Welche Kreditarten gibt es?

Ob Hausbau, Autokauf oder kurzfristige Anschaffungen: Kredite ermöglichen die Finanzierung nahezu jeden Wunsches. Wir zeigen, wie Sie mit uns den richtigen Kredit finden.

Kreditarten
, Das Wichtigste in Kürze

  • Kredit oder Darlehen? In der Praxis werden beide Begriffe oft synonym verwendet. Ein Darlehen hat jedoch meist eine längere Laufzeit und die Darlehenssumme ist häufig höher als bei einem Kredit. 
  • Vom Ratenkredit über Dispositionskredit bis zum Immobilienkredit – für jedes Finanzierungsbedürfnis gibt es den passenden Kredit.  
  • Konditionen vergleichen lohnt sich: Unterschiede bei Zinssatz, Kreditlaufzeit, Tilgungsrate oder Kreditbetrag können mehrere Tausend Euro ausmachen. 
  • Individuelle Planung ist entscheidend. Wer Tilgung, Sondertilgungen, Restschuld und Kreditrate realistisch plant, bleibt finanziell flexibel und sicher aufgestellt.

Was ist ein Kredit?

Ein Kredit ist eine Vereinbarung zwischen einem Kreditgeber – meist einem Kreditinstitut wie einer Bank – und einem Kreditnehmer oder Schuldner, bei der Geld gegen Rückzahlung in Raten verliehen wird. Diese Rückzahlung erfolgt über eine bestimmte Kreditlaufzeit und setzt sich aus einem Tilgungsanteil und einem Zinsanteil zusammen.  

Wie unterscheiden sich Kredit und Darlehen?

Der Begriff des Darlehens wird oft synonym verwendet. Im Bankwesen gilt ein Darlehen jedoch mehrheitlich als langfristiger Kredit mit höherem Kreditbetrag, wie etwa beim Annuitätendarlehen oder Immobilienkredit.  

Als Kredite werden hingegen kurz- bis mittelfristige Geldschulden verstanden, deren Laufzeit fünf bis sieben Jahre nicht überschreitet. Im alltäglichen Sprachgebrauch gelten beide Varianten weitgehend als gleichbedeutend, wobei in Gesetzestexten der Begriff des Darlehens größtenteils bevorzugt wird.  

Wichtig: Jeder Kredit ist mit einer vertraglich geregelten Rückführung verbunden – und je nach Kreditart unterscheiden sich Vertragsbedingungen, Verwendungszweck, Zinskosten und Besicherung.  

Welche Kreditarten gibt es?

Die Vielfalt an Kreditarten lässt sich grob in zwei Kategorien einteilen:  

  1. Verbraucherkredite: für Privatpersonen, z.B. für Konsumausgaben, Anschaffungen oder Umschuldung 
  2. Zweckgebundene Kredite: für Immobilien, Auto oder Bildung 

Nachfolgend haben wir für Sie die wichtigsten Kreditarten im Überblick zusammengestellt: 

Ratenkredit/ Konsumentenkredit – für ein sicheres Gefühl und großen Spielraum

Der Ratenkredit ist die häufigste Kreditart und wird oft auch als Privatkredit oder Konsumkredit bezeichnet. Kreditnehmer erhalten eine feste Kreditsumme, die sie in monatlich gleichbleibenden Raten zurückzahlen. Die Monatsrate besteht aus einem Tilgungsanteil und einem festen Zinssatz. Dieser Kredit zur freien Verwendung ist ideal, wenn Sie private Anschaffungen tätigen möchten. Schicke Möbel, die neueste Elektronik oder die langersehnte Urlaubsreise – hier können Sie frei entscheiden.

Dispositionskredit/ Dispokredit – immer liquide und flexibel bleiben

Dieser Bankkredit ermöglicht das Überziehen des Girokontos bis zur genehmigten Kreditlinie. Mit ihm können plötzliche Rechnungen doch noch bezahlt werden. Die hohe Flexibilität kostet Sie nur leider auch hohe Zinssätze, die oft zwischen 7% und 14% liegen können. Auf Dauer sollten Sie den Dispokredit lieber durch einen Rahmenkredit oder Umschuldungskredit ersetzen. Diese sind deutlich günstiger.

Umschuldungskredit – mehr vom Kredit bei weniger Zinsen

Er dient dazu, einen oder mehrere bestehende Kredite durch einen neuen mit besseren Konditionen abzulösen. Das Ziel der Umschuldung ist es, die Zinskosten zu senken und die Restschuld zu verringern. Er ist besonders sinnvoll, wenn Sie einen teuren Dispokredit beanspruchen oder einen alten Ratenkredit ablösen möchten.

Autokredit – sicher und günstig am Ziel ankommen

Hierbei handelt es sich um einen klassischen zweckgebundenen Kredit, bei dem der Wagen als Sicherheit dient. Das senkt oft die Kreditzinsen. Möglich sind sowohl die klassische Ratenzahlung als auch Ballonfinanzierungen oder Leasing mit Kaufoption.

Im Bereich der Baufinanzierung sind folgende Bezeichnungen für Kredite gebräuchlich:  

  • Immobilienkredit, Baukredit, Immobiliendarlehen 
  • Annuitätendarlehen 
  • Hypothekendarlehen  
  • Bauspardarlehen 

Für den Bau oder Kauf einer Immobilie wird in der Regel ein Annuitätendarlehen genutzt. Es zeichnet sich durch gleichbleibende Annuitäten (Jahresraten) aus, wobei der Zinsanteil mit der Zeit sinkt und der Tilgungsanteil steigt. Zur Besicherung dient meist eine Grundschuld. Sonderformen sind endfällige Darlehen oder KfW-geförderte Kredite.   

Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Möglichkeit zur Sondertilgung im Kreditvertrag geregelt ist. So bleiben Sie mit der Rückzahlung des Darlehens flexibel.

Wonach unterscheiden sich die Kreditarten?

Alle Kreditformen bzw. Darlehensarten beruhen auf der Verpflichtung zur Rückzahlung, unterscheiden sich jedoch in zentralen Merkmalen. Die wichtigsten Unterschiede liegen in Verwendungszweck, Laufzeit, Beantragungsart, Besicherung, Bonitätsprüfung und Zielgruppe.

Verwendungszweck

Ein wesentliches Merkmal bei Krediten ist, ob sie zweckgebunden oder frei verwendbar sind. Viele Ratenkredite lassen sich flexibel einsetzen – etwa zur Anschaffung neuer Möbel, für Reisen oder zur Umschuldung. Daneben gibt es jedoch speziell ausgestaltete zweckgebundene Kredite, wie z.B. Autokredite, Studienkredite oder andere Bildungskredite. Diese richten sich an klar definierte Zielgruppen, sind auf deren Bedürfnisse zugeschnitten und bieten zudem günstigere Zinssätze. 


Im Bereich der Baufinanzierung ist die Zweckbindung verpflichtend: Hier werden Darlehen ausschließlich für den Kauf, Bau, die Renovierung oder Modernisierung von Immobilien vergeben. Beispiele dafür sind Bauspardarlehen, Modernisierungskredite oder staatlich geförderte Kredite durch öffentliche Förderbanken wie die KfW. 

Art der Kreditbeantragung

Auch die Beantragungsform unterscheidet Kreditarten voneinander. Onlinekredite lassen sich bequem über das Internet abschließen. Sie zeichnen sich durch eine einfache Antragstellung, schnelle Bearbeitung und oft günstige Konditionen aus. Viele Anbieter ermöglichen sogar einen vollständig digitalen Abschluss inklusive Video-Ident und elektronischer Unterschrift. Besonders schnell geht es bei sogenannten Sofortkrediten, bei denen die Entscheidung über die Kreditvergabe in der Regel innerhalb weniger Stunden erfolgt. Bei der Commerzbank können Sie übrigens jeden Kredit auch als Sofortkredit erhalten. Manchmal ist sogar noch eine taggleiche Auszahlung möglich. 

Alternativ bieten viele Banken weiterhin die persönliche Beratung in der Filiale an – insbesondere bei komplexeren Bankkrediten wie Immobilienfinanzierungen oder bei Unsicherheiten bezüglich der Kreditwahl. 

Kreditlaufzeit

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Laufzeit des Kredits. Kurzfristige Darlehen, wie Kleinkredite, haben Laufzeiten von bis zu 12 Monaten und dienen häufig der Überbrückung kleiner Finanzierungslücken. Ratenkredite liegen meist im Bereich von sechs bis 120 Monaten und ermöglichen eine planbare Rückzahlung in gleichbleibenden Monatsraten. Immobilienkredite, Bauspardarlehen oder Annuitätendarlehen haben hingegen deutlich längere Laufzeiten – oft 10 Jahre oder mehr – und eignen sich zur Finanzierung größerer Investitionen. Anders verhält es sich bei Dispositionskrediten oder Rahmenkrediten – sie haben keine feste Laufzeit. Diese stehen dauerhaft zur Verfügung, setzen aber eine gute Bonität voraus und sind wegen ihrer flexiblen Nutzung meist mit höheren Zinsen verbunden.

Besicherung

Die Absicherung eines Kredits über sogenannte Kreditsicherheiten ist ein zentrales Kriterium bei der Vergabeentscheidung der Bank.
Man unterscheidet zwischen besicherten und unbesicherten Krediten. Bei Immobilienkrediten verlangt die Bank in der Regel eine Sicherheit in Form einer Grundschuld oder Hypothek auf das finanzierte Objekt.
Bei Ratenkrediten können auch Personensicherheiten wie eine Bürgschaft, die Abtretung einer Lebensversicherung, eines Sparguthabens oder die Sicherungsübereignung des finanzierten Gegenstands (z. B. beim Autokredit) als Besicherung dienen. Unbesicherte Kredite sind für Kreditnehmende zwar einfacher zugänglich, bringen aber meist höhere Zinsen mit sich, da das Risiko für die Bank steigt.

Bonitätsprüfung und Schufa

Für die Vergabe der meisten Bankkredite ist eine positive Bonitätsprüfung Voraussetzung. In Deutschland gehört dazu in der Regel eine Schufa-Abfrage, bei der die Bank die Kreditwürdigkeit des Antragstellers überprüft. Hier fließen Informationen über das bisherige Zahlungsverhalten des Kreditnehmers, bestehende Kredite und offene Forderungen ein. Es gibt auch Anbieter, die Kredite ohne Schufa vergeben – oft handelt es sich dabei um ausländische Banken oder private Kreditvermittler. Diese prüfen die Kreditwürdigkeit über andere Auskunfteien oder verzichten ganz auf externe Daten. Allerdings sind solche Angebote meist mit höheren Zinssätzen, Zusatzkosten oder Wechselkursrisiken verbunden.

Zielgruppe

Einige Kreditarten sind speziell auf bestimmte Berufsgruppen zugeschnitten. So erhalten Beamte oder Angestellte im öffentlichen Dienst oft besonders günstige Kreditkonditionen. Aufgrund ihrer sicheren Einkommenssituation und hohen Bonität profitieren sie bei sogenannten Beamtenkrediten von niedrigen Zinsen, langen Laufzeiten und flexiblen Rückzahlungsmodellen. Auch Selbstständige oder Studierende können von speziellen Krediten profitieren – allerdings gelten hier oft strengere Bedingungen und abweichende Konditionen.

So finden Sie den passenden Kredit 

Die Wahl der richtigen Kreditart ist entscheidend für eine passende Finanzierung. Ob Ratenkredit, Immobilienfinanzierung oder kurzfristiger Dispokredit: Wer die Unterschiede kennt, kann Geld sparen, Risiken minimieren und die Finanzierung optimal an die eigene Lebenssituation anpassen. Finden Sie direkt in nur vier Schritten die geeignete Finanzierung für Ihre Wünsche.

Klären Sie Ihren persönlichen Verwendungszweck

Benötigen Sie das Geld für ein neues Auto, möchten Sie eine Immobilie finanzieren, eine Umschuldung vornehmen oder benötigen Sie das Geld zur freien Verwendung? Der Verwendungszweck entscheidet über Kreditart, mögliche Besicherung und den Zinssatz.  

Prüfen Sie Ihre finanzielle Situation

Stellen Sie eine Haushaltsrechnung auf und rechnen Sie Ihre monatlichen Ein- und Ausgaben realistisch und ehrlich durch. Nur so wissen Sie, wie hoch Ihre Lebenshaltungskosten sind und wie viel Kredit Sie sich leisten können und vermeiden später Engpässe bei der Rückzahlung Ihrer Monatsraten. Möchten Sie beispielsweise eine Immobilie finanzieren, dann können Sie mit dem Budgetrechner der Commerzbank herausfinden, wie viel Geld Sie für Ihren Hauskauf benötigen.

Vergleichen Sie Angebote

Nutzen Sie einen Kreditvergleich und achten Sie dabei auf den effektiven Jahreszins, Möglichkeiten für Sondertilgungen, Kreditlaufzeit, Gesamtkosten und eventuell anfallende Zusatzgebühren. 

Vertragsbedingungen verstehen

Lesen Sie den Kreditvertrag genau durch, prüfen Sie ihn auf “versteckte” Kosten, Regelungen zur Restschuld, Tilgungsrate, Laufzeitverlängerung oder Kriterien zur Kreditvergabe. 

Welche Kriterien gelten für die Kreditvergabe? 

Wer als Privatperson in Deutschland einen Kredit erhalten kann, ist gesetzlich geregelt, unterliegt andererseits jedoch einer eigenständigen Bewertung durch die Kreditgebenden. Formale Voraussetzungen für eine Kreditvergabe sind: 

  1. der Kreditnehmer muss volljährig, d. h. mindestens 18 Jahre sein. 
  2. der Antragsteller muss über einen Hauptwohnsitz in Deutschland verfügen und dies nachweisen. 
  3. außerdem wird eine deutsche Bankverbindung verlangt. 

Darüber hinaus gelten weitere individuell zu überprüfende Bedingungen für die Kreditvergabe. Ausschlaggebend ist die Bonität der Antragstellenden. Dabei geht es um deren Kreditwürdigkeit, ob sie in der Lage sind, die Monatsraten kontinuierlich zu tragen. Banken gewichten diese Faktoren im Einzelfall unterschiedlich: 

  • Ein angemessenes Einkommen, das zur Tilgung des Kredits und Sicherung des Lebensunterhalts ausreicht, ist erforderlich. Dazu müssen die aktuellsten drei Einkommensnachweise vorgelegt werden. 
  • Eine Kreditvergabe erfolgt nicht in der Probezeit. Ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis von mindestens sechs Monaten wird in der Regel vorausgesetzt. 
  • Die Kreditwürdigkeit muss gegeben sein. Aufgrund einer Bonitätseinschätzung und Abfrage bei der Wirtschaftsauskunftei Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) erfolgt die Beurteilung, ob der Kredit fristgerecht zurückgezahlt werden kann. Bei negativen Einträgen in der Schufa-Datei wie Pfändungen oder Kontokündigungen wird kein Bankkredit bewilligt.

Häufige Fehler bei der Kreditaufnahme 

Bevor Sie nun einfach einen Kreditvertrag unterzeichnen, schauen Sie noch einmal genauer hin. Denn viele Schuldner übersehen wichtige Details bei der Aufnahme von Krediten – dabei ist es einfach, sie zu vermeiden, wenn Sie wissen wie. Wir haben die vier häufigsten Fehler aufgelistet, damit Sie diese umgehen können:

Keinen Kreditvergleich machen 

Setzen Sie nicht auf den nächstbesten Kreditanbieter. Er ist selten der mit den günstigsten Konditionen. Vergleichen Sie sorgfältig und prüfen Sie auch Onlineangebote oder lassen Sie sich umfassend beraten.

Nur auf Zinsen achten 

Die tatsächlichen Kosten eines Kredits setzen sich aus weit mehr als nur den Zinsen zusammen. Neben dem Zinssatz sind Laufzeit, Rückführungsbedingungen, möglichen Sondertilgungen und Nebenkosten entscheidend. 

Zu hohe Monatsraten 

Eine zu optimistische Kalkulation bei der Rückzahlung des Kredits führt oft zu Zahlungsschwierigkeiten. Planen Sie genügen Puffer ein, auch für unvorhergesehene Ausgaben wie beispielsweise Reparaturen am Auto oder unerwartete Rechnungen, die bezahlt werden müssen. 

Dispo dauerhaft nutzen 

Ein überzogenes Konto und die Nutzung eines Dispokredits verursacht langfristig zu hohe Zinskosten. Entscheiden Sie sich stattdessen für einen günstigeren Rahmenkredit oder Umschuldungskredit. So sparen Sie unnötig hohe Zinsen.

FAQ
, Wichtige Fragen zu Kreditarten

Unter Kreditkosten fallen alle Kosten, die Sie für das Ausleihen einer bestimmten Kreditsumme aufwenden müssen. Zu den Kreditkosten gehören Zinsen, Tilgungsanteil, Bearbeitungsgebühren (heute eher selten), Kontoführungsgebühren und wenn Sie eine haben, die Restschuldversicherung. Um Kreditangebote zu vergleichen, betrachten Sie immer den effektiven Jahreszins, der die Gesamtkosten eines Kredits beinhaltet.  

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