Rechtzeitig mit einer Zusatzrente ans Alter denken

03.04.2023 – Damit Sie sich im Ruhestand keine Gedanken über Ihre Finanzen machen müssen, geben wir Einblicke in die Zusatzrente: Alles zu Verträgen, Kosten und Alternativen.

Stabilität im Ruhestand durch eine Zusatzrente

Wer seine Rente genießen möchte, muss sich auf ein regelmäßiges monatliches Einkommen verlassen können. Ein Teil dieser Zahlungen kommt aus der gesetzlichen Rentenversicherung und ggf. aus einer Betriebsrente, doch viele Arbeitnehmer kümmern sich um zusätzliche Einkünfte. Das können verschiedene Verträge sein, in die vorab Einmalsummen oder regelmäßige Beiträge eingezahlt werden, Rentenversicherungen oder Wertpapiersparpläne. Wir verschaffen Ihnen einen Blick hinter die Kulissen und geben Tipps, damit Sie herausfinden können, was genau zu Ihnen passt.

Gesetzliche Rente mit Zusatzrente ergänzen – warum?

Es gibt verschiedene Gründe, warum oftmals trotz gesetzlicher Rentenversicherung im Ruhestand eine deutliche Versorgungslücke klafft:

  1. Zum einen gibt es wegen der sinkenden Geburten immer weniger künftige Beitragszahler. Zum anderen gibt es immer mehr Rentner, die immer älter werden. Der logische Schluss ist: Zahlen immer weniger Menschen in die Rentenversicherung ein und verteilt sich diese Summe auf immer mehr berechtigte Empfänger, bleibt nicht mehr ausreichend Geld für alle übrig.
  2. Arbeitslosigkeit, Zeiten ohne Beschäftigung durch Kindererziehung oder Selbstständigkeit vermindern die Rente einzelner Erwerbstätiger mitunter spürbar.

Nehmen Sie Ihren Rentenbescheid zur Hand, fällt Ihnen die Differenz zwischen Ihrem derzeitigen Gehalt und dem vorausberechneten, künftig zu erwartenden Rentenbetrag sicherlich ins Auge. Und beim Stichwort Altersarmut überlegen Sie sich: Wie können Sie das verhindern? Damit in der Rente jeden Monat genügend Geld auf Ihrem Konto vorhanden ist, investieren Sie am besten frühzeitig in eine zusätzliche Altersvorsorge. Wir stehen Ihnen mit unserer geballten Fachkompetenz mit Rat und Tat zur Seite.

Vorteile einer Zusatzrente

  • Sie schließen Ihre Versorgungslücke und verhindern die Altersarmut.
  • Staatliche Zuschüsse sind möglich.
  • Eventuell erhalten Sie Steuervorteile.
  • Mit der richtigen Altersvorsorge können Sie ein paar Jahre früher in Rente gehen.

Nachteile einer Zusatzrente

  • Bei riskanten Wertpapier-Anlagen drohen möglicherweise auch finanzielle Verluste. Gehen Sie ein geringes Risiko ein, ist in der Regel auch die Rendite geringer.
  • Die regelmäßige Rente aus privater Altersvorsorge ist steuerpflichtig.
  • Sie verzichten jetzt auf einen Teil des Gehalts, um für die zukünftige Rente ein Polster anzusparen.

Wann sollten Sie mit einer Zusatzrente beginnen?

Es ist nie zu früh, an die Rente zu denken, denn je länger die Laufzeit Ihrer Anlage ist, desto mehr Geld sparen Sie zusammen. Das liegt am Zinseszinseffekt: Zinseszinsen sind Zinsen, die Sie auf ihre Zinsen erhalten. Der Zinseszinseffekt wird durch das weitere Reinvestieren oder Thesaurieren der Zinserträge erzielt: Das angelegte Kapital wächst somit schneller, da erhaltene Zinsen direkt wieder angelegt und nicht ausgegeben werden. Doch auch, wenn Sie nur noch wenig Zeit bis zur Rente haben, ist es noch nicht zu spät. Einige Finanzprodukte sind speziell darauf ausgelegt, das Rentenpolster kurzfristig aufzubessern.

Das A und O der Altersvorsorge ist eine geschickt kombinierte Zusammensetzung aus den gesetzlichen Renten- und privaten Vorsorgeprodukten. Die Produkte sollten perfekt auf Sie und Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein. Dabei stehen Ihnen unsere ausgebildeten Profis tatkräftig zur Seite.

Unterschiedliche Arten der Altersvorsorge

Grundsätzlich kann zwischen zwei Arten der privaten Altersvorsorge unterschieden werden:

1. Die klassische Versicherung

Bei der klassischen Variante nimmt der Versicherungsnehmer gängige Angebote der Altersvorsorge in Anspruch.

Vorteil: Der Versicherte erhält in allen Fällen eine Garantieverzinsung. Risiko ist dabei kaum vorhanden.

Herausforderung: Durch die aktuellen Zinssätze erhalten Sie nur eine schmale Rendite, mit der Sie im Alter auskommen müssen.

Für wen es sich lohnt: Greifen Sie zu dieser Anlageform, wenn Sie nicht risikofreudig sind und Ihr Geld sicher anlegen möchten.

2. Fondsgebundene Versicherung

Bei der fondsgebundenen Altersvorsorge profitieren Sie von positiven Entwicklungen am Aktienmarkt und haben im Lauf der Jahre die Chance auf eine schöne Rendite.

Vorteil: Sie bestimmen selbst, wie Sie Ihr Geld anlegen, und die Wertentwicklung kann deutlich über einer Verzinsung liegen.

Herausforderung: Sinken die Kurse in Ihrem Depot, können Ihre Aktien auch Verluste einfahren.

Für wen es sich lohnt: Eine Zusatzrente in Form einer fondsgebundenen Versicherung ist nur für Anleger geeignet, die mit dem Risiko von Wertpapieren umgehen können. Aktien steigern ihre Rendite bei einem langfristigen Anlagehorizont. Deshalb sollte hier zusätzlich auf ausreichend viel Zeit geachtet werden.

Neben diesen beiden Varianten gibt es zusätzlich noch eine Mischung aus beiden Möglichkeiten: Eine Zusatzrente können Sie auch mit Angeboten realisieren, die eine Beitragsgarantie mit unterschiedlichem Chancen-Risiko-Verhältnis aufweisen.

Schrittweise die Altersvorsorge auf stabile Beine stellen

Die private Rente kann aus verschiedenen Komponenten aufgebaut sein, bei einigen unterstützt zudem der Staat. Im Folgenden erfahren Sie einige der Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen:

1. Private Rentenversicherung als Altersvorsorge

In den vergangenen Jahren ist die Rentenversicherung zum Standard der Altersvorsorge geworden. Obwohl die Höhe der Renten auch vom Zinsniveau abhängt, schätzen viele die garantierte Rentenzahlung bis ins hohe Alter. Grundsätzlich schließen Sie einen Vertrag mit der Versicherungsgesellschaft ab, in dem die Höhe der Rente, der Zahlungsbeginn und Ihre Beiträge vereinbart werden.

Für wen lohnt sich eine private Rentenversicherung?

Jeder kann diese Rente abschließen. Menschen mit einem Bedürfnis nach Planungssicherheit und wenig Risikofreude sind hier richtig. Informieren Sie sich bei einer Beratung über unsere PrivatRente.

Vorteil: Sie kennen bereits bei Vertragsabschluss den Beginn und die Mindesthöhe der lebenslangen Rentenzahlungen. Fondsgebundene Verträge haben die Chance, die Rendite durch Gewinne zu steigern, was zu einer höheren Auszahlung pro Monat führt. Bei Fälligkeit des Vertrages können Sie sich die angesparte Summe als Einmalbetrag auszahlen lassen.

Herausforderung: Der Versicherer ist verpflichtet, mindestens die vereinbarten Garantiezinsen zu zahlen. Die weitere Entwicklung der Wertpapiere einer fondsgebundenen Rentenversicherung kann aber nicht exakt vorhergesagt werden.

2. Mit der RiesterRente in den Ruhestand

Die RiesterRente kann als klassische oder fondsgebundene Rentenversicherung, als Fondssparplan, Banksparplan und als Bausparvertrag oder Tilgung eines Bauspardarlehens abgeschlossen werden.

Wer profitiert von der RiesterRente?

Die Zulage macht den Abschluss für jeden rentenpflichtigen Arbeitnehmer interessant. Besonders begünstigt sind Familien und Alleinerziehende, da Kinder zusätzlich gefördert werden. Finden Sie jetzt mehr über unsere RiesterRente heraus.

Vorteil: Sie erhalten zusätzlich zu Ihren Ansparungen eine Grundzulage von bis zu 175€ vom Staat, für jedes Kind mit Anspruch auf Kindergeld gibt es eine Kinderzulage von 185€. Für jedes Kind, das danach geboren ist, gibt es 300€ jährliche Förderung.

Bedingung: Der Riester-Zuschlag steht Ihnen nur zu, wenn Sie in der gesetzlichen Rentenversicherung sind. Eine Ausnahme sind Ehepartner, wenn beide einen Riester-Vertrag abschließen und einer von ihnen in die gesetzliche Rentenkasse einzahlt. Für die volle Riester-Zulage müssen Sie pro Jahr den Mindesteigenbeitrag einzahlen. Dieser beträgt 4% Ihres rentenversicherungspflichtigen Einkommens aus dem Vorjahr. Von diesem Betrag werden mögliche Zulagen noch abgezogen. Der Höchstbetrag liegt bei 2.100€.

3. Die RürupRente richtig ausschöpfen

Die Basisrente (auch Rürup-Rente genannt) ist eine private Altersvorsorge mit staatlicher Förderung. Ihre Besonderheit liegt jedoch in den erheblichen Steuervorteilen in den Jahren der Ansparung, denn die Beiträge sind von der Steuer absetzbar, allerdings müssen die Auszahlungen im Ruhestand versteuert werden.

Für wen lohnt sich die RürupRente?

Grundsätzlich kann jeder eine Basisrente abschließen. Ob selbstständig oder angestellt, Beamter oder Freiberufler: Die Rürup-Rente steht jedem offen. Und es gilt: Je mehr man verdient und je mehr Geld man in den Vertrag investiert, umso mehr kann sich die RürupRente lohnen. Gutverdienende Arbeitnehmer und Selbständige schließen diese Altersvorsorge ab, denn sie sparen in den Jahren der Ansparung erheblich Einkommensteuer.

Vorteil: Die Beiträge erkennt das Finanzamt seit 2020 mit 90% als Sonderausgaben an, ab 2025 zu 100%. Es existiert kein Mindestbeitrag und eine lebenslange Rente ist bis zum Todestag garantiert.

Bedingung: Die Rentenzahlung kann frühestens im Alter von 62 beginnen, die Rente muss mit dem Steuersatz des Rentners versteuert werden.

4. Mit der betrieblichen Altersvorsorge die Rente aufstocken

Zahlt Ihr Arbeitgeber in eine betriebliche Altersvorsorge ein. Die Betriebsrente wird mit Renteneintritt, in der Regel also mit 67 Jahren, ausgezahlt. Meistens haben Sie bei der Auszahlung der betrieblichen Altersversorgung die Wahl, ob das angesparte Kapital als monatliche Rente oder als einmalige Zahlung ausgezahlt werden soll. Dabei wird der Beitrag von Ihrem Arbeitgeber vom Gehalt gezahlt – und zwar vor der Berechnung von Lohnsteuer und Sozialabgaben. Durch die Progression ist nicht nur der Rentenbeitrag steuer- und sozialversicherungsfrei, es sinken auch die Abzüge des restlichen Gehalts.

Für wen lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge?

Jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf die teilweise Gehaltsumwandlung. Das heißt, Sie können Teile Ihres Gehalts oder Sonderzahlungen (z. B. Weihnachts- oder Urlaubsgeld) in Beiträge zu einer betrieblichen Altersvorsorge umwandeln und sich somit eine Zusatzrente aufbauen.

Vorteil: Durch eine Bruttoentgeltumwandlung sparen Sie Steuern und Sozialabgaben. Und der Arbeitgeber ist verpflichtet, die Entgeltumwandlung mit 15% zu bezuschussen. Außerdem ist das angelegte Geld bei Arbeitslosigkeit vor einer Einrechnung in Ihr Einkommen sicher. Das bedeutet, bei Arbeitslosengeld kann das angesparte Kapital nicht von der Arbeitsagentur angefasst werden.

Bedingung: 2022 sind Zahlungen des Arbeitgebers zur betrieblichen Altersvorsorge bis zu einem Betrag von 3.384€ jährlich beitragsfrei in der Sozialversicherung. Für die Steuer gilt der Freibetrag von 6.768€ jährlich.

5. Ein Sparplan verspricht Rendite

Schon mit kleinem Geld beginnen Sie einen Fonds- oder ETF-Sparplan. Jeden Monat kaufen Sie Anteile der von Ihnen gewählten Produkte. Im Rentenalter beginnen Sie damit, Anteile des angesparten Vermögens zu verkaufen.

Für wen lohnt sich der ETF-Sparplan?

Für Menschen, die in den kommenden Jahren weiterhin eine positive Entwicklung des Aktienmarktes vorhersehen und bereit sind, für eine gute Rendite ein Risiko einzugehen. Eine umfangreiche Bankberatung ist in jedem Fall sinnvoll – schauen Sie sich unseren ETF-Sparplan genauer an.

Vorteil: Sparpläne ergänzen sehr gut ggf. vorhandene Sparbücher oder Tagesgeldkonten. Sparen Sie bereits regelmäßig Geld, können Sie sich mit einem Fonds- oder ETF-Sparplan zusätzlich solide Ertragschancen sichern. Der Einstieg in einen Fonds- oder ETF-Sparplan ist schon ab 25€ monatlich möglich. Und für die Verwahrung, den Kauf und die Verwaltung von ETFs fallen oftmals nur geringe Gebühren an.

Davon profitieren Sie zusätzlich: Sie legen mit einem Sparplan nicht nur Geld zurück, sondern können durch die breite Streuung Ihrer Anlagen Ihr Portfolio diversifizieren, wenn Sie bereits Wertpapiere im Depot haben.

Die Zusatzrente auszahlen lassen – Einmalzahlung oder monatliche Rente?

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Viele bevorzugen den Einmalbetrag und entscheiden selbst über seine Verwendung. Fakt ist: Die Versicherung zahlt die Rente bis zum Todestag, die Kapitalsumme kann allerdings vorher aufgebraucht sein. Für eine Einmalzahlung spricht, dass mit der Rentenzahlung kein Erbe für die Nachkommen übrig bleibt. Letztendlich entscheidet auch das persönliche Sicherheitsbedürfnis über das Für und Wider einer zuverlässigen, regelmäßigen Monatsrente.

Mit welchem Steuerabzug müssen Sie bei der Zusatzrente rechnen?

Wie bei der gesetzlichen Rente müssen Sie auch die RiesterRente und die RürupRente nachgelagert besteuern. Jedoch dürfen Sie in der Rente mit einem niedrigeren Steuersatz als zur Zeit Ihrer Erwerbstätigkeit rechnen. Die Steuer für die private Rentenversicherung und die Sofortrente setzt das Finanzamt nur teilweise an. Wie hoch dieser Prozentsatz ist, hängt vom Renteneintrittsalter ab. Mit 65 Jahren ist mit einem Anteil von etwa 18% zu rechnen, und nur von diesem bezahlen Sie effektiv Steuern. Gewinne und Einkünfte aus Fonds, ETFs und Wertpapieren werden mit der Abgeltungssteuer von 25% plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer besteuert.

Mit diesen 4 Tipps finden Sie die für Sie passende Zusatzrente

Vergleichen Sie Verträge!

Zahlreiche Variablen nehmen Einfluss auf die Höhe Ihrer zukünftigen Rente. Daher lohnt es sich, mehrere Angebote einzuholen. Vergleichen Sie die Verwaltungskosten, Zinssätze und Gebühren jedes Angebots.

Lassen Sie sich beraten!

Die Zusatzrente bestimmt Ihre Zukunft, darum sollten Sie sich bei unseren erfahrenen Beratern umfangreich informieren und verschiedene Möglichkeiten berechnen lassen.

Schieben Sie die Entscheidung nicht vor sich her!

Zeit ist beim Aufbau einer stabilen Rente ein wichtiger Faktor. Mit den Jahren steigert sich die Rendite und Sie können bereits mit kleinen Beiträgen Großes erreichen.

Verzichten Sie nicht auf Zulagen und Steuererleichterungen!

Prüfen und beantragen Sie die Riester-Zulagen rechtzeitig und vergessen Sie nicht, Riester- und RürupRente in der Einkommensteuererklärung anzugeben.

Die Zusatzrente sichert Ihren Ruhestand

Wer die Versorgungslücke zwischen dem aktuellem Gehaltsniveau und der späteren gesetzlicher Rente für den Ruhestand schließen möchte, muss selbst für eine Ergänzung der Altersvorsorge sorgen. Für eher sicherheitsorientierte Arbeitnehmer empfehlen sich Versicherungen mit garantierter lebenslanger Rente. Ist man bereit, ein höheres Risiko in der Geldanlage zu akzeptieren, können entsprechend höhere Erträge erzielt werden. Dafür stehen vielfältige Wertpapier-Anlagen oder Fonds- und ETF-Sparpläne zur Auswahl. Für die für Sie optimal passende Zusatzrente kombinieren Sie am besten mehrere Produkte und nutzen geschickt Rendite, staatliche Zulagen und Steuervorteile für sich aus.

Newsletter

Nie mehr etwas verpassen – bleiben Sie immer up-to-date zu Finanz- und alltäglichen Themen. Es erwarten Sie spannende Artikel, Tipps und Infos im InfoPoint, dem Newsletter der Commerzbank.