Falschgeld erkennen: Mit diesen 7 Merkmalen

01.01.2022 – Vorsicht Falschgeld: Woran sind falsche Banknoten erkennbar? Wie lassen sich Geldscheine selbst überprüfen und wie verhalten Sie sich richtig, wenn Sie Falschgeld erkennen?

Eine Frau schaut sich einen Geldschein an - Falschgeld erkennen

Falschgeld erkennen: so geht's

Vorsicht Falschgeld – Woran sind falsche Banknoten erkennbar? Wie lassen sich Geldscheine selbst überprüfen und wie verhalten Sie sich richtig, wenn Sie Falschgeld erkennen?

Immer wieder ist Falschgeld im Umlauf. Eine wissentliche Weitergabe und Verwendung von Falschgeld ist kein Kavaliersdelikt, sondern stellt eine Straftat dar. Die falschen Geldscheine lassen sich durch eine genaue Prüfung auch ohne besondere Hilfsmittel erkennen. Was sollten Sie tun, wenn Sie selbst eine „Blüte“ in Händen halten? Wichtige Fragen und Antworten zu diesem Thema finden Sie in unserem Ratgeber.

So erkennen Sie Falschgeld zuverlässig

Grundsätzlich sind Euro-Geldscheine schwer zu fälschen. Besonders die seit 2013 von der Bundesbank in Umlauf gebrachte 2. Serie, die Europa-Serie, soll durch ihre Sicherheitsmerkmale fälschungssicherer sein. Andererseits zieht die Bundesbank jedes Jahr tausende falsche Banknoten aus dem Verkehr. Diese falschen Banknoten werden nicht ersetzt, auch wenn Sie diese sofort erkennen. Trotzdem dürfen Sie Falschgeld nicht wissentlich weitergeben, sonst droht Ihnen ein saftiges Bußgeld.

Glücklicherweise stehen Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Händlern viele Möglichkeiten offen, die Echtheit der Scheine zu überprüfen. Dabei gilt: Achten Sie auf alle Sicherheitsmerkmale und insbesondere auf Kleinigkeiten, denn Fälscher arbeiten professionell. Auf der Website der Bundesbank finden Sie ausführliche Informationen sowie sämtliche Sicherheitsmerkmale der Euro-Geldscheine.

Zur Prüfung der Geldscheine und dem Erkennen der Sicherheitsmerkmale sind Ihre Sinne – Tasten und Sehen – gefragt. Zusätzlich stehen Ihnen eine Reihe von technischen Hilfsmitteln zur Verfügung, die das Erkennen von gefälschten Banknoten erleichtern.

Fühlen: Tasten Sie über die Geldscheine

Echte Banknoten bestehen nicht aus Papier, sondern aus Baumwolle. Das macht sie besonders griffig, dicker und reißfester als gewöhnliches Papier. Auf der Vorderseite lässt sich eine erhabene Oberfläche ertasten. Das Hauptmotiv, die Wertzahl sowie die Schrift haben ein fühlbares Relief.

Sehen: Das Portrait Wasserzeichen

Das Portrait Wasserzeichen wird sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite der Banknoten sichtbar, wenn Sie diese gegen das Licht halten. Jeder Schein enthält als Wasserzeichen ein Portrait der mythologischen Gestalt Europa mit dem Architekturmotiv und der jeweiligen Wertzahl der Banknote.

Sehen: Sicherheitsfaden

Der Sicherheitsfaden wird ebenfalls bei Gegenlicht auf der Vorderseite und der Rückseite der Banknoten sichtbar. Auf dem dunklen Streifen erkennen Sie neben der Wertzahl auch noch das €-Symbol, beides in kleiner weißer Schrift.

Sehen: Das Portrait Fenster

Bei den 20-, 50-, 100- und 200-Euro Banknoten wird bei Gegenlicht ein Fenster durchsichtig und es erscheint das Portrait der mythologischen Europa in einem Fenster. Ohne Gegenlicht changiert auf der Rückseite der Banknote die Wertzahl in Regenbogenfarben.

Kippen: Smaragdzahl

Bei den Banknoten der Europa-Serie erkennen Sie auf der Vorderseite die glänzende Wertzahl als sogenannte Smaragdzahl. Kippen Sie diese Geldscheine bewegt sich auf der Smaragdzahl ein Lichtbalken und die Farbe der Wertzahl wechselt zwischen smaragdgrün und blau.

Kippen: Portrait Hologramm und Glanzstreifen

Alle Geldscheine verfügen auf der Rückseite über einen Glanzstreifen. Auf dem Glanzstreifen sind abwechselnd die Wertzahl sowie das €-Symbol erkennbar. Die Banknoten der Europa-Serie verfügen auf der rechten Seite der Vorderseite über ein besonderes Hologramm. Das Hologramm enthält neben einem Portrait der mythologischen Europa zusätzlich das €-Symbol sowie die jeweilige Wertzahl und das Architekturmotiv.

Kippen: Satelliten Hologramm

Die 100-, und 200-Euro Banknoten verfügen im rechten oberen Eck der Vorderseite über ein sogenanntes Satelliten-Hologramm. Beim Kippen des Geldscheines bewegen sich auf dem glänzenden Hologramm rund um die Wertzahl €-Symbole. Diese sind besonders bei direkter Beleuchtung gut sichtbar.

Zusätzliche Sicherheitsmerkmale der Euro-Geldscheine

Die von der Bundesbank ausgegebenen Geldscheine weisen neben den bereits genannten Sicherheitsmerkmalen zusätzliche Besonderheiten auf. Um diese Merkmale erkennen zu können, sind allerdings spezielle technische Hilfsmittel erforderlich. So finden sich an einigen Stellen der Banknoten winzig kleine Schriftzeichen. Diese Mikroschrift ist zwar gestochen scharf, kann jedoch nur mit der Lupe entziffert werden. Zudem sind in das Papier der Scheine besondere Fasern eingearbeitet, die unter UV-Licht sichtbar werden.

Sicherheitsmerkmale der ersten Euroschein-Serie

Die Sicherheitsmerkmale der ersten Serie der Euro-Geldscheine unterscheiden sich wesentlich von den Sicherheitsmerkmalen der Europa-Serie. Wir möchten diese hier nur kurz zusammenfassen:

Wasserzeichen

Das Wasserzeichen mit der jeweiligen Wertzahl, dem Hauptmotiv sowie dem Balkenwasserzeichen zeigt sich bei den Banknoten im Gegenlicht. Das Wasserzeichen ist auf der Vorderseite sowie auf der Rückseite der Scheine erkennbar.

Sicherheitsfaden

Der Sicherheitsfaden sowie die Mikroschrift sind weitere Sicherheitsmerkmale, die bei Gegenlicht sichtbar werden.

Hologramm oder Folienstreifen

Das Hologramm, das auf der rechten Hälfte der Vorderseite angebracht ist, unterscheidet sich je nach Nennwert der Banknote. Auf dem Silberstreifen der Geldscheine mit einem niedrigeren Nennwert erscheint beim Kippen das €-Symbol sowie die Wertzahl. Vom 50-Euroschein aufwärts erscheint beim Kippen der Banknote die Wertzahl sowie das Architekturmotiv als Hologramm am Folienstreifen.

Glanzstreifen

Neben dem Sicherheitsstreifen findet sich auf der Rückseite der 5-, 10-, und 20-Euro Scheinen ein knapp 1 cm breiter Glanzstreifen. Beim Kippen verändert dieser Glanzstreifen seine Farbe von goldgelb bis hellgelb. Zudem erscheinen das €-Symbol sowie die Wertzahl.

Wertzahl mit variabler optischer Farbe

Bei den Banknoten mit höherem Nennwert (50-, 100-, 200- und 500-Euro Scheinen) verändert sich die Farbe der großen Wertzahl. Beim Kippen ändert sich die im rechten unteren Eck gedruckte Wertzahl von Purpur zu Grün beziehungsweise Braun.

Falschgeld erkennen mit technischen Hilfsmitteln

Insbesondere Händler und Unternehmer haben täglich mit großen Mengen an Bargeld zu tun. Auch wenn der Schnelltest – fühlen, sehen, kippen – rasch erledigt ist, ist es allein aus Zeitgründen nicht möglich jeden Schein genau unter die Lupe zu nehmen. Verschiedene technische Hilfsmittel erleichtern dem Einzelhändler daher das Überprüfen der Banknoten.

  • Prüfstift: Mit einem elektronischen oder chemischen Prüfstift lassen sich die Scheine rasch und unkompliziert auf ihre Echtheit hin überprüfen. Dabei kontrolliert die elektronische Variante mittels UV-Licht. Bei Falschgeld ertönt ein Signalton. Der chemische Prüfstift verfärbt die Banknote für kurze Zeit und anhand der Farbe lassen sich die echten Scheine von Falschgeld unterscheiden.
  • Geldscheinprüfgerät: Die meisten Geldscheinprüfgeräte arbeiten mit UV-Licht. Bei vielen Geräten werden die Geldscheine automatisch gescannt, indem sie kurz eingezogen und im Anschluss wieder automatisch ausgegeben werden. Andere Modelle werden per Hand über die Banknote geführt, funktionieren im Grunde genommen jedoch nach dem gleichen System.

Kartenterminals und kontaktloses Bezahlen für Unternehmer

Insbesondere für Unternehmer, Gewerbetreibende und Freiberufler ist der Trend zu bargeldlosem Bezahlen immer stärker spürbar. Die kontaktlose NFC-Technologie hat sich nicht nur in den meisten Smartphones, sondern auch in vielen Chips von Kreditkarten und Girokarten etabliert. Dementsprechend sind zwischenzeitig die meisten Kassenterminals mit dieser komfortablen Funktion ausgestattet und ermöglichen so ein rasches, unkompliziertes Bezahlen. Diese Technologie ist gewiss nicht nur in Hinblick auf Falschgeld eine interessante Bezahlmöglichkeit für jedes Unternehmen. Es beschleunigt den Bezahlvorgang und wird von Kunden in höchstem Maße akzeptiert. Dass weniger Banknoten im Umlauf sind, helfen nicht nur die Fälschung von Banknoten zu minimieren, sondern sowohl Unternehmerinnen und Unternehmer als auch Kundinnen und Kunden profitieren von der allgemeinen Sicherheit in Geschäften. Weniger Bargeld heißt weniger Überfälle.

Alternative zu Geldscheinen: bargeldlos bezahlen

Wer das Risiko Falschgeld zu erhalten gänzlich eliminieren möchte, kann statt mit Cash bargeldlos bezahlen. Keine Frage, Bargeld ist nach wie vor sehr beliebt. Besonders kleinere Beträge und Einkäufe des täglichen Lebens werden gerne mit Münzen und Banknoten bezahlt. Andererseits setzt sich bargeldloses Bezahlen immer mehr durch. Kreditkarten und das kontaktlose Bezahlen mit NFC-Verfahren verdrängen die beliebten Scheine und Münzen zusehends. Nicht nur junge Verbraucher nutzen vermehrt ihr Handy und bezahlen mittels GooglePay oder ApplePay . In den nächsten Jahren wird sich der Trend zum bargeldlosen Bezahlen gewiss verstärkt fortsetzen. Für Händler und Unternehmer ist es beinahe schon Pflicht den Kunden eine bargeldlose Bezahlung anbieten zu können.

Was können Sie tun, wenn Sie Falschgeld erkennen?

Besonders häufig sind die 20€ und 50€ Scheine als Fälschung im Umlauf. Aber auch Banknoten mit niedrigerem oder höherem Nennwert werden von Kriminellen immer wieder in Umlauf gebracht. Die Bundesbank rät daher allen Personen Geldscheine auf ihre Echtheit hin zu überprüfen, bevor sie diese annehmen. Der Besitz von Falschgeld an sich ist nicht strafbar, sehr wohl aber die Herstellung oder die wissentliche Weitergabe. Wer Falschgeld erkennt, muss dieses der Behörde melden. Sollten Ihnen Banknoten gegeben werden, von denen Sie nicht sicher sind, ob es sich um Falschgeld handelt, sollten Sie diese nicht annehmen. Rufen Sie stattdessen die Polizei. Jeder Hinweis kann den Beamtinnen und Beamten helfen, möglichen Geldfälschern auf die Spur zu kommen. Sollten Sie in Ihrer Geldbörse trotzdem einmal eine „Blüte“ finden, bringen Sie diese zur nächsten Polizeistation, Ihrer Hausbank oder einer Filiale der Bundesbank. Ersatz für Falschgeld gibt es allerdings nicht. Trotzdem sollten Sie Falschgeld anzeigen, andernfalls kann Ihnen ein erhebliches Bußgeld drohen.

Falsche Geldscheine von echten Banknoten unterscheiden

Prüfen Sie sicherheitshalber alle Geldscheine, die Sie erhalten, auf die oben genannten Sicherheitsmerkmale. Dies rät Ihnen auch die Deutsche Bundesbank. Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, ist gering, kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Der Schnelltest „Sehen – Fühlen – Kippen” funktioniert auch ohne technische Hilfsmittel. Spezielle Sicherheitsmerkmale der Scheine wie das Hologramm oder das Wasserzeichen mit Wertzahl sowie der Sicherheitsfaden lassen sich nur schwer fälschen. Vorteilhaft ist es, wenn Ihnen ein Geldscheinprüfgerät oder einen Prüfstift zur Verfügung stehen. Sollten Sie trotzdem noch Bedenken zur Echtheit der Banknoten haben, gehen Sie in eine unserer Filialen oder direkt zur Bundesbank. Zudem können Sie die Gefahr von Falschgeld gänzlich vermeiden, indem Sie mit Ihrer Kreditkarte, Ihrer Girokarte oder in einer anderen Form bargeldlos, beispielsweise mit GooglePay oder ApplePay, bezahlen. Viele Kartenterminals verfügen bereits über die kontaktlose NFC-Technologie.

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