Was kostet ein Kabelanschluss?
01.01.2022 – Ein Kabelanschluss sorgt nicht nur für Fernsehen, sondern auch für Telefon und Internet. Welche Kosten sind damit verbunden und worauf sollten Sie beim Anbieter achten?

Ein Kabelanschluss bringt gewisse Kosten mit sich
Neben dem Empfang von Fernsehen über Satellit und dem terrestrischen Empfang ist der Fernsehempfang über ein Kabelnetz eine wichtige Komponente. Mit Kabel können Sie jedoch nicht nur zahlreiche TV-Sender konsumieren, sondern auch das Internet nutzen und telefonieren. Ein Kabelanschluss ist jedoch mit entsprechenden Kosten verbunden. Erfahren Sie hier, welche Kosten bei der Nutzung von Fernsehen und Co. über Kabel entstehen, welche Voraussetzungen damit verbunden sind und wie Sie bei den Kosten für den Anschluss sparen können.
Was ist ein Kabelanschluss?
Ein Kabelanschluss empfängt Audio- und Videodaten mithilfe eines speziellen Datenkabels. Sendeanstalten modulieren und codieren die zu übertragenden Daten und senden diese an einen Satelliten weiter. Heute übertragen alle Sendestationen in Deutschland und Österreich die Daten ausschließlich digital. Dies geschieht mit dem sogenannten QAM-Verfahren. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich die komplizierte Bezeichnung Quadraturamplitudenmodulationsverfahren.
Die einzelnen digitalen Bits werden vom Satelliten an eine sogenannte Kopfstation weitergeleitet, welche diese in das jeweilige Kabelnetz einspeist. Von dort werden die Signale an die einzelnen Haushalte weitergeleitet. Die Kabelnetzbetreiber, wie Vodafone oder der kürzlich von diesem Unternehmen aufgekaufte Anbieter Unitymedia, errichten und betreiben diese Kopfstationen. Daneben gibt es in einzelnen Gebieten auch kleinere private Kabelnetzbetreiber, die einen Anschluss ermöglichen.
Wofür brauchen Sie einen Kabelanschluss?
Ein Kabelanschluss ist kostenpflichtig und Sie benötigen diesen zum Empfang von Kabelfernsehen, meist auch für die Internetnutzung und Telefonie. Die meisten Kabelanbieter haben aus diesem Grund Kombi-Pakete im Angebotsprogramm. Wenn Sie über keinen Kabelanschluss verfügen, können Sie Fernsehen nur über Antenne oder Satelliten empfangen, wozu spezielle Receiver erforderlich sind. Für den klassischen Anschluss für das Fernsehen stehen drei digitale Alternativen zur Verfügung:
- DVB-T (für den digitalen terrestrischen Empfang)
- DVB-S (für den digitalen Empfang via Satellit)
- DVB-C (für den digitalen Empfang über Kabel)
Die Nutzung des Internets ist ohne Kabelanschluss nur über Mobilfunk, ein spezielles Modem oder über einen DSL-Anschluss möglich.
Vor- und Nachteile eines Kabelanschlusses
Vorteile eines Kabelanschlusses
- Sehr viele Programme für das Fernsehen verfügbar
- Hohe Bildqualität
- Versorgung auch für Mehrparteienhäuser möglich
- Rückkanalfähig
- Für Internet und Kabeltelefonie geeignet
Nachteile eines Kabelanschlusses
- Anschluss zu einem Kabelnetz notwendig
- Kabelnetze sind nicht überall verlegt
- Für digitales Fernsehen ist ein DVB-C Receiver notwendig
- Weniger Sender in HD
- Aufpreise für Internetnutzung und Telefon
Wann müssen Sie sich um einen Kabelanschluss kümmern?
Wenn Sie in einem Eigenheim wohnen und sich für einen Kabelanschluss interessieren, müssen Sie in Erfahrung bringen, ob sich ein Kabelnetz in der unmittelbaren Umgebung befindet. Vor allem in ländlichen Räumen gibt es kein lückenloses Kabelnetz. Darüber sollten Sie sich auch informieren, bevor Sie ein Haus in einer derartigen Gegend erwerben wollen oder Pläne für ein eigenes Haus schmieden. Ist dies der Fall, müssen Sie die Kabel bis zu Ihrem Haus verlegen lassen. Das ist häufig mit hohen Kosten verbunden und in einigen Fällen gar nicht möglich. Deshalb sollten Sie ein Anschluss per Kabel schon bei der Bauplanung berücksichtigen. Auch in Mietwohnungen sind nicht immer Kabelanschlüsse möglich.
Alternativen zum klassischen Kabelanschluss
Wenn Sie keine Möglichkeit haben, einen Kabelanschluss zu installieren, können Sie auf einige Alternativen zurückgreifen. Wenn Sie die Technik vorwiegend für das Fernsehen benötigen, haben Sie folgende Möglichkeiten:
- Einrichtung einer SAT-Anlage mit einem DVB-S Receiver
- Anschluss eines DVB-T Receivers
- Nutzung eines DSL-Anschlusses
Natürlich ist auch die Einrichtung einer SAT-Anlage mit Kosten verbunden. Im Gegensatz zum Kabelfernsehen ist das Fernsehen über Satellit jedoch nicht an einen bestehenden Anschluss oder ein Netz gebunden. Auch das terrestrische Fernsehen läuft heute bereits überall digital. Sofern Ihr TV-Gerät noch über keinen integrierten Receiver verfügt, müssen Sie hierfür einen eigenen DVB-T-Receiver kaufen. Ein DSL-Anschluss bietet vor allem die Möglichkeit, Internet zu nutzen.
Um neben dem Fernsehen auch die Internetnutzung zu gewährleisten, stehen Ihnen bereits Anbieter zur Verfügung, die sowohl TV als auch den Internetzugang und die Telefonie kabellos anbieten. Beim Internet gibt es dafür drei Varianten:
- Internetzugang über das Mobilfunknetz mit einem entsprechenden Internetrouter.
- Internetnutzung über Satellit
- Internetzugang über das Handy
- Internetzugang über einen DSL-Anschluss
Die Internetnutzung via Handy fungiert allerdings eher als Notlösung. Internet über Satelliten ist zwar möglich, doch benötigen Sie dafür eine SAT-Anlage und einen vergleichsweise teuren Router. Außerdem ist die Übertragungsgeschwindigkeit beim Satelliten-Internet wesentlich geringer als beim kabelgebundenen Internet oder bei der mobilen Variante. Mobiles Internet können Sie jedoch auch mit einem Stick installieren. Diese Datensticks gibt es mit Vertrag oder auch vertragsfrei und funktionieren ähnlich wie eine Prepaid-Mobilfunkkarte. Bei dieser Variante ist das Downloadvolumen allerdings häufig begrenzt. Für einen DSL-Anschluss benötigen Sie jedoch einige Zusatzgeräte. Dazu gehören ein Modem, einen Splitter, eine Netzwerkkarte sowie ein entsprechendes Kabel.
Kostenfaktoren eines Kabelanschlusses
Die Kosten, die im Rahmen eines Kabelanschlusses anfallen, setzten sich zumeist aus den einmaligen Anschlusskosten, den laufenden monatlichen Gebühren sowie den Nebenkosten zusammen. Die Art und der Umfang der Kosten hängen wiederum von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören:
- Der Kabelanbieter
- Die Geschwindigkeit für das Internet
- Anzahl der TV-Sender
- Der dazugehörige Telefontarif
- Laufzeit des Vertrags
Wovon hängen die Kosten noch ab?
Die einzelnen Kabelanbieter haben Kombi-Pakete, in denen die Kosten für Kabelfernsehen und Internet inkludiert sind. Telefonkosten können allerdings extra in Rechnung gestellt werden. Die meisten dieser Pakete werden laufend aktualisiert, sodass Sie immer wieder neue Aktionen finden können. Zu den größten und bekanntesten Kabelnetzbetreibern in Deutschland gehören derzeit:
- Vodafone
- Telecolumbus
- Primacom
Daneben gibt es in vielen Gebieten regionale Kabelnetzbetreiber, die eigene Pakete anbieten.
Die Kosten für den Kabelanschluss hängen außerdem von anderen Faktoren ab. Zu diesen zählen in erster Linie:
- der Kabelanbieter
- die Übertragungsgeschwindigkeit
- die Anzahl der enthaltenen TV-Sender
- die Rabatte und aktuellen Vergünstigungen für Neukunden
- die Flatrate bei der Telefonie
- die vertragliche Bindung
Kostenbeispiel für einen Kabelanschluss
Sie wohnen in einer Eigentumswohnung. Im Haus existiert bereits ein Kabelanschluss. Sie müssen nur noch einen Kabelanbieter finden und Ihre Geräte anschließen lassen. Sie entscheiden sich für ein Kombi-Paket mit Internet und Kabelfernsehen und erhalten dann vom gewählten Kabelanbieter folgende Kostenaufstellung:
Bereitstellungsgebühr: 69€ (einmalig)
Grundgebühr: 24,99€ (monatlich)
Gesamtkosten: 93,99€ für den ersten Monat.
Danach bezahlen Sie für die ersten 6 Monate 24,99€ Grundgebühr. In den darauffolgenden Monaten zahlen Sie 44,99€ monatlich. Das Modem für das Internet wird Ihnen vom Anbieter kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Datenübertragungsrate beträgt maximal 500 Mbit/s. Die gesamte Laufzeit des Vertrags beträgt 24 Monate und die Kündigungsfrist dauert 3 Monate.
Kosten für einen Kabelanschluss in Mietwohnungen
In Mietwohnungen veranlasst in der Regel Hausverwaltungen bzw. Vermieterinnen oder Vermieter die Einrichtung eines allgemeinen Kabelanschlusses. Dieser wird bereits beim Bau des Wohnhauses oder bei einer Sanierung berücksichtigt. Vermieterinnen und Vermieter werten durch ein vorhandenes Kabelfernsehen die Wohnungen auf.
Gibt es Förderungen beim Kabelanschluss?
Förderungen gibt es in erster Linie für den Ausbau des Kabelnetzes für Hochgeschwindigkeitsinternet. Während in den urbanen Zentren Internetanschlüsse mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde existieren, hinkt diese Entwicklung in ländlichen Gebieten noch stark hinterher. Einige Anbieter bemühen sich darum, möglichst vielen Kundinnen und Kunden einen derartigen Internetanschluss per Kabel zu ermöglichen. Die deutsche Bundesregierung fördert vor allem den Ausbau von Breitbandanschlüssen in bestimmten Regionen.
Hinweis: Private Haushalte genießen keine Fördermöglichkeiten für den Kabelanschluss. Doch wer geschickt vorgeht, kann die monatlichen Gebühren für Kabel und das Kabelfernsehen bequem per Bankeinzug bezahlen. Dafür eignet sich beispielsweise ein Girokonto.
Wie äußern sich die Kosten in der Nebenkostenabrechnung?
Der Kabelanschluss ist mietrechtlich ein Gemeinschaftseigentum und muss von allen Mieterinnen und Mietern mitgetragen werden. Das gilt auch dann, wenn Sie kein Kabel benötigen. Die Kosten für den Kabelanschluss müssen daher von allen Mieterinnen und Mietern im Rahmen der Nebenkostenabrechnung bezahlt werden. Das Mietrecht zählt die Kosten für einen Kabelanschluss als sogenannte ˶kalte Betriebskosten˝.
Was zählt zu diesen Nebenkosten?
Zu den Nebenkosten gehören alle Kosten, die mit dem Kabelanschluss verbunden sind.
- Wartungs- und Instandhaltungskosten der Kabelanlage
- Kosten für Einstellarbeiten
- Kosten für die Signalverteileranlage für Kabel
- Stromkosten für die Anlage
Vermieterinnen und Vermieter verrechnen diese Kosten monatlich mit den Grundkosten für das Kabelfernsehen. Wie diese Nebenkosten auf einzelne Mietparteien verteilt werden, regelt in Deutschland das Gesetz. Die kalten Betriebskosten können entweder nach der Größe der Wohnung oder nach der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen aufteilen. In der Regel verrechnen die meisten Vermieterinnen und Vermieter die kalten Betriebskosten nach einem Verteilungsschlüssel, der sich auf die Quadratmeterzahl der Wohnfläche bezieht.
5 Spartipps bei einem Kabelanschluss
Angebote vergleichen
Bevor Sie sich für einen speziellen Anbieter entscheiden, empfiehlt sich ein Vergleich. Viele Internetportale bieten diverse Vergleichsmöglichkeiten. Die einzelnen Kabelanbieter unterscheiden sich dabei vor allem in den Kombi-Paketen und in den Tarifen für das Kabelfernsehen, das Internet und die Telefonie.
Alternative Streamingdienste verwenden
Einige Anbieter bieten Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, Internet, TV und Telefonie zu nutzen. Verzichten Sie jedoch auf das TV und nutzen Sie stattdessen einen Streamingdienst über das Internet, entfällt die monatliche Grundgebühr für das Fernsehen.
Mietvertrag auf Kabelanschluss prüfen
Bei Mietwohnungen sind die Kosten für den Kabelanschluss oft in der Miete enthalten. Wenn Sie auch Internet nutzen wollen, können Sie den dazugehörigen Internettarif verwenden. Sie müssen dafür lediglich ein passendes Internetmodem anschließen lassen.
Rechtzeitig kündigen
Wenn Sie den Kabelanbieter wechseln wollen, beachten Sie dabei die geltende Kündigungsfrist für den bestehenden Vertrag.
Kombi-Pakete nutzen
Nutzen Sie sowohl TV als auch Telefonie und Internet über einen Kabelanschluss, können Sie auf die angebotenen Triple-Play-Tarife zurückgreifen. Diese bietet beispielsweise Vodafone an.
Ein Kabelanschluss hat viele Vorteile
Sowohl der Konsum von TV-Programmen als auch die Nutzung des Internets und der Telefonie sind heute über moderne Kabelanschlüsse möglich. Durch die Breitbandtechnologie, die vom, Anbieter meist forciert wird, wird auch die Geschwindigkeit des Internetzugangs immer höher. In einer Mietwohnung, in der bereits ein Kabelanschluss vorbereitet ist, empfiehlt sich die Nutzung dieses Anschlusses nicht nur für TV, sondern auch für das Internet. Sparen lässt sich beim Kabelanschluss, wenn Sie die einzelnen Angebote der Anbieter miteinander vergleichen.