EZB: Trügerische Lohnhoffnungen
Die EZB begründet ihre Erwartung einer zurückgehenden Inflation maßgeblich damit, ...
Commerzbank Economic Research
06.02.2025
EZB Wage Tracker mit leichten Drift nach oben
Die EZB begründet ihre Erwartung sinkender Inflationsraten unter anderem damit, dass ihr experimenteller Wage Tracker für die zweite Jahreshälfte einen deutlich schwächeren Anstieg der Löhne signalisiert. Nachdem dieser lange nur in Präsentationen einiger Ratsmitglieder als Grafik gezeigt wurde, wird er seit Dezember im Data Portal der EZB veröffentlicht. Dabei werden die Daten jeweils am Mittwoch nach der geldpolitischen Sitzung die Daten aktualisiert.
In unserem Economic Insight "Die Fata Morgana der EZB" haben wir auf das Risiko hingewiesen, dass der Wage Tracker der Anstieg der Löhne unterschätzt. Denn berücksichtigt für die kommenden Monate nur die bereits abgeschlossenen Tarifverträge. Nicht berücksichtigt werden hingegen Tarifverträge, die aktuell verhandelt werden und womöglich merkliche Lohnerhöhungen beinhalten werden. In der Folge liegt der aktuelle Wage Tracker regelmäßig höher als der vorangegangene. Der Unterschied zwischen dem Wage Tracker basierend auf den Daten vom 18. Dezember und 30. Januar ist nur deshalb recht gering, weil um Weihnachten und Neujahr kaum neue Tarifverträge geschlossen wurden. In den kommenden Wochen dürften aber etliche Tarifrunden zum Abschluss kommen – in denen die Gewerkschaften nach wie vor teilweise recht kräftige Lohnerhöhungen fordern.
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