In 4 Schritten Sparziele festlegen & erreichen

Sparen fällt vielen nicht leicht. Doch wenn man es richtig anstellt, kann es lang gehegte Träume erfüllen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Sparziele finden und erreichen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Legen Sie Sparziele fest, bevor Sie mit dem Sparen beginnen. Das können kurz-, mittel- oder langfristige Ziele sein.
  • Mit Sparkonzepten wie der 50-30-20-Regel und klugen Investitionen können Sie noch mehr aus Ihrem Haushalt und Ihrer Sparrate holen.
  • Vereinfachen Sie sich das Sparen, indem Sie Daueraufträge einrichten und Ihr Girokonto von den Sparkonten trennen.

Schritt 1,
Finden Sie Ihr Sparziel

Sparen ist wie Joggen: Es geht auch ohne Ziel, aber die Motivation steigt, wenn man weiß, wofür man es tut. Darum ist das richtige Sparmotiv meist der erste Schritt zum Erfolg.

Also: Wofür möchten Sie sparen?

Die meisten Deutschen sparen, weil sie Rücklagen bilden möchten – das hat unsere Anlagestudie gezeigt. Wenn Sie hingegen noch keine Idee haben, wofür Sie sparen möchten, kann es helfen, in Zeiträumen zu denken. So finden Sie vielleicht heraus, was Ihnen wichtig ist:

  1. Kurzfristige Sparziele (bis zu 2 Jahre): z. B. Notgroschen, Urlaub oder Traumreise, neues Haushaltsgerät oder Möbel
  2. Mittelfristige Sparziele (2 bis 5 Jahre): z. B. Anzahlung für ein Auto, Renovierung oder Umbau, Hochzeit oder größere Feste
  3. Langfristige Sparziele: z. B. Vermögensaufbau, Kauf von Wohneigentum, Altersvorsorge, Ausbildung / Studium der Kinder

Schritt 2,
Definieren Sie die Sparrate

Wenn Sie Ihr Sparmotiv kennen, können Sie den Betrag ermitteln, den Sie für die Zielerreichung benötigen – dann wissen Sie auch, wie viel Sie monatlich beiseitelegen müssen.

Übrigens: Sie können nicht viel sparen? Macht nichts, auch kleine Sparraten lohnen sich, wenn sie sinnvoll angelegt werden. Zum Beispiel in einen Wertpapier-Sparplan: Den können Sie schon ab 25 Euro / Monat abschließen. Jährliche Renditen von 5% sind damit durchaus realistisch.

So ermitteln Sie den Sparbetrag:

  • Verrechnen Sie Ihre regelmäßigen Einnahmen mit den Ausgaben, um herauszufinden, wie viel Geld Ihnen monatlich zum Sparen bleibt.
  • Nutzen Sie dafür ein Haushaltsbuch oder Tools wie die FinanzAnalyse, die Ihre Haushaltskosten automatisch berechnen.
  • Verwenden Sie nur „überschüssiges” Geld zum Sparen – also solches, das Sie weder für regelmäßige Ausgaben noch für Notfälle benötigen.

Beispiel:

Sie planen, in den nächsten 3 Jahren 15.000 Euro zu sparen, um ein Auto anzuzahlen. Teilen Sie die 15.000 Euro auf die 36 Monate auf, macht das eine monatliche Sparrate von knapp 417 Euro.

Kommen Sie nach Analyse Ihrer Gesamtkosten zu dem Schluss, dass Sie so viel nicht beiseitelegen können, müssen Sie entweder länger sparen oder Anlageformen wählen, die durch mögliche Renditen Ihre Spardauer zusätzlich verkürzen könnten. Und damit wären wir bei Schritt 3:

Schritt 3,
Holen Sie das Maximum aus Ihrer Sparrate

Es gibt einige Möglichkeiten, mit denen Sie noch mehr aus Ihrer Sparrate holen können – und Ihr Sparziel so möglicherweise schneller oder mit etwas Plus erreichen:

Optimieren Sie Ihren Haushalt mit der 50-30-20-Regel

Ihre Ein- und Ausgaben haben Sie bereits analysiert und so die Sparrate errechnet. Prüfen Sie nun, ob da nicht noch mehr geht, indem Sie die 50-30-20-Regel anwenden. Demnach sollte sich Ihr Nettoeinkommen folgendermaßen aufteilen:

  • 50 % für Fixkosten
  • 30 % für Freizeit
  • 20 % fürs Sparen

So identifizieren Sie Einsparpotenziale: Stellen Sie beispielsweise fest, dass Ihre Freizeitkosten über 30% und Ihre Sparrate unter 20% liegen, können Sie unnötige Kosten streichen und entsprechend umverteilen.

Vermehren Sie Ihr Geld durch Investitionen

Wenn Sie Ihr Geld nur auf dem Girokonto sparen, wird es sich nicht vermehren – im Gegenteil: Durch die Inflation verliert es kontinuierlich an Wert.

Legen Sie Ihr Geld daher so an, dass es sich durch Zinsen oder Renditen vermehrt und Sie Ihr Sparziel schneller erreichen. Zum Sparen eignen sich vor allem zwei Anlageformen:

Tagesgeld- und Festgeldkonten: Auf diesen Konten vermehrt sich Ihr Geld zu festgelegten Zinssätzen. Ein Tagesgeldkonto eignet sich besonders für kurz- und mittelfristige Ziele, da Sie jederzeit auf das Geld zugreifen können. Bei einem Festgeldkonto wird Ihr Geld für einen festgelegten Zeitraum gebunden, sodass Sie nicht darüber verfügen können – dafür gibt es oft höhere Zinsen.

Wertpapier-Sparplan: Damit können Sie bereits mit kleinen Sparraten (ab 25 Euro) in Aktien, Fonds, ETFs und ETCs (also börsengehandelte Rohstoffe) investieren. Im Vergleich zu konservativen Sparanlagen wie Tagesgeld und Festgeld sind sie zwar risikoreicher, können langfristig aber auch höhere Renditen erzielen. Für einen Wertpapier-Sparplan benötigen Sie lediglich ein Wertpapierdepot.

Nutzen Sie kreative Sparmethoden

Machen Sie Ihre Sparziele zur Challenge – am besten für die ganze Familie! Wenn Sie abseits Ihrer digitalen Konten denken, finden Sie viele kreative Sparmethoden. Zum Beispiel:

  • Die 52-Wochen-Spar-Challenge, bei der Sie ein Jahr lang wöchentlich einen Euro mehr beiseitelegen.
  • Ein Wechselgeldsparschwein, das Sie mit allem Wechselgeld füttern, das Ihr Portemonnaie hergibt.
  • Temperatur-Sparen – prüfen Sie einmal wöchentlich die Außentemperatur und legen Sie den entsprechenden Betrag ins Sparschwein. Bei Minusgraden rechnen Sie einfach in Fahrenheit!

Schritt 4,
Messen und optimieren Sie Ihre Sparerfolge

Erfolge feiern, ist wichtig: Behalten Sie Ihre Sparziele daher immer genau im Blick und justieren Sie notfalls nach. Ist ein Etappensieg erreicht, belohnen Sie sich ruhig auch mal für den Sparerfolg– verbraten Sie dabei aber bitte nicht gleich Ihr gesamtes Erspartes!

  • Nutzen Sie Tools: Viele Onlinebanking-Apps bieten inzwischen eine gute Übersicht über die Sparerfolge. Ein Beispiel: Die FinanzAnalyse der Commerzbank gibt Ihnen eine Übersicht über Ein- und Ausgaben und macht automatisch individualisierte Optimierungsvorschläge.
  • Behalten Sie Kurse im Auge: Wenn Sie zum Sparen auf renditeorientierte Geldanlagen wie Aktien oder ETFs setzen, behalten Sie die Kurse immer im Blick, damit Sie bei Kursschwankungen reagieren können. Tipp: Stellen Sie sich Preisalarme ein, um automatisch über Kursveränderungen informiert zu werden.
  • Nutzen Sie den Zinseszinseffekt: Wenn Sie mit einem Wertpapier-Sparplan sparen, können Sie einen Fonds oder ETF mit „thesaurierender Ertragsverwendung” wählen. Das bedeutet: Die Rendite, die Sie erzielen, wird direkt reinvestiert. So vermehrt sich Ihr Erspartes noch schneller.

3 Grundregeln für erfolgreiches Sparen

Die wichtigsten Schritte zur Erreichung Ihrer Sparziele kennen Sie nun. Auf dem Weg dorthin gibt es drei Tipps, die Ihnen beim erfolgreichen Sparen helfen können:

Daueraufträge überlisten Ihren Schweinehund

Richten Sie einen Dauerauftrag für Ihre Sparrate ein – so müssen Sie sich nicht immer wieder neu fürs Sparen entscheiden oder laufen Gefahr, es zu vergessen.

Trennen Sie Sparvermögen und Familien-Girokonto

Liegt Ihr Sparvermögen auf einem eigenen Konto (z. B. Tagesgeld oder Festgeld) oder in einem Wertpapier-Sparplan, vermehrt es sich nicht nur besser – es kann auch nicht versehentlich ausgegeben werden.

Sparen Sie Extra-Einnahmen direkt

Überweisen Sie außerordentliche Geldeingänge wie Steuerrückzahlungen, Weihnachtsgeld oder Boni sofort aufs Sparkonto, bevor sie auf dem Girokonto „versickern“ oder Spontankäufen zum Opfer fallen.

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