CO₂-Rechner: Jetzt CO₂-Fußabdruck ermitteln

07.06.2022 – CO₂-Einsparungen schonen nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern schützen auch das Klima.

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CO₂-Rechner – Wie hoch ist Ihre CO₂-Bilanz?

Der CO₂-Rechner verschafft einen Überblick über die persönliche CO₂-Bilanz. Er bildet den aktuellen Ausstoß ab und schafft damit Klarheit über Lebensbereiche mit Bedarf nach zusätzlichem Klimaschutz. Warum der Klimaschutz für unsere Erde so wichtig ist und sich jede noch so kleine Maßnahme zum CO₂ sparen lohnt.

Was ist ein CO₂-Rechner und wie funktioniert er?

Der erste Schritt zu einem nachhaltigeren Handel ist, ein Bewusstsein für die persönliche ökologische Performance zu entwickeln. Der CO₂-Rechner vermittelt das notwendige Wissen rund um den CO₂-Ausstoß Ihres Lebensstils. Dabei wird das eigene Leben in drei Kategorien unterteilt: Wohnen, Mobilität und Konsum. Diese Kategorien sind die großen Stellhebel unseres Ressourcen- und Energieverbrauchs, die Treibhausgase erzeugen. Für diese Energie- und Ressourcenverbräuche haben unsere Nachhaltigkeitsexpertinnen ein Berechnungsmodell entwickelt, das Ihnen als ansprechende Anwendung (= CO₂-Rechner) auf unserer Website zur Verfügung steht. Und im Grunde ist die Berechnung von CO₂-Emissionen auf den ersten Blick simpel:

Energieverbrauch (z.B. Benzin in Liter) * Emissionsfaktor (z.B. g CO₂ pro Liter Benzin) = CO₂-Emissionen.

Auf den zweiten Blick sind dann vor allem die Feinheiten einiger Aktivitäten – wie zum Beispiel das Fliegen – etwas komplexer zu ermitteln. All diese Feinheiten haben wir für Sie berücksichtigt. Durch die Eingabe Ihrer persönlichen Lebensgewohnheiten in den drei Kategorien ist eine schnelle Bilanzierung der eigenen CO₂-Emissionen möglich. Die Ergebnisse sind als Näherungswerte zu verstehen. Wenn in einer Kategorie ein hoher CO₂-Ausstoß identifiziert ist, können Sie sich gezielt Klimaschutz-Challenges für ihren Alltag vornehmen und dadurch aktiv zu einer Reduktion beitragen.

Wie hoch ist der durchschnittliche CO₂-Ausstoß in Deutschland?

Deutschlandweit setzt sich seit 1990 ein positiver Trend bezüglich der Reduktion der Treibhausgase fort. Im Jahr 2020 liegt der jährliche CO₂-Ausstoß bei insgesamt 644 Millionen Tonnen und hat sich seit 1990 um über 400 Millionen Tonnen jährlich reduziert. Der CO₂-Fußabdruck einer Person liegt durchschnittlich bei 11,6t CO₂ pro Jahr. Unser CO₂-Rechner geht von 11,2t CO₂ Emissionen pro Kopf und Jahr aus.

Wann ist CO₂ gefährlich für die Umwelt?

Kohlendioxid (CO₂) ist eines von . Treibhausgase sind nicht per se schlecht – Kohlendioxid, Methan und Lachgas sind natürlicher Bestandteil unserer Atmosphäre und essentiell für unsere durchschnittliche Temperatur von 15°C auf der Erde. Häufig ist in Verbindung mit dem Klimawandel hauptsächlich die Rede von CO₂ und nicht von den weiteren Treibhausgasen. Der Grund dafür, ist schnell gefunden: CO₂ vereint den höchsten Anteil ausgestoßener Treibhausgase auf sich – in Deutschland waren es 2018 rund 88%.1

CO₂ wird ganz natürlich von Lebewesen ausgestoßen. Problematisch ist aber der enorme zusätzliche Ausstoß von CO₂ durch die Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl, Erdgas oder Kohle. Das bisherige atmosphärische Gleichgewicht der Gase ist dadurch empfindlich gestört. Damit wird auch der natürliche Treibhauseffekt aus dem Takt gebracht: CO₂ bindet die von der Erde abgegebene Wärme und strahlt sie wieder zurück. Steigt nun der CO₂-Gehalt an, wird mehr Wärme auf zurückgestrahlt und die Erde erwärmt sich. Dies führt wiederrum zum Klimawandel und seinen Folgen: extreme Wetterereignisse, Stürme, Dürren, Überschwemmungen – aber auch ökonomischen Schäden (z.B. Beseitigung von Schäden) und gesellschaftlichen Folgen (z.B. Flüchtlingsströme).

Merke!

Kausalkette: Treibhausgase ↑ 🡪 Treibhauseffekt ↑ 🡪 Erderwärmung ↑ 🡪 Klimawandel!

Schwefelhexafluorid (SF6) ist zum Beispiel ein besonders klimaschädliches Treibhausgas, dessen Erwärmungspotenzial rund 23.500-mal größer ist, als das von CO₂. Ein Hauptverwendungsbereich findet sich insbesondere in der Elektrotechnik.

Was sind sogenannte Emissionsfaktoren?

Die emittierten CO₂e-Emissionen pro Einheit eines eingesetztes Stoffes werden in einem sogenannten Emissionsfaktor abgebildet. Das heißt die tatsächlich ausgestoßenen Treibhausgasemissionen werden ins Verhältnis zu der Bezugsgröße (z.B. erzeugte kWh) oder direkt mit dem im Prozess umgewandelten Energieträger als Bezugsgröße (z.B. Liter Öl) gesetzt. Besonders bei den Treibhausgasen spielt die Betrachtung der jeweiligen Emissionsfaktoren eine große Rolle, da die vom Menschen verursachten Emissionen direkte Auswirkungen auf das atmosphärische Gleichgewicht haben.

Der Europäische Emissionshandel (EU-ETS) wurde 2005 zur Umsetzung des internationalen Klimaschutzabkommens von Kyoto eingeführt und ist das zentrale europäische Klimaschutzinstrument. Mittlerweile haben sich neben 27 EU-Mitgliedstaaten und UK auch Norwegen, Island und Liechtenstein dem EU-Emissionshandel angeschlossen (EU 31). Im EU-ETS werden die Emissionen von europaweit rund 11.000 Anlagen der Energiewirtschaft und der energieintensiven Industrie erfasst. Zusammen verursachen diese Anlagen rund 40 % der ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen in Europa. Als Mitgliedstaat der EU hat sich Deutschland verpflichtet, über das Umweltbundesamt die CO₂-Emissionen zu erfassen. Aus Gründen der Transparenz zeigen viele Staaten auf, wie die Emissionsfaktoren ihres Strommix ist (g CO₂e/ kWh).

Wie kommen die Werte im CO₂-Rechner zustande?

Zu jeder einzelnen Angabe verbucht der CO₂-Rechner die jeweiligen CO₂-Emissionen auf Ihr CO₂-Konto und ermittelt anhand der Summe Ihren persönlichen CO₂-Fußabdruck. Merke! Der CO₂-Rechner berücksichtigt neben dem Treibhausgas Kohlendioxid (CO₂), auch teilweise Methan (CH), Lachgas (N₂O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFCs), Schwefelhexafluorid (SF) und Stickstofftrifluorid (NF). Diese weiteren Treibhausgase haben eine andere Klimawirkung im Vergleich zu CO₂ (z.B. wirkt 1 t Methan wie 28 t CO₂, IPCC 2014, S. 87). Die Einheit „CO₂-Äquivalent“ berücksichtigt diese Tatsache. Im CO₂-Rechner wird zur Vereinfachung das Wort „CO₂“ anstatt „CO₂-Äquivalent“ verwendet, obwohl letzteres verrechnet wird. Der CO₂-Rechner basiert auf Datenquellen und -erhebungen von öffentlichen Institutionen wie dem Umweltbundesamt, dem Statistischen Bundesamt oder dem Bundesministerium für Wirtschaft. Emissionsfaktoren, Annahmen und Rahmenbedingungen werden regelmäßig auf ihre Aktualität überprüft und entsprechend angepasst.

CO₂-Emissionen durch Wohnen

In privaten Haushalten ist der hohe Anteil an CO₂-Emissionen auf die Strom- und Wärmeerzeugung zurückzuführen.

Wärmeverbrauch

CO₂-Emissionen aus dem Wärmeverbrauch hängen maßgeblich von der Wohnfläche, dem Energiestandard des Gebäudes (Verbrauch) und der Heizungsart (Energieträger) ab.
Wählen Sie, an einer dem Energieausweis angelehnten Skala, den Energiestandard des Gebäudes anhand beispielhafter Gebäudetypen aus. Dadurch werden die verknüpften Endenergieverbräuche des Gebäudes eingestuft. Wohnfläche und Energiestandard bestimmen die Menge des einzusetzenden Energieträgers. Hinzu kommt der Primärenergiebedarf, der für die Gewinnung, Umwandlung und Verteilung des Energieträgers benötigt wird. Die Kalkulation der jeweiligen CO₂-Emissionen erfolgt über die ermittelte Menge des Energieträgers, der mit dem zugehörigen Primärenergieträger und Emissionsfaktor multipliziert wird.

Für elektrisch betriebene Wärmeerzeuger wie Stromheizung oder Wärmepumpe setzt der CO₂-Rechner den Emissionsfaktor des deutschen Stromnetzes an. Da Wärmepumpen in der Regel in Kombination mit einer Photovoltaikanlage betrieben werden, wird ein Anteil von 50% erneuerbaren Stroms angenommen. Bei der Nutzung von Ökostrom wird die Heizung nahezu emissionsfrei betrieben.

Stromverbrauch

Die CO₂-Emissionen beim Stromverbrauch sind abhängig von Gebäudeart, Energiestandard und Anzahl der Bewohnerinnen und Bewohner. Die Kalkulation der CO₂-Emissionen erfolgt, indem die ermittelte Strommenge mit dem Emissionsfaktor des deutschen Strommix oder mit dem Faktor Null bei Ökostrom multipliziert wird.

CO₂-Emissionen durch Mobilität

Die Emissionsberechnungen werden durch die Art unserer Fortbewegung bestimmt.

CO₂-Ausstoß beim Pkw

Die CO₂-Emissionen beim Autofahren hängen von der Pkw-Klasse, der Antriebstechnologie und den zurückgelegten Kilometern im Jahr ab. Die Kalkulation erfolgt, indem der ermittelte Verbrauch der Pkw-Klasse mit den zurückgelegten Kilometern pro Jahr und dem Emissionsfaktor des Energieträgers multipliziert wird. Während ältere Pkw zum Teil noch einen CO₂-Ausstoß von über 120g CO₂/km erreichen, dürfen neuzugelassene Pkw ab 2021 einen CO₂-Ausstoß von 95g CO₂/km nicht überschreiten.

CO₂-Ausstoß beim Flugzeug

Der CO₂-Ausstoß beim Fliegen ist abhängig von der Flugstrecke und der Beförderungsklasse. Neben CO₂ werden beim Fliegen weitere Treibhausgase direkt in sensible Schichten der Atmosphäre ausgestoßen. Deshalb berücksichtigt der CO₂-Rechner die Erwärmungswirkung (Radiative Forcing) sowie den Hin- und Rückflug. Das Ergebnis der CO₂-Emissionen erfolgt beim Flugzeug, indem die Flugstrecke mit dem Radiative-Forcing-Index und dem Emissionsfaktor für Kerosin multipliziert wird.

CO₂-Ausstoß öffentlicher Nahverkehr

Bei öffentlichen Verkehrsmitteln hängen die CO₂-Emissionen von der Fahrstrecke ab und werden mit dem durchschnittlichen Emissionsfaktor für Straßen-, U- und Stadtbahn multipliziert.

CO₂-Emissionen durch Konsum

Auch unser monatliches Ernährungs- und Konsumverhalten hat Einfluss auf CO₂-Emissionen.

Ernährung

Die CO₂-Bilanz ist vor allem davon abhängig, wie viel Fleisch konsumiert wird.

Ausgaben für Konsum pro Monat

Zwischen Ausgaben für Konsum und CO₂-Emissionen besteht laut Umweltbundesamt eine nahezu lineare Abhängigkeit. Bei einem deutschen Bundesbürger werden etwa 39% der CO₂-Emissionen allein durch Ausgaben für den Konsum verursacht.

6 hilfreiche Tipps zum CO₂ vermeiden und reduzieren

Mit diesen Tipps können Sie CO₂ einsparen, damit der Treibhauseffekt, die Erderwärmung und somit der Klimawandel nicht weiter angeheizt werden.

Warmwasser sparen

Langes Duschen und die tägliche heiße Wanne treiben durch die notwendige Energie für die Erwärmung des Wassers Ihren CO₂-Ausstoß in die Höhe. Ein Sparduschkopf, Durchflussbegrenzer und Strahlregler für die Wasserhähne senken den CO₂-Ausstoß und sind damit klimafreundlich.

Mögliches Einsparpotenzial: 300 bis 600kg CO₂/Jahr.

Strom sparen

Achten Sie beim Kauf von Elektrogeräten auf einen niederen Stromverbrauch. Lampen mit LEDs benötigen weniger Strom und sind deutlich klimafreundlicher. Wechseln Sie außerdem zu einem Anbieter von Ökostrom, um nachhaltiger zu leben. Zusätzlich hilft das Ausschalten der Elektrogeräte im Standby-Modus CO₂ einzusparen.

Mögliches Einsparpotenzial: 200 bis 400kg CO₂/Jahr.

Heizenergie sparen

Bereits eine um 1 Grad Celsius geringere Raumtemperatur senkt den CO₂-Fußabdruck. Auch eine gute Dämmung und hochwertige Fenster helfen die Energie-Bilanz zu verbessern.

Mögliches Einsparpotenzial: 300 bis 600kg CO₂/Jahr.

Energetisch sanieren

Modernisieren Sie Ihr Haus immer auch unter energetischen Gesichtspunkten. Sie sparen dauerhaft Nebenkosten und erhalten zudem auch Unterstützung über Fördermittel der KfW. Nutzen Sie dafür einen Modernisierungskredit.

Mögliches Einsparpotenzial: 1000 bis 2000kg CO₂/Jahr.

Energieeffizientes Auto

Achten Sie beim Autokauf mehr auf den Benzinverbrauch als auf die Leistung. Idealerweise verfügt das neue Auto bereits über einen elektrischen Antrieb. Noch besser ist, wenn sie Sharing-Angebote nutzen.

Mögliches Einsparpotenzial in der Nutzungsphase: 300 bis 500kg CO₂/10.000km.

Fleischfreie Tage

Eine vierköpfige Familie verbraucht durchschnittlich ein Kilogramm Fleisch pro Woche. Bereits ein fleischfreier Tag pro Woche kann Positives bewirken.

Mögliches Einsparpotenzial: 700kg CO₂/Jahr

Auch bei Finanzprodukten zählt Nachhaltigkeit

Jedes Investment hinterlässt einen CO₂-Fußabdruck. Nicht nur durch unsere Art zu leben belasten wird das Klima, sondern auch durch unsere Art zu investieren. Ein Investment von 60.000€ in einen MSCI World Fonds emittiert jährlich 11,6 t CO₂ (MSCI 2020), dies entspricht dem CO₂-Fußabdruck eines deutschen Durchschnittsbürgers pro Jahr (Umweltbundesamt 2020).

Wer etwas für den Klimaschutz tun will, achtet nicht nur beim Konsum, sondern auch bei Finanzprodukten auf Nachhaltigkeit. Neben Rentabilität, Sicherheit und Liquidität stehen die ESG-Kriterien im Vordergrund:

  • E = Environment bewertet Umwelt- und Klimaschutz, Nutzung von erneuerbaren Energien und die Reduzierung des Wasserverbrauchs.
  • S = Social lässt die soziale Verantwortung eines Unternehmens bezüglich seiner Produktverantwortung, Mitarbeiter und gesellschaftlicher Mehrwerte erkennen.
  • G = Governance steht für ein nachhaltiges Management, das Gesetze, Regeln und Tarife einhält.

Möchten Sie Umwelt- und Klimaschutz auch in Ihre Anlagestrategie einfließen lassen? Wir beraten Sie gerne zu einem nachhaltigen Vermögensaufbau mit Fonds- oder ETF-Sparplänen. Oder investieren Sie direkt in einen Impact Fonds mit erneuerbaren Energien – den Commerz Real klimaVest! Zudem haben Sie die Option mit dem Commerz Real Immobilienfonds hausInvest in nachhaltige Lebenswelten zu investieren. Mit unserer Grünen Baufinanzierung fördern wir zudem energieeffiziente Immobilien.

Gemeinsam klimafreundlich handeln

Klimaschutz gehört zu den herausragenden Aufgaben unserer Gesellschaft. Die Bundesregierung will bis 2030 den Treibhausgasausstoß in Deutschland netto um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduzieren. Das Klimaschutzgesetz sieht für jedes Jahr strengere Einsparungsziele für einzelne Sektoren vor, damit das Klimaziel 2030 erreicht wird. Durch die Umstellung auf erneuerbare Energien und die Reduzierung der CO₂ -Bilanz in Industrieprozessen und der Landwirtschaft wie auch die Verbesserung der persönlichen CO₂ -Bilanz soll der globalen Erderwärmung entgegengesteuert werden. Im Jahr 2050 soll in Deutschland Treibhausgasneutralität erreicht werden.

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    https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/treibhausgas-emissionen/die-treibhausgase