Haus kaufen: Was Sie beachten sollten

Sie träumen von Ihrem eigenen Haus? Alles zu Finanzierung, Besichtigung, Kaufvertrag und Nebenkosten erfahren Sie hier, damit Ihr Weg ins Eigenheim wirklich gelingt.

Was muss man beim Hauskauf beachten?
, Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Hauskauf beginnt mit einer realistischen Finanzplanung. Nur wer Eigenkapital, Nebenkosten beim Hauskauf und monatliche Belastung kennt, kann gezielt nach Immobilien suchen. 
  • Die Wahl der richtigen Immobilie sollten Sie nicht nur Ihrem Bauchgefühl überlassen. Lage, Zustand, Baujahr und Modernisierungsbedarf beeinflussen langfristig den Wert des Hauses. 
  • Bei der Besichtigung sollten Sie genau hinsehen. Prüfen Sie Unterlagen wie Energieausweis und Grundbuchauszug. Ein Bausachverständiger kann dabei helfen, Mängel aufzudecken. 
  • Der Kauf wird erst mit dem Notartermin rechtlich bindend. Kaufvertrag, Grundbucheintrag und Übergabeprotokoll regeln alle Details rund um Besitz und Übergabe. 

1. Vor der Haussuche
, Budget, Finanzierung und Nebenkosten

Sie haben sich entschieden und möchten nicht mehr länger zur Miete wohnen und stattdessen in Ihr Traumhaus investieren? Gratulation! Das ist ein großer Schritt und wir freuen uns, Sie auf dem Weg in Ihr Eigenheim begleiten zu dürfen. In diesem Ratgeber finden Sie die wichtigsten Punkte, auf die Sie beim Hauskauf unbedingt achten sollten. 

Kennen Sie Ihr Budget?

Bevor Sie sich auf die Haussuche begeben, sollten Sie Ihre finanziellen Möglichkeiten realistisch einschätzen. Wie hoch sind Ihre Ein- und Ausgaben monatlich, wie viel Eigenkapital können Sie für den Hauskauf aufbringen und wie viel Haus können Sie sich wirklich leisten? Mit dem Budgetrechner der Commerzbank können Sie das ganz einfach herausfinden. 

Entscheidend ist, wie viel Eigenkapital Sie mitbringen und welchen Kaufpreis bzw. welche Rate Sie sich bei einer Baufinanzierung monatlich leisten können. Der Baufinanzierungsrechner der Commerzbank hilft Ihnen dabei, ein Gefühl für tragbare Raten und Laufzeiten zu bekommen. Auch die Kaufnebenkosten sollten Sie nicht unterschätzen. Diese machen meist 10 bis 15% des Kaufpreises aus – dazu zählen Notarkosten, Gebühren für den Grundbucheintrag, Grunderwerbsteuer und gegebenenfalls Maklergebühren.  

Finanzierung 

Sobald Sie Ihr Budget kennen und für eine potenzielle monatliche Kreditrate aufkommen können – diese sollte maximal 40% Ihres Nettoeinkommens ausmachen –, können Sie sich von Banken verschiedene Finanzierungsmodelle anbieten lassen. Je nach Höhe Ihres Eigenkapitals und je nach Zinsbindung erhalten Sie unterschiedliche Konditionen. Auch Ihre Bonität spielt für die Konditionen des Darlehens eine entscheidende Rolle.  

Vor der Beratung können Sie bereits prüfen, wie viel Kredit Sie sich leisten können

Welche Kosten kommen auf Sie zu?

Beim Hauskauf müssen Sie vor allem die Nebenkosten berücksichtigen. Diese werden zum Kaufpreis hinzugerechnet und bei der Kalkulation leider oft vergessen. Dabei können die Nebenkosten für den Hauskauf bis zu 15% des Kaufpreises ausmachen. Darunter fallen: 

1. obligatorische Nebenkosten wie 

  • Grunderwerbsteuer, 
  • Notarkosten und Grundbuchkosten 

2. flexible Kaufnebenkosten wie 

  • Gebühren für einen Makler (je nach Bundesland liegen diese zwischen 3,5% und 7,14% inkl. Mehrwertsteuer), 
  • Kosten für eine Modernisierung oder (energetische) Sanierung, wenn Sie beispielsweise eine Bestandsimmobilie kaufen 
  • Kosten für einen Gutachter.  

 Das klingt nach einer beachtlichen Summe, die Hauses auch eine ordentliche Investition. Wenn Sie es richtig angehen und die passende Finanzierung haben, ist ein Hauskauf jedoch eine lohnenswerte Investition in die Zukunft – für Sie und Ihre Familie.  

2. Finanzierungsmöglichkeiten
, Kredite und Förderungen

Die Baufinanzierung ist einer der entscheidendsten Bausteine beim Immobilienkauf. Nur wenige Käufer können den vollen Kaufpreis aus eigener Tasche stemmen. Umso wichtiger ist es, ein passendes Finanzierungsmodell zu finden, das zu Ihrer persönlichen Lebens- und Einkommenssituation passt – und langfristig tragbar bleibt.  

Grundlage der meisten Baufinanzierungen ist die Kombination aus Eigenkapital und einem Darlehen. Je mehr Eigenkapital Sie einbringen können, desto geringer ist Ihr Finanzierungsbedarf – und desto besser sind die Zinskonditionen. Mit dem Baufinanzierungsrechner können Sie die mögliche Darlehenshöhe, monatliche Raten, Laufzeit und Zinsbindung berechnen und so unterschiedliche Szenarien vergleichen – etwa mit und ohne Tilgungssatzwechsel, Sondertilgungen oder variablen Zinssätzen. 

Haben Sie eine Finanzierungszusage Ihrer Bank – idealerweise vor dem ersten Besichtigungstermin – haben Sie einen klaren Vorteil gegenüber anderen Interessenten. Die Finanzierungszusage zeigt Verkäufern, dass Sie zahlungsfähig sind.  

Die klassische Baufinanzierung bzw. das Annuitätendarlehen der Commerzbank gibt Ihnen mit gleichbleibenden Monatsraten, einer festen Laufzeit und flexiblen Sondertilgungen Planungssicherheit. So können Sie die Kosten für den Hausbau oder Immobilienkauf übersichtlich gestalten.  

Zuschüsse und Förderkredite

Neben dem klassischen Bankdarlehen gibt es auch verschiedene Fördermöglichkeiten, die Sie beim Hauskauf finanziell unterstützen können. So vergibt die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) zinsgünstige Kredite und bezuschusst bestimmte Bau- und Sanierungsmaßnahmen – etwa energieeffizientes Bauen, altersgerechte Umbauten oder Photovoltaikanlagen. Auch Bundesländer und Kommunen bieten Förderprogramme oder zinsgünstige Darlehen. Damit werden besonders Familien, junge Käufer und der Erwerb von Bestandsimmobilien in ländlichen Regionen unterstützt.  

Prüfen Sie außerdem, ob Sie Anspruch auf das neue KfW-Wohneigentumsprogramm oder das Förderprogramm “Wohneigentum für Familien” haben. Dieses unterstützt Haushalte mit Kindern beim Bau oder Kauf selbst genutzter Immobilien zu besonders günstigen Konditionen.  

3. Von der Finanzierung zur Immobiliensuche
, Die Suche nach der Traumimmobilie beginnt

Sie wissen nun, wie Ihre Finanzierung aussieht – jetzt geht es endlich los. Die Haussuche ist für viele der spannendste Teil auf dem Weg zum Eigenheim. Doch neben Vorfreude ist auch ein systematisches Vorgehen gefragt. Wer vorbereitet ist, spart Zeit, reduziert Stress und erhöht die Chancen, die passende Immobilie zu finden. 

Mit Plan zur Wunschimmobilie 

Bevor Sie sich durch Immobilienportale klicken, sollten Sie Ihre Wunschkriterien festhalten: 

  • Wie viele Zimmer soll Ihr Haus haben? 
  • Welche Wohngröße und Grundstücksgröße stellen Sie sich vor? 
  • Möchten Sie einen Neubau oder eine Bestandsimmobilie kaufen? 
  • In welchem Umkreis suchen Sie – und welche Infrastruktur ist Ihnen wichtig (Kindergarten, Schulen, Arbeitsstätte, Einkaufsmöglichkeiten, ÖPNV)?  
  • Benötigen Sie einen Stellplatz oder möchten Sie unbedingt einen Garten/Balkon? 

Definieren Sie jedoch auch, wo Sie gewillt sind, Kompromisse einzugehen. In Zeiten mangelnder Angebote auf dem Immobilienmarkt ist es oft schwer, alle Wünsche unter einem Dach zu vereinen. Haben Sie Ihre Prioritäten klar, können Sie schneller Entscheidungen treffen, wenn mehrere Angebote zur Auswahl stehen.  

Immobilienportale, Makler und persönlicher Umkreis

Die meisten Käufer starten Ihre Suche online. Das ist einfach, unkompliziert und lässt sich auch abends noch bequem vom Sofa aus machen. Sinnvoll ist es übrigens auch, denn Immobilienportale oder Angebote regionaler Banken sind täglich aktualisiert und bieten viele Filteroptionen. So können Sie Suchaufträge speziell auf Ihre Kriterien hin anlegen und sich benachrichtigen lassen, sobald etwas Passendes angeboten wird.  

Auch ein Gespräch mit einem Makler lohnt sich, gerade wenn Sie selber wenig Zeit haben, aktiv auf die Suche nach Ihrer Wunschimmobilie zu gehen. Haben Sie einen gut vernetzten Makler an Ihrer Seite, kann dies ein echter Vorteil sein. Denn: Professionelle Makler haben oft Zugriff auf Angebote, die noch nicht öffentlich inseriert sind.  

Sie möchten lieber provisionsfrei kaufen? Dann strecken Sie vielleicht auch die Fühler im eigenen Umkreis aus. Manchmal ergibt sich ganz spontan die Traumimmobilie über Bekannte, Nachbarn oder Arbeitskollegen. Hängen Sie Handzettel in Ihrer Wunschgegend aus und beschreiben Sie detailliert, was Sie suchen. Studieren Sie Zeitungsinserate oder werfen Sie einen Blick auf das schwarze Brett in Ihrem Baumarkt oder Ihren Supermärkten.  

Prüfen Sie jedes Exposé genau 

Der Hauskauf kann eine emotionale Angelegenheit sein und ein ansprechendes Exposé direkt große Erwartungen schüren. Lassen Sie sich nicht gleich vom ersten Eindruck blenden, sondern prüfen Sie jedes Angebot ganz genau: 

  • Stimmen Lage und Infrastruktur mit Ihren Vorstellungen wirklich überein? 
  • Wie hoch sind die monatlichen Kosten (bspw. für die Instandhaltung, die Heizung, etc.) 
  • Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten (z.B. beim Bebauungsplan)? 

Achten Sie auf versteckte Hinweise: “renovierungsbedürftig” ist beispielsweise ein Begriff, der vieles bedeuten kann. Fordern Sie bei Bestandsimmobilien Grundrisse, Energieausweis, Angaben zur letzten Modernisierung und einen Grundbuchauszug an. Spätestens dann, wenn Sie wirklich Interesse an der Immobilie haben.  

In beliebten Regionen kann die Haussuche länger dauern: Bleiben Sie geduldig, aber seien Sie auch bereit, sobald sich das richtige Angebot auftut.  

  • Haben Sie bereits eine Finanzierungszusage Ihrer Bank? 
  • Können Sie Hausbesichtigung wahrnehmen? 
  • Haben Sie Kontakt zu einem Bausachverständigen, der Sie bei der Hausbesichtigung begleiten könnte? 

Wer schnell reagieren kann, hat im Wettbewerb mit anderen Interessenten oft die besseren Karten. Eine gute Vorbereitung ist das A und O, wenn es um den Hauskauf geht.  

4. Checkliste für den Hauskauf
, Was gilt es zu beachten?

Ein Hauskauf kann ein sehr komplexer und emotional aufreibender Prozess sein, bei dem Sie viele Entscheidungen treffen müssen, die aufeinander aufbauen. Damit Ihnen an diesem Punkt nichts untergeht und Sie gut vorbereitet sind, möchten wir Ihnen eine Checkliste an die Hand geben. So behalten Sie vom Zeitpunkt der Besichtigung bis zur Hausübergabe leichter den Überblick.

Zur Checkliste vom Besichtigungstermin bis zur Schlüsselübergabe:

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