Was kostet ein Wintergarten?

03.02.2020 – Ein Wintergarten verbindet Wohnung und Garten und schafft zusätzlichen Wohnraum. Welche Kosten sollten Sie für den Bau und Unterhalt eines Wintergartens einplanen müssen?

Eine Frau sitzt mit einem Buch im Wintergarten - Wintergarten Kosten

Kosten für einen schicken, neuen Wintergarten im Überblick

Als Wintergarten bezeichnen Experten einen Anbau ans Haus, der zu großen Teilen aus Glas besteht. Dabei ist die Konstruktion rundum geschlossen. Der Trend zum gläsernen Zimmer ist ungebrochen stark. Kein Wunder, denn der helle, freundliche Raum dient als Übergang zwischen Wohnung und Garten, bietet Schutz vor den Naturgewalten und vergrößert je nach Jahreszeit Wohnzimmer oder Terrasse.

Im Folgenden finden Sie Kostenbeispiele und Spartipps für das Gestalten eines Wintergartens.

Welche Art von Wintergarten möchten Sie?

Einen großer Teil der Kosten hängt von der Art des Wintergartens ab. Die erste Entscheidung, die Sie treffen müssen, dreht sich um den Verwendungszweck, für den Sie den Raum vorgesehen haben. Grundsätzlich werden Wintergärten in zwei Arten unterteilt: Kaltwintergärten und Wohnwintergärten. Im Nachfolgenden finden Sie Vorteile, Nutzung und Bauweise beider Arten von Wintergärten.

Kaltwintergarten

Ein Kaltwintergarten ist ein unbeheizter Wintergarten.

Nutzung

Sie benötigen in der Übergangszeit einen Schutz vor Regen und Wind. Im Winter möchten Sie gerne Ihre Pflanzen überwintern und an sehr sonnigen Tagen ein kleines Sonnenbad nehmen.

Bauart

Die einfache Konstruktion beim Kaltwintergarten hat keine besondere Verglasung und kann auf Dämmung verzichten. Er wird nur selten mit einer Heizung versehen. Darum sinken im Winter die Temperaturen bis auf den Nullpunkt. Für den Kaltwintergarten ist nicht in allen Fällen eine Baugenehmigung erforderlich. Erkundigen Sie sich bei Ihrem zuständigen Bauamt.

Vorteil

Der Kaltwintergarten ist preisgünstig und leicht zu bauen. Der Vorbau überdacht die Terrasse und schützt die Gartenmöbel und Gartengeräte vor den Elementen. Befindet sich die Konstruktion vor der Haustür, sparen Sie im Winter Heizkosten, da er wie eine Wärmeschleuse funktioniert.

Wohnwintergarten

Ein Wohnwintergarten ist ein beheizter Wintergarten.

Nutzung

Sie bekommen einen zusätzlichen Wohnraum, der im Winter beheizt ist, und im Sommer die Natur hereinlässt.

Bauart

Der kostenintensivere Wohnwintergarten besitzt einen komplexen, gedämmten Aufbau, eine vollwertige Bodenplatte und ist isolierverglast. Er gilt als voller Wohnraum und muss daher die Energiesparverordnung erfüllen. Außerdem müssen Sie für den Wohnwintergarten immer eine Baugenehmigung beantragen.

Vorteil

Das massive Bauwerk vereinigt die Vorteile des Kaltwintergartens mit den Eigenschaften eines Wohnzimmers. Daher hat der Warmwintergarten in der kalten Jahreszeit eine Temperatur von 19 °C oder mehr.

Das richtige Material für Ihren Wintergarten

Eine Konstruktion aus Trägern hält die Verglasung an Ihrem Platz. Aus welchen Werkstoffen die Träger Ihres Wintergartens gefertigt werden, bestimmt nicht nur über die Optik. Jedes Material hat seine eigenen Vorteile und auch einen eigenen Preis. Darum lohnt es sich, genau hinzuschauen und individuell abzuwägen.

Holz

Dieser natürliche und nachwachsende Rohstoff macht Ihnen ein gutes Umweltgewissen und sieht dabei auch noch freundlich und gemütlich aus. Holz bringt bereits gute Dämmeigenschaften mit und ist erschwinglich. Über die Jahre benötigt das Material allerdings einiges an Pflege wie etwa neue Anstriche, damit es lange schön bleibt.

Aluminium

Aluminium ist modern, langlebig und absolut pflegeleicht. Das weiche Metall lässt sich sehr perfekt verarbeiten, gehört jedoch zu den oberen Preisklassen des Wintergartenbaus. Zudem sind die Dämmeigenschaften bei Aluminium schlecht.

Kunststoff

Preislich ist Kunststoff nicht zu toppen. Es eignet sich durch die fehlende Stabilität nur für kleine Wintergärten, aber Sie haben wenig Arbeit mit der Pflege. Beim Kauf sollten Sie jedoch auf Lichtechtheit achten.

Holz / Aluminium

Bei dieser Variante besteht die Außenseite der Konstruktion aus Aluminium und ist witterungsbeständig, die Innenseite ist aus Holz gefertigt. Der Wintergarten wirkt durch diese Verbindung wertig und edel, sie lässt sich leicht pflegen, aber verursacht enorme Kosten.

Wie können Sie Ihren Wintergarten ausstatten?

Mit der Konstruktion allein ist es noch nicht getan. Damit sich Ihr Wintergarten voller Stolz so nennen kann, benötigen Sie unbedingt Fenster, für den Sommer ausreichend Schattenspender und eventuell die Heizung für den Winter. Welche Möglichkeiten es in diesen Bereichen gibt, stellen wir Ihnen im Folgenden vor:

Die richtige Verglasung

Glas, wohin Sie auch schauen – der Wintergarten besteht per Definition aus zahlreichen Fenstern und Glaselementen.

Als minimale Anforderung an die Verglasung gelten folgende Bedingungen:

  • Das Dach muss aus Verbundsicherheitsglas bestehen, das bei Bruch weniger splittert.
  • Ein Kaltwintergarten kommt mit einfachen Glasscheiben aus.
  • Der beheizte Wintergarten (bis 19 °C) und der Wohnwintergarten werden je nach umbautem Raum und der Einschätzung (An- oder Neubau) von der Energiesparverordnung unterschiedlich eingestuft. Ein Energieberater oder ein Fachmann können Ihnen zweifelsfrei sagen, welche U-Werte Ihre Fenster und Glasflächen erreichen müssen. Der U-Wert ist eine Größe, die angibt, wie viel Wärmeenergie über das Glas verloren geht.

Doppelte und dreifache Isolierverglasung gibt es auch mit besseren U-Werten als in der EnEV (Energieeinsparverordnung) gefordert. Zwischen den Scheiben ist ein feiner Hohlraum geschaffen, der mit Edelgasen angefüllt wird. Dieser Aufbau isoliert wunderbar. Die Fenster gleichen die Temperaturen durch die guten Dämmwerte aus, damit der Aufenthalt auch im Hochsommer oder im Winter angenehm ist. Außerdem können Sie die Verglasung mit sinnvollen Extras wählen. Für eine bequeme Selbstreinigung des Glasdachs gibt es Beschichtungen im Angebot, schalldämmende Fenster halten Straßenlärm draußen und Sonnenschutzglas verringert die starke Aufheizung des Raums im Sommer.

Beim Einbau ist es wichtig, auf ausreichende Öffnungsmöglichkeiten zu achten. Damit das Kondenswasser im Winter hinaus kann und sich im Sommer die Hitze nicht staut, sollten etwa 10 % der Fenster gleichzeitig zum Lüften verwendet werden.

Die Beschattung für den Sommer

Der beste Schutz gegen Sonnenstrahlen und Hitze sitzt außen am Wintergarten. Dort ist er bis zu dreimal effektiver als im Inneren hinter den aufgeheizten Scheiben. Eine Markise, ein Sonnensegel oder Rollläden verdunkeln wirksam. Haben Sie bereits einen ausladenden Laubbaum über dem Baubereich Ihres Wintergartens stehen? Dann kann auch er als Sonnenschutz eingesetzt werden. Innenliegende Maßnahmen zur Beschattung sind Vorhänge, Plissees, Jalousien oder Rollos. Es gibt sie mit Beschichtungen, die die UV-Strahlung zurückwerfen. Die Gestaltungsvarianten sind vielfältig und passen zu jedem Geschmack und Geldbeutel.

Eine Heizung für den Winter

Ihr Wohnwintergarten benötigt eine Heizung, um so richtig kuschelig zu werden, wenn es draußen stürmt oder schneit. Erweitern Sie Ihre Heizanlage um einen Heizkörper, sofern das möglich ist. Alternativ bietet sich eine Fußbodenheizung oder beheiztes Glas an.

Information: Muss für die Beheizung des Wintergartens das Heizsystem erneuert und/oder vergrößert werden, fordert die EnEV (Energieeinsparverordnung) die Erfüllung von Neubauvorschriften bei der Dämmung des Raums.

Wintergarten Kosten im Überblick

Grundkosten

Eigentlich teilen sich die Kosten für den Wintergarten in 3 Bereiche auf. Die Grundkosten bezahlen Sie für alle Vorarbeiten und Genehmigungen. Bei Pauschalpreisen der Anbieterinnen und Anbieter sind sie manchmal schon enthalten. Zu Ihnen gehören:

  • die Baugenehmigung rund 500€
  • ein Fundament ca. 1.000 – 5.000€
  • die Heizung liegt bei 2.000 – 5.000€
  • die Beschattung beginnt bei 2.000 – 4.000€

Preise für Pauschalangebote

Die Preise für Wintergärten als Pauschalangebote liegen je nach Ausstattung beim

  • Kaltwintergarten bei 400 – 1.500€ pro m².
  • gedämmten Wintergarten bei 1.200 – 2.500€ pro m².

Laufende Betriebskosten

Zuletzt erzeugt Ihr Wintergarten laufende Betriebskosten. Rechnen Sie mit den folgenden, Kosten erzeugenden Positionen:

  • Instandhaltung, insbesondere bei einer Holzkonstruktion
  • Energiekosten
  • Strom
  • Reinigung der Fenster: Für die hoch liegenden Glasflächen können Fensterputzer Preise mit rund 300€ je Reinigung verlangen.

Beispielrechnung für Ihren Wintergarten

Damit Sie einen Anhaltspunkt haben, wie Sie Kosten berechnen und vergleichen können, haben wir eine Beispielrechnung erstellt. Die enthaltenen Zahlen sind fiktive Durchschnittskosten.

Einfacher Wintergarten

Gehen wir davon aus, dass der Kaltwintergarten der Familie Hofmann in ihrer Region keine Baugenehmigung benötigt. Er ist nur 20m² groß und unbeheizt. Im Sommer beschattet der vorhandene Ahornbaum die Glasoberfläche. Zusätzlich befestigt die Familie ein Sonnensegel. Einfache Verglasung und eine Konstruktion aus Kunststoffträgern bilden den Wintergarten.

Einfaches Fundament 20m²
1.000€
Sonnensegel
200€
Wintergarten 500€ je m²
10.000€
Summe der Kosten
11.200€

Gehobener Wintergarten

Die Nachbarn von Familie Hofmann sind ganz begeistert von der Idee und gehen einen Schritt weiter. Ein ordentlicher Wohnraum soll her, mit mindestens 30 m². Im Winter schön beheizt und mit schicker Ausstattung.

Baugenehmigung
500€
Gedämmtes Fundament 30m²
3.000€
Heizkörper und Anschluss an Heizanlage
2.000€
Elektrische Markise
2.000€
Wohnwintergarten 1.500€ je m²
45.000€
Summe der Kosten
52.500€

Finanzierung Ihres eigenen Wintergartens

Fragen Sie sich jetzt: „Wer soll denn das alles bezahlen?“ Dann denken Sie an die Option eines Modernisierungskredit. Ohne einen weiteren Eintrag ins Grundbuch sichert Ihnen diese Darlehensvariante eine zügige, einfache und günstige Geldspritze. So bauen Sie sich schnell den Traum vom Wintergarten.

4 Tipps, wie Sie Kosten beim Wintergarten einsparen

Damit Sie Ihren Umbau auch bald realisieren können, haben wir für Sie 4 Tipps, wie Sie bei der Planung Ihres Wintergartens Kosten sparen können.

Ausreichend Informationen sammeln

Können Sie auf die Baugenehmigung verzichten? Informieren Sie sich bei Ihrem zuständigen Bauamt, welche Regeln in Ihrer Region gelten. Unter Umständen können Sie sich die Kosten für den Bauantrag und die Genehmigung sparen.

Kleine Aufgaben selbst übernehmen

Können Sie einen Teil der Bauarbeiten selbst übernehmen? Den Wintergarten erwerben Sie auch als Bausatz – die ideale Lösung für handwerklich Begabte. Doch nicht jeder kennt sich mit Statik, der Heizungsanlage und Glasarbeiten aus und es ist nicht ungefährlich oder ratsam, diese Bereiche ohne Erfahrung zu übernehmen. Aber vielleicht arbeiten Sie mit Fachkräften zusammen und graben für das Fundament, verlegen den Boden oder bieten ihre Hilfe an. Damit lassen sich effektiv Kosten senken.

Richtige Materialien wählen

Können Sie bei der Ausstattung zu weniger exklusiven Materialien greifen? Ein preiswertes Konstruktionsmaterial verringert die Kosten eventuell um mehrere Tausend Euro. Greifen Sie zu erschwinglichem Sonnenschutz oder nehmen Sie statt der Fußbodenheizung einen schlichten Heizkörper.

Beste Finanzierung finden

Können Sie bei der Finanzierung ihres Wintergartens Kosten einsparen? Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Kreditinstitute und lassen Sie sich individuell beraten! In einem persönlichen Beratungsgespräch erfahren Sie, welche Finanzierungsmethode sich am besten für Ihren Wintergarten eignet und Ihnen die günstigsten Konditionen bietet. Vereinbaren Sie jetzt einen unverbindlichen Beratungstermin.

Mit diesen 5 Schritten finden Sie den besten Anbieter für Wintergärten

Nun haben sie sich entschieden, welchen Wintergarten Sie benötigen und wie sie diesen finanzieren können. Was fehlt? Die richtigen Anbieter. So finden Sie die richtigen Fachkräfte.

Anbieter finden

Die regionale Handwerkskammer, das Telefonbuch und natürlich das Internet bieten zahlreiche Möglichkeiten, Handwerksbetriebe aufzustöbern. Anzeigen in Wochenzeitungen, Zeitschriften und Tageszeitungen geben Ihnen Auskunft, welche Firmen den Wintergartenbau anbieten.

Kosten vergleichen

Fragen Sie in Ihrer Region bei mehreren Anbieterinnen und Anbietern nach einem Kostenvoranschlag. Am besten, Sie setzen sich mit den Fachkräften an einen Tisch, um Ihre Bedürfnisse und Wünsche zu klären, damit die Angebote vergleichbar sind.

Beraten lassen

Sitzen Sie schon an einem Tisch, hören Sie aufmerksam zu. Ist die Beratung kompetent und umfassend? Weisen Anbieter auf die Vorteile und Nachteile von Materialien hin und erklären die Funktionen eines Wintergartens bei Belüftung, Heizung und Beschattung? Auf diese Weise erkennen Sie die erfahrenen Fachleute.

Referenzobjekt anschauen

Bitten Sie darum, einen bereits erstellten Wintergarten anschauen zu dürfen. Meist haben die Anbieter einige Kunden in petto, deren Anbau zumindest von außen besichtigt werden kann. Achten Sie dabei auf Aussehen und Verarbeitung.

Bewertungen einholen

Fragen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis nach Erfahrungen mit diversen Anbietern oder forschen Sie im Internet nach. Vielleicht gibt es bereits Erfahrungsberichte und Bewertungen zu der Firma, die Ihnen zusagt.

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