Glossar

Pari

Pari bedeutet gleich; insbesondere im Wertpapiergeschäft: Nennwert und Kurswert sind gleich hoch. Unter pari: Kurswert ist niedriger als Nennwert; über pari: Kurswert ist höher als Nennwert.

Parität

Parketthandel

Partizipationsscheine

Partizipationsscheine sind den Aktien verwandte, an der Börse notierte, Wertpapiere, die dem Inhaber zwar einen Anspruch auf Dividende, nicht aber das Stimmrecht einräumen. Hauptgrund für diese Einschränkung ist, das Risiko von Einflussnahmen auf die Gesellschaft über Kapitalbeteiligungen ­ im Extremfall eine „unfreundliche Übernahme“ ­ zu verhindern.

In Deutschland sind Partizipationsscheine unüblich, weitverbreitet sind sie jedoch insbesondere in der Schweiz. Ihre Bedeutung ist in der Eidgenossenschaft aber rückläufig, da dort der mit Aktien verbundene faktische Anspruch auf den entsprechenden Grundeigentumsanteil durch ein anderes Gesetz (Lex Friedrich) unterbunden wird.

Passiva

Die Passivseite einer Bilanz beantwortet die Frage, wie das Vermögen eines Unternehmens finanziert worden ist; es wird dabei die Struktur der Verpflichtungen offengelegt und z.B. gezeigt, in welcher Höhe die Aktiva durch Eigenkapital gedeckt sind (Bilanzkennzahlen).

In der Bilanz entspricht ein Überschuss der Aktiva dem Gewinn eines Unternehmens; ein Überschuss der Passiva zeigt einen Verlust an.

Passivgeschäfte

Bankgeschäfte, die der Finanzierung des Kreditgeschäfts dienen. Sie stellen für die Bank Verbindlichkeiten dar und finden daher auf der Passivseite der Bankbilanz ihren Niederschlag. Zu den Passivgeschäften gehören insbesondere die Hereinnahme von Einlagen und die Ausgabe von eigenen Schuldverschreibungen (Sparbriefe, Bankschuldverschreibungen).

Patronatserklärung

Üblicherweise Verpflichtung einer Konzern-Muttergesellschaft gegenüber Dritten (z.B. Banken), für die ordnungsgemäße Geschäftsführung und die Erfüllung von Verbindlichkeiten ihrer Tochtergesellschaft Sorge zu tragen.

Pensions-Sondervermögen

KAGs dürfen unter dem Titel „Pensions-Sondervermögen“ einen neuen Typ von Sondervermögen zur Altersvorsorge anbieten. Es handelt sich dabei um einen neuen Investmentfondstyp speziell zur Altersvorsorge, also um einen sogenannten Zielfonds. Pensions-Sondervermögen sind standardisierte Altersvorsorgeprodukte, mit denen die zunehmende Versorgungslücke durch das bestehende Rentensystem geschlossen werden soll. Dazu sollen die Fonds eine langfristige, substanzwertorientierte Anlagepolitik betreiben. Pensions-Sondervermögen sind aus Anlegerschutzgründen dem KAGG unterworfen.

Pensionsgeschäfte

Bei Pensionsgeschäften handelt es sich um einen Verkauf von Vermögensgegenständen (z.B. Wechsel, Wertpapiere und Forderungen) mit einer gleichzeitigen Rücknahmevereinbarung. Kern eines jeden Pensionsgeschäfts ist die Rücknahmeverpflichtung des Pensionsgebers. Für den Pensionsnehmer kann der Vertrag dagegen entweder eine Rückgabepflicht (echtes Pensionsgeschäft) oder lediglich ein Rückgaberecht (unechtes Pensionsgeschäft) vorsehen.

Performance

Wertentwicklung eines Wertpapiers, eines Portfolios oder eines Indizes. Mathematisch kann Performance als Überschuss der erzielten Anlagerendite über eine adäquate Vergleichsrendite (Benchmark) angesehen werden.

Performance-Attribution

Unter Performance-Attribution versteht man die Aufspaltung eines erzielten Anlageergebnisses in seine Erfolgsfaktoren. Konkret geht es um die Fragestellung, inwiefern eine überdurchschnittliche Performance dem Portfolio Management oder anderen Faktoren zuzuschreiben ist.

Performance-Index

siehe DAX und Kursindex.

Performancemaße

Berechnungsmethoden der Performance.

Performancemessung

Unter Performance-Messung versteht man die Beurteilung und den Vergleich des relativen Anlageerfolgs bei Wertpapierportfolios, häufig in Relation zu einem Index. Ob die erzielte Performance einer Wertpapieranlage oder eines Portfolios über- oder unterdurchschnittlich ist, kann nur auf der Basis geeigneter Vergleichszahlen (Benchmark) entschieden werden.

Personengesellschaft

Eine Personengesellschaft ist im Gegensatz zu einer Kapitalgesellschaft (Aktiengesellschaft, Gesellschaft mit beschränkter Haftung) eine Handelsgesellschaft ohne eigene Rechtspersönlichkeit, bei der die Tätigkeit der Gesellschafter in der Gesellschaft im Vordergrund steht. Typische Personengesellschaften sind Offene Handelsgesellschaft (OHG) und Kommanditgesellschaft (KG). Bei der OHG haften alle Gesellschafter für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft auch persönlich. Bei der KG gibt es teilhaftende Kommanditisten neben vollhaftenden Komplementären.

Pfandbriefe

Pfandbriefe sind festverzinsliche Wertpapiere, die nur von privaten Hypothekenbanken (Realkreditinstitute) oder öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten ausgegeben werden dürfen. Die besondere Sicherheit des Pfandbriefes als Anlageform liegt in der so genannten „verbrieften Sicherheit“: Jeder Pfandbrief ist durch erstrangige Hypotheken oder Grundschulden gedeckt. Volkswirtschaftlich ist der Pfandbrief, der sich in seiner Rechtskonstruktion seit mehr als 200 Jahren bewährt hat, ein wichtiges Finanzierungsinstrument des Wohnungsbaus (Baufinanzierung).

Eine nahe Verwandtschaft besteht mit den Kommunalobligationen, die der Finanzierung von Krediten an inländische öffentliche Körperschaften (Kommunaldarlehen) dienen. Sie werden daher auch als „öffentliche Pfandbriefe“ bezeichnet.

Der Käufer eines Pfandbriefes erhält meist jährlich, selten halbjährlich festvereinbarte Zinsen; der Zinssatz ist auf den Pfandbrief aufgedruckt. Nach einer ebenfalls vor der Ausgabe festgelegten Zeit wird der Pfandbrief zum vollen Nennwert wieder eingelöst. Die Laufzeit beträgt in der Regel bis zu zehn Jahre. Benötigt ein Sparer vor Ablauf dieser Frist Geld, so kann er entweder den Pfandbrief bei seiner Bank beleihen lassen, oder er kann ihn an der Börse verkaufen (Börsenauftrag), dies allerdings zum Tageswert, der sowohl über als auch unter dem Nennwert liegen kann.

Um auch bedeutende internationale Investoren für die Geldanlage in Pfandbriefen zu gewinnen, werden seit 1995 Jumbo-Pfandbriefe, d. h. Pfandbriefe mit einem Volumen von mindestens 1 Mio Euro, verkauft. Das hohe Volumen gewährleistet eine ausreichende Marktliquidität; es ist daher möglich, auch größere Käufe bzw. Verkäufe über die Börse zu tätigen.

Pfandpoolverfahren

Das Pfandpoolverfahren ist ein System zur Verwaltung von Sicherheiten im Eurosystem. Kreditinstitute bringen Aktiva (größtenteils vom Staat, von Kreditinstituten oder von Unternehmen begebene festverzinsliche Wertpapiere) in einen Pool ein, die als Sicherheiten für ihre Refinanzierungsgeschäfte mit dem Eurosystem dienen. Anders als beispielsweise beim Pensionsgeschäft werden beim Pfandpoolverfahren die Sicherheiten nicht als Deckung für bestimmte Geschäfte gekennzeichnet.

Pflegeversicherung der Rentner

Die Soziale Pflegeversicherung folgt den Grundsätzen der Gesetzlichen Krankenversicherung. Folglich sind in der Gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversicherte Rentnerinnen und Rentner auch in der Sozialen Pflegeversicherung pflichtversichert. Die Beiträge werden ab 1. April 2004 allein von den Rentnerinnen und Rentnern getragen.

Pflichtwandelanleihe

Die Emissionsbedingungen von Wandelanleihen sehen meist sehr unterschiedliche Wandlungsbedingungen vor. So kann eine Wandlung zu bestimmten Zeiten ausgeschlossen sein oder die bezogenen Aktien werden erst für ein späteres Geschäftsjahr dividendenberechtigt.

Die Pflichtwandelanleihe wird innerhalb einer bestimmten Frist gegen Stammaktien des Unternehmens getauscht. Im Gegensatz zur herkömmlichen Wandelanleihe hat der Besitzer aber keinen Anspruch auf Rückzahlung in Geld. Es wird ausschließlich in Aktien gewandelt. Der Wert des Papiers hängt vom Aktienkurs zum Zeitpunkt der Fälligkeit ab.

Pharming

Betrugsmethode mit dem Ziel des Diebstahl von Legitimationsdaten im WWW. Der Angriff zielt hierbei auf das eigene Computersystem des Nutzers von Online-Banking-Diensten, um diesen beim Zugriff auf die Portalseiten seiner Bank unbemerkt auf Web-Seiten eines Betrügers zu leiten. Der Betrüger täuscht das Portal der Bank nach und versucht so, den Nutzer zur Preisgabe von Legitimationsdaten zu bewegen.

Phishing

„Phishing“ ist eine moderne Form des Trickbetrugs, bei dem u.a. Bankkunden per Email zur Eingabe von Legitimationsmitteln (Banking-ID, PIN, TAN, Passwörter) auf bankfremden Webseiten veranlasst werden. Die Emails ähneln in ihrem Erscheinungsbild Publikationen der Bank, um den Kunden über den tatsächlichen Absender zu täuschen.
Der Begriff „Phishing“ setzt sich aus den englischen Wörtern „password“ und „fishing“ zusammen und weist damit auf den besonderen Umstand hin, dass die Trickbetrüger beim Stehlen der Passwörtern im Trüben fischen, da sie ihre Emails an beliebige Internetnutzer senden, ohne zu Wissen, ob diese überhaupt Kunden des fraglichen Geldinstituts sind.
In den Emails werden die Internetnutzer aufgefordert, häufig unter Androhung einer Kontosperre, der Bitte um Bestätigung von Zugangsdaten, dem Angebot von Gewinnspielen oder sonstigen Versprechen, einem Link im Internet zu folgen. Dieser Link führt dann allerdings nicht zu einer Webseite des Geldinstituts, sondern zu einer Seite des Trickbetrügers, die das Erscheinungsbild des Portals der Bank täuschend echt nachbildet.
Leider kommt es immer wieder vor, dass Bankkunden Ihre Legitimationsmittel auf solchen Webseiten eingeben, die dann von den Betrügern zum Zugriff auf Konten des Kunden und Diebstahl von Geld missbraucht werden.

PIN

Abkürzung für Persönliche Identifikations-Nummer; mit dieser Zahl, die z. B. dem Besitzer einer ec -Karte (Commerzbank Girocard) oder einer Kreditkarte von seinem Kreditinstitut vertraulich mitgeteilt wird, identifiziert er sich für finanzielle elektronische Transaktionen über sein Konto wie Abhebungen von Bargeld an Geldautomaten oder Electronic Cash; für Kontoverfügungen im Rahmen von Electronic Banking (Online Banking) erhält der Kunde eine separate PIN.

Platzierung

Unterbringung neu emittierter Wertpapiere (Emission), insbesondere durch Verkauf an das Publikum, aber auch durch Übernahme von anderen Anlegern (Kapitalsammelstellen, Konsortium).

Plug-in

Kleines Zusatzprogramm, mit denen die Funktionen des Browsers erweitert werden können, z.B. zum Abspielen von Ton- oder Multimediaelementen. Plug-ins werden z.T. mit dem Browser installiert oder können aus dem Internet herunter geladen werden.

Podcast

Podcast ist ein von Apple entwickeltes Verfahren zum Herunterladen vom Audio- und Videodateien aus dem Internet. Weitere Informationen erhalten Sie auf www.podcast.de.

Point of Sale (POS)

Portal

Als Portale werden Webseiten bezeichnet, die als Eingang zum Surfen dienen, beispielsweise die Seiten von Online-Diensten oder Suchmaschinen. Sie stellen dem Internet-Nutzer für ihn relevante Informationen übersichtlich zur Verfügung und bilden die Plattform zum Besuchen anderer Websites.

Portefeuille/ Portfolio

Bestand an Wertpapieren einer einzelnen Person oder einer Gesellschaft (Depot).

Portfolio Management

Steuerung der Zusammensetzung von Wertpapierdepots, im wesentlichen nach Ertrags- und Risikostreuungs-Aspekten.

Positive Regression

Die Regression gibt Auskunft darüber, wie stark sich ein Fonds an seiner Benchmark (Vergleichsindex) in steigenden bzw. fallenden Marktphasen anlehnt. Die positive Regression (> 1) bedeutet, der Fonds erzielt in der Regel eine höhere Performance als seine Benchmark (Vergleichsindex) in steigenden Marktphasen.

Prämienbegünstigtes Sparen

Präsenzbörse

Preisangabenverordnung (PAngV)

In der Preisangabenverordnung (PAngV) ist geregelt, dass beim Anbieten von Waren oder Leistungen gegenüber Verbrauchern stets auch Endpreise anzugeben sind. Von einem Angebot im Sinne der PAngV wird dann gesprochen, wenn es inhaltlich so präzisiert wird, dass ein Kaufentschluss möglich ist. Wird ansonsten mit Waren oder Leistungen nur geworben, besteht keine Preisangabepflicht. Nur dann, wenn in der Werbung ein Preisbestandteil genannt wird, zum Beispiel Anzahlung, monatliche Belastung, Quadratmeterpreise, ist auch der Endpreis anzugeben.

Bei Darlehensangeboten muss der effektive Jahreszins angegeben werden. Wenn eine Änderung der Zinskonditionen während der Laufzeit vorbehalten wurde, zum Beispiel bei Immobiliendarlehen, muss sich die Berechnung des effektiven Jahreszinses auf den Zeitraum beziehen, in dem die Konditionen fest vereinbart sind. Dann spricht man vom anfänglichen effektiven Jahreszins.

Verstöße gegen die PAngV sind Ordnungswidrigkeiten. Sie sind aber auch wettbewerbsrechtlich relevant und oft Gegenstand von Abmahnungen.

Preisindex

siehe Geldwert und Index.

Prime Rate

Die Prime Rate ist jener Zinssatz, den die großen amerikanischen Banken für kurzfristige Kredite an allererste Industriekunden (Blue Chips) berechnen. Sie stellt eine Art Leitzins dar, auf dem das gesamte Gefüge der Sollzinsen aufgebaut ist.

Prime Standard

Seit der Neuordnung der Frankfurter Börse im März 2003 besteht eine Zweiteilung des deutschen Aktienmarktes. Die gelisteten Unternehmen gehören jetzt entweder dem so genannten Prime Standard oder dem General Standard an. Beide Segmente unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Publizitätspflichten. Der Prime Standard verlangt strengere und umfangreichere Informationen für die Öffentlichkeit als der General Standard.

Der Prime Standard ist das Vorzeigesegment der Frankfurter Börse. Hier sind Gesellschaften gelistet, die sich auch gegenüber internationalen Investoren positionieren wollen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an solche Unternehmen. Sie müssen Quartalsberichte vorlegen, internationale Rechnungslegungs-Standards verwenden (US-GAAP oder IFRS), laufend Berichte und Ad-hoc Mitteilungen in englischer Sprache veröffentlichen und regelmäßig Analystenkonferenzen abhalten. Zudem ist eine fortlaufende Notierung im computergesteuerten Xetra-Handel notwendig. Der Prime Standard umfasst derzeit 370 Unternehmen. Eine Notierung in diesem Segment ist Voraussetzung für die Aufnahme in die zum Prime Standard gehörenden Auswahlindizes Dax, MDax, TecDax und SDax.

Private Equity Fund

„Private Equity“ stammt aus der englischen Sprache und heißt wörtlich übersetzt private Unternehmens-Beteiligung. Private Equity Funds sind Finanzanlage-Firmen, deren Geschäftsmodell in der Übernahme von Firmen oder Beteiligungen an Firmen besteht, die als unterbewertet eingestuft werden. Seine Gelder erhält ein solcher Fonds in der Regel von vermögenden Privatpersonen.

Üblicherweise hält ein Private Equity Fund eine Beteiligung nur für wenige Jahre (in der Regel zwei bis fünf Jahre). Anschließend wird versucht die Beteiligung mit Gewinn zu verkaufen oder an der Börse zu platzieren.

Beteiligungen an Private Equity Funds sind in aller Regel mit einem hohen Risiko verbunden, allerdings bieten sie nicht selten auch eine hohe jährliche Rendite des eingesetzten Kapitals.

Private Veräußerungsgeschäfte

Gewinne (Veräußerungspreis abzüglich Anschaffungskosten und Werbungskosten) aus privaten Veräußerungsgeschäften unterliegen der Einkommensteuer (§ 23 EStG). Ein privates Veräußerungsgeschäft liegt u. a. bei einem privaten Aktiengeschäft vor, wenn die Papiere innerhalb eines Jahres nach Anschaffung wieder verkauft werden. Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften bleiben steuerfrei, wenn sie im Kalenderjahr insgesamt weniger als 512 Euro betragen (Freigrenze). Übersteigen die Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften diese Grenze, unterliegt der gesamte Überschuss der Einkommensteuer.
Auch der Überschuss aus der Veräußerung eines privaten Grundstücks unterliegt als privates Veräußerungsgeschäft der Einkommensteuer, wenn zwischen An- und Verkauf nicht mehr als zehn Jahre liegen. Eine Spekulationsabsicht muss auch hier nicht bestehen.
Zu den privaten Veräußerungsgeschäften gehören auch

  • Veräußerungsgeschäfte, bei denen die Veräußerung der Wirtschaftsgüter früher erfolgt als der Erwerb,

    und

  • Termingeschäfte, durch die der Steuerpflichtige einen Differenzausgleich oder einen durch den Wert einer veränderlichen Bezugsgröße bestimmten Geldbetrag oder Vorteil erlangt, sofern der Zeitraum zwischen Erwerb und Beendigung des Rechts auf einen Differenzausgleich, Geldbetrag oder Vorteil nicht mehr als ein Jahr beträgt.

Privatkonto

Privatkredit

Progression

Progression bedeutet im wörtlichen Sinn: stufenweise ansteigend. In der Praxis findet das Prinzip der Stufenweisen Steigerung insbesondere bei der Berechnung der Einkommensteuer Anwendung. Die deutschen Steuersätze sind nicht linear, das heißt gleichbleibend, sondern steigen in festgelegten Einkommensschritten an. Dadurch wächst die prozentuale Belastung des Einkommens je mehr der Steuerzahler verdient. Man spricht deshalb von Steuerprogression.

Wie sich die Steuerprogression praktisch auswirkt zeigt folgendes Beispiel: Ein Lediger hat ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von 26.000 EUR. Im Jahr 2010 muss er dafür 17,20 % oder 4.466 EUR steuern zahlen. Würde sich sein Einkommen auf 52.000 EUR verdoppeln, wären bereits 26,50 % oder 13.761 EUR fällig. Die verheerende Auswirkung der Progression macht ein Blick auf die Besteuerung der letzten 26.000 EUR deutlich. Dafür verlangt das Finanzamt 9.295 EUR, was einem Steuersatz von 35,75 % entspricht. Mehr als doppelt so viel, wie für die ersten 26.000 EUR!
Steuerzahler sollten daher jede Steuersparmöglichkeit nutzen, denn das senkt zu allererst die hohe Endbesteuerung.

Projektfinanzierung

Die Projektfinanzierung („Project Finance“) ist eine Form der Kreditgewährung, bei der die Verzinsung und Rückzahlung der Mittel weitgehend oder auch ausschließlich aus den Erträgen eines spezifischen Investitionsvorhabens erfolgen.

Projektfinanzierungen werden seit Jahren zur Finanzierung kapitalintensiver Neuinvestitionen oder auch zum Kauf bestehender Unternehmen/Unternehmensteile eingesetzt. Voraussetzung für die Finanzierbarkeit ist, dass es sich um wirtschaftlich separierbare Vorhaben mit isoliert ermittelbarer Kosten- und Erlösstruktur handelt.

Die Projektfinanzierung wird insbesondere in den Sektoren Rohstoffe (Öl- und Gasförderung, Bergbau etc.), Versorgung (Kraftwerke, Gasversorgung, Wasser etc.), verarbeitende Industrie (Papier, Raffinerien etc.), Telekommunikation (Mobilfunk-/Festnetze, Satelliten etc.), Infrastruktur (Straßen, Tunnel etc.) sowie teilweise zur privatwirtschaftlichen Realisierung von Projektvorhaben der öffentlichen Hand eingesetzt.

Als Sicherheiten dienen den Banken im Wesentlichen die vorhandenen und mit dem Kapitaleinsatz geschaffenen Aktiva des Projekts, z. B. Rohstoffreserven, Förder- und Produktionsanlagen sowie die Verkaufserlöse. Die Kreditwürdigkeitsprüfung ist weniger auf die historischen Bilanzzahlen der Projektträger (Sponsoren) abgestellt, sondern primär zukunftsorientiert auf den Liquiditätsüberschuss (Cash-Flow) des Projekts bezogen. Die Kreditentscheidung basiert insoweit auf einer eingehenden Analyse der Faktoren, die die Höhe dieses künftigen Cash-Flow beeinflussen (Markt-/Preisentwicklung, Technologie, Managementfähigkeiten etc.). Soweit es sich um größere Finanzierungsvolumina handelt, schließen sich internationale Banken zu unterschiedlich großen Konsortien (Konsortium) zusammen.

Prolongation

Vereinbarung zur Weiterführung (Verlängerung) eines Darlehens nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit. Dies kann zu gleichen oder veränderten Konditionen geschehen.

Prospekt/Unternehmensbericht

Will eine Gesellschaft („Emittent“) Wertpapiere zum Börsenhandel mit amtlicher Notierung zulassen, muss ein Prospekt veröffentlicht werden. Der Prospekt muss alle für die Beurteilung der einzuführenden Wertpapiere wichtigen Angaben enthalten. Die entsprechenden Vorschriften sind im Börsengesetz normiert und werden durch die Vorschriften in der Börsenzulassungs-Verordnung ergänzt. Für die Überprüfung der Einhaltung dieser Vorschriften über die Prospekte ist die Zulassungsstelle der Börse, an welcher die Wertpapiere zugelassen werden sollen, zuständig. Der Prospekt ist entweder durch Abdruck in den Börsenpflichtblättern, in denen auch der Zulassungsantrag veröffentlicht ist, oder durch Bereithalten zur kostenlosen Ausgabe bei den im Prospekt benannten Zahlstellen und bei der Zulassungsstelle zu veröffentlichen.

Die Anforderungen für einen Antrag auf Zulassung eines Wertpapiers zum Börsenhandel mit nicht amtlicher Notierung (Geregelter Markt) sind in der Verkaufsprospekt-Verordnung normiert. Bei einer Zulassung von Aktien zum Geregelten Markt mit Aufnahme des Handels im Neuen Markt gelten die Vorschriften des Regelwerks Neuer Markt. Für die Einbeziehung von Wertpapieren zum Handel in einen Freiverkehr ist kein Prospekt zu erstellen.

Diejenigen, die für den Prospekt die Verantwortung übernommen haben, und diejenigen, von denen der Erlass des Prospekts ausgeht, haften gegenüber dem Erwerber von Wertpapieren, die auf Grund eines Prospekts zum Börsenhandel zugelassen sind, für unrichtige oder unvollständige wesentliche Angaben im Prospekt, die für die Beurteilung der Wertpapiere wesentlich sind (Prospekthaftung). Eine entsprechende Haftung gilt für den Unternehmensbericht.

Protektor

Die Protektor Lebensversicherungs AG wurde als Auffanggesellschaft für angeschlagene Lebensversicherer gegründet. Protektor übernimmt bei einer finanziellen Notsituation einer Gesellschaft die vertraglichen Pflichten gegenüber den Kunden. Der erste Notfall war die Mannheimer Lebensversicherung. Deren Kunden erhalten von Protektor wenigstens die Garantieleistungen für ihre Policen.

Gegründet wurde Protektor Ende 2002 unter Federführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Maximal ein Prozent ihrer eigenen Kapitalanlagen soll jede Lebensversicherung zur Sanierung maroder Policenbestände zur Verfügung stellen. Wer dazu nicht bereit ist, kann nicht mehr Mitglied im GDV sein. Bisher haben alle Unternehmen ihre Zustimmung signalisiert, weshalb der GDV bei einem Kapitalanlagebestand aller Lebensversicherungen von etwa einer halben Billion Euro mit einer Rettungssumme von rund fünf Milliarden Euro ausgeht. Kunden von insolventen Lebensversicherern sollten auf keinen Fall ihre Policen kündigen. Der dadurch entstehende finanzielle Verlust ist ungleich größer als die Einbußen, die eventuell durch die Garantieleistungen der Protektor AG entstehen.

Protokoll

Protokolle haben im Internet die Funktion, dass die übertragenen Datenpakete dort ankommen, wo sie hin sollen. Jeder Dienst verwendet ein spezielles Protokoll (http, ftp, mail, news, telnet, etc.), jedoch basieren alle auf dem allgemeinen Protokoll TCP/IP.

Provider

Anbieter von Internetzugängen. Provider wie T-Online, AOL oder Compu-Serve, bei denen eine Anmeldung bzw. Mitgliedschaft erforderlich ist und die gleichzeitig häufig noch weitere Service-Angebote machen.

Provision

Entgelt für eine Geschäftsbesorgung bzw. Dienstleistung; im Bankgeschäft z.B. für den Wertpapier-Kauf und -Verkauf im Kundenauftrag (Börsenauftrag).

Proxy-Server

Ein Proxy-Server ist ein Zwischenspeicher für häufig abgefragte Informationen, um die Performance eines Netzes zu steigern. Ein Proxy-Server kann je nach Software und Konfiguration noch weitere Funktionen übernehmen. Bsp.: Filtern von Inhalten und Zugriffssteuerung, Autorisation von Usern, Verschlüsselter Netzwerkzugriff und Protokollierung und Analyse von Transaktionen.

Publikumsfonds

Anteilsscheine von Investmentfonds, die im Vergleich zu Spezialfonds von jedermann erworben werden können. Es gibt verschiedene Arten von Publikumsfonds wie etwa Aktien- oder Rentenfonds.

Publikumsgesellschaften

Große Aktiengesellschaften, deren Grundkapital (Eigenkapital) unter vielen Aktionären breit gestreut ist.

Put

Put-Option