreundliche Energieversorgung gelegt. Denn neben der Ladestation lassen sich auch weitere wichtige Energieverbraucher im Haus mit Solarstrom betreiben – etwa eine elektrische Fußbodenheizung, eine Wärmepumpe oder eine Klimaanlage. Spätestens wenn der Heizungstausch gesetzlich verpflichtend wird, sind Hausbesitzer mit Photovoltaikanlage im Vorteil.

Welche Kosten kommen für PV-Anlage, Speicher und Wallbox auf mich zu?

Grundsätzlich gilt: Je größer die PV-Anlage ist, desto günstiger ist der Preis pro Leistungseinheit. Diese wird in Kilowatt peak (kWp) angegeben. kWp bezeichnet die Menge an Strom, die ein PV-Modul unter optimalen Bedingungen maximal erzeugen kann.

  • Bei kleinen Anlagen (4 kWp) bezahlt man pro kWp ca. 1.500 Euro.
  • Bei einer 6-kWp-Anlage sind es ca. 1.450 Euro pro kWp.
  • Für große Solaranlagen (ab 10 kWp) fallen pro kWp Preise ab 1.350 Euro an.


Die Preise verstehen sich netto inklusive aller Bauteile, Verkabelung und Montage.

Auch beim Speicher gilt: Je höher die Leistung, desto geringer sind die durchschnittlichen Preise pro Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität.

  • Kleine Lithium-Ionen-Speicher (bis 5 kWh) sind ab 1.325 Euro pro kWh Kapazität zu bekommen.
  • Im Segment 5–10 kWh sind es ab 1.040 Euro pro kWh.
  • Batteriespeicher ab 10 kWh sind auch schon ab 900 Euro pro kWh Speicherkapazität zu haben.

Grundsätzlich gilt natürlich, dass eine Photovoltaikanlage inklusive aller Komponenten individuell von einem Fachbetrieb geplant werden sollte. Als grobe Faustformel kann man aber sagen:

  • Pro 1.000 Kilowattstunden (kWh) jährlichem Stromverbrauch 1 bis 1,5 kWp Photovoltaik-Leistung.
  • Pro 1 kWp Photovoltaik-Leistung ca. 1 kWh Speicherkapazität.

Wenn Sie Ihren Haushalt und Ihr E-Auto mit selbst erzeugtem Solarstrom versorgen möchten, benötigen Sie je nach Größe Ihres Haues eine Anlage zwischen 10 und 15 kWp Leistung. Dafür sollten Sie mit Kosten ab 13.500 Euro für die Solaranlage plus Kosten ab 10.000 Euro für den Stromspeicher rechnen. Für die Wallbox fallen zusätzliche Kosten ab 1.000 Euro an, je nach Hersteller und Ladeleistung. Insgesamt sollten Sie also von Investitionskosten von mindestens 25.000 Euro ausgehen – je nach Größe und Funktionsumfang der Anlage können es aber auch 40.000 Euro oder mehr werden.

Wie lange dauert es, bis sich eine Photovoltaik-Komplettanlage rentiert?

Wie schnell sich die PV-Komplettanlage amortisiert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Moderne Anlagen erzeugen 25 bis 30 Jahren Jahre lang zuverlässig Energie. Für den Strom, den Sie ins Netz einspeisen, erhalten Sie 20 Jahre die sogenannte Einspeisevergütung von derzeit 8,2 Cent pro kWh (7,1 Cent pro kWh für Anlagen größer als 10 kWp).

Ein wichtiger Bestandteil jeder Rentabilitätsrechnung ist der Eigenverbrauch – schließlich kostet die Kilowattstunde Haushaltsstrom durchschnittlich 40 Cent (Stand September 2023)1. Für das Elektroauto fallen beim Unterwegs-Laden häufig sogar noch höhere Preise an: Unter 40 Cent können Sie Ihr E-Fahrzeug laut ADAC2 eigentlich nirgendwo laden. Je mehr Solarstrom Sie also selbst nutzen, desto weniger teuren Netzstrom müssen Sie beziehen und desto schneller rechnet sich Ihre Investition. Pauschale Rechnungen gehen von einer Amortisationszeit von 10 bis 12 Jahren aus. Hierbei kommt es auch auf die Art der Finanzierung an. Können Sie Ihre PV-Anlage komplett aus Eigenkapital finanzieren, amortisiert sich die Investition schneller, als wenn Sie ein Darlehen aufnehmen.

Welche Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten gibt es für eine Photovoltaik-Anlage?

Doch wie finanziert man am besten eine Photovoltaikanlage, wenn das Eigenkapital nicht ausreicht? Und wer kann dabei helfen? Von der KfW bietet das Programm 270 Kredite ab 4,72% effektivem Jahreszins.

Wichtig dabei:

  • Den Antrag stellen Sie bei Ihrer Hausbank, nicht direkt bei der KfW.
  • Erst wenn der Antrag bewilligt ist, dürfen Sie einen Auftrag an den Solarfachbetrieb vergeben.
  • Für die Antragstellung muss ein aktuelles Angebot eines Fachbetriebs vorliegen.

Vom Bund gibt es außer der Einspeisevergütung und den zinsgünstigen Krediten keine Förderung nur für PV-Anlagen. Allerdings gibt es vereinzelt kommunale Förderprogramme, die Photovoltaik in Kombination mit anderen Erneuerbare-Energien-Technologien wie Wallbox oder Wärmepumpe bezuschussen.

Falls Sie noch weitere Modernisierungen an Ihrem Eigenheim planen, empfiehlt sich eine Energieberatung.3 Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) übernimmt 80% der förderfähigen Kosten der Beratung. Maximal wird eine Summe von 1.300 Euro für Ein- oder Zweifamilienhäuser und eine Summe von 1.700 Euro für Wohngebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten gefördert. Dabei darf der Bauantrag für das Haus nicht älter als 10 Jahre sein.

Wie bereite ich die Finanzierung vor?

An erster Stelle stehen Information und Beratung. Für die Dimensionierung Ihrer PV-Anlage wenden Sie sich an einen Solarfachbetrieb oder einen Energieberater. Für die Finanzierung des Vorhabens steht Ihre Bank an Ihrer Seite. Die Integration von KfW-Förderkrediten ist Teil der Commerzbank-Baufinanzierungsberatung. Je nachdem, ob Sie noch weitere Modernisierungen vorhaben, stehen Ihnen zwei Optionen zur Verfügung.

Grüne Baufinanzierung

Für alle, die nachhaltig bauen, kaufen oder sanieren möchten, ist die grüne Baufinanzierung der Commerzbank genau richtig. Handelt es sich um ein Gebäude mit einem Endenergiewert von maximal 50 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter, besteht sogar die Möglichkeit von einem Zinsrabatt in Höhe von 0,1% zu profitieren. Die grüne Baufinanzierung lässt sich optimal mit einem KfW-Förderkredit kombinieren. Lassen Sie sich unverbindlich beraten!

Klimakredit

Der Klimakredit der Commerzbank unterstützt Sie bei der Finanzierung Ihrer PV-Anlage oder beim Kauf eines Elektroautos. Auch einzelne Effizienzmaßnahmen am Eigenheim können Sie so unkompliziert finanzieren. In unserem Online-Tool können Sie die gewünschte Kredithöhe und Laufzeit einstellen. So sehen Sie sofort, welche Zinsen und Monatsraten auf Sie zukommen. Aber selbstverständlich stehen Ihnen auch unsere Beraterinnen und Berater zur Verfügung – telefonisch oder in Ihrer Filiale.