So investieren Sie mit der Core Satellite Strategie
Geld stabil und trotzdem renditeorientiert anlegen? Mit der Core Satellite Strategie soll genau das funktionieren. Doch wie gehen Sie dabei vor – und gibt es auch Nachteile?
Core Satellite Strategie, Das Wichtigste in Kürze
- “Core Satellite” ist eine Anlagestrategie, bei der das Investment auf einen stabilen, risikoarmen und langfristig ausgerichteten Kern (“Core”) sowie risikoreichere und potenziell renditestarke Zusatztitel (“Satellite”) aufgeteilt wird.
- Als Kern werden häufig breit gestreute ETFs gewählt, die Satelliten konzentrieren sich auf bestimmte Märkte, Sektoren, Themen oder Regionen.
- Der Core Satellite Ansatz eignet sich für alle Anlegertypen, da sie zunächst kein tieferes Finanzwissen voraussetzt. Sie sollten aber wissen, dass die Strategie regelmäßige Überprüfung und eventuell Ausbalancierung ein gewisses Finanzwissen erfordert.
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Definition, Was ist “Core Satellite” und wie funktioniert die Strategie?
Bei “Core Satellite” handelt es sich um eine Anlagestrategie, bei der risikoärmere Investments das langfristige Fundament (den “Core”) bilden und durch potenziell renditestarke Einzelinvestition (den “Satelliten”) ergänzt werden.
Ziel ist ein Portfolio, das stabil ist und gleichzeitig attraktive Renditen ermöglicht. Die Verteilung des Investments (sogenannt “Allokation”) erfolgt zum Beispiel zu 80% auf den Kern und zu 20% auf die Satelliten. Dabei machen die einzelnen Satelliten (je nach Anzahl) meist nicht mehr als 5% des Gesamtportfolios aus.
Ein Core Stellite-Portfolio besteht also aus zwei Bausteinen:
1. Der breitgestreute Kern (“Core”)
- Der stabile Kern besteht aus breit gestreuten, risikoärmeren Anlagen, die langfristige Ertragschancen bieten.
- In der Regel handelt es sich hierbei um ETFs, börsengehandelten Indexfonds (engl. Exchange Traded Fund, ETF), die meist passiv verwaltet werden.
- Der Kern soll eine stabile Grundrendite erzielen.
- Etwa 80% der Gesamtinvestition.
2. Die renditestarken Satelliten (“Satellite”)
- Durch die Beimischung der Satelliten soll eine Mehrrendite erzielt bzw. die Gesamtrendite des Portfolios erhöht werden.
- Dafür setzen Anleger z. B. auf Wachstum oder auf eine Geldanlage in ausgewählte Märkte, Sektoren, Themen oder Regionen.
- Die Satelliten erhöhen das Renditepotenzial, aber auch das Risiko des Portfolios. Gleichzeitig erlauben sie dem Anleger, individuelle Interessen und Anlageschwerpunkte im Portfolio zu verankern.
- Etwa 20% der Gesamtinvestition.
Beispiel für ein Core Satellite Portfolio
Wichtig: Um das nachfolgende Beispiel möglichst einfach zu halten, fokussieren wir uns vor allem auf ETFs. Aber auch in einem Core Satellite Portfolio kann es sinnvoll sein, es möglichst breit aufzustellen – und dazu trägt auch die Kombination verschiedener Assetklassen bei.
Sabrina möchte Geld anlegen und entscheidet sich für die Core Satellite Strategie. Als Anlegebudget stehen Sabrina einmalig 1.000€ sowie eine monatliche Sparrate in Höhe von 300€ zur Verfügung.
Bei der Allokation, also der Budgetverteilung, plant sie, 80% in den Core und 20% in die Satelliten zu investieren.
Core (80%)
- Als Core bieten sich weltweit gestreute Aktien-ETFs, aber auch Multi-Asset-Fonds (also Fonds, die in verschiedene Assetklassen investieren) an
- Sabrina entscheidet sich für einen ETF auf den MSCI World Index
- In diesen ETF investiert sie einmalig 800€ sowie 240€ monatlich per Sparplan
Ein Beispiel für Core-Investments: Welt-ETFs
iShares Core MSCI World UCITS ETF - USD ACC WKN: A0RPWH | |
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Vanguard FTSE All-World UCITS ETF - USD ACC WKN: A2PKXG | |
Vanguard FTSE All-World UCITS ETF - USD DIS WKN: A1JX52 | |
Xtrackers MSCI World ESG UCITS ETF - 1C USD ACC WKN: A2AQST | |
Amundi MSCI World III - UCITS ETF - USD DIS WKN: ETF018 |
Satellites (20%)
- Die “Satelliten” - also Zusatztitel - fungieren als zusätzliche Renditetreiber. Dafür eignen sich z. B. Themen-ETFs (. Digitalisierung, Nachhaltigkeit), Sektor-ETFs (Technologie, Gesundheit) oder auch Einzelaktien, aktive Fonds und Rohstoffe.
- Sabrina teilt ihr Budget auf zwei Satelliten auf: einen Technologie-ETF und einen Immobilienfonds.
- In diese Anlagen investiert sie einmalig je 200€ sowie 100€ monatlich.
Ein Beispiel für Satelliten-Investments: KI, IT und Technologie
Fidelity Funds - Global Technology Fund - A EUR DIS WKN: 921800 | |
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Xtrackers MSCI World Information Technology UCITS ETF WKN: A113FM | |
Allianz GIF - Allianz Global Artificial Intelligence - A EUR DIS WKN: A2DKAR | |
JSS Sustainable Equity Tech Disruptors - P EUR DIS WKN: A2JM80 | |
Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF - 1C USD ACC WKN: A2N6LC |
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Vor-, Nachteile & Risiken der Core Satellite Strategie
Vorteile
- Gute Balance: Risikoärmerer Kern sorgt für Stabilität, risikoreichere Satelliten können die Gesamtperformance (aber auch das Risiko) des Portfolios erhöhen
- Risikostreuung: Konservative Anleger müssen zugunsten der Sicherheit nicht auf höherer Rendite verzichten
- Renditechancen: Risikofreudigere Anleger können den Satelliten-Anteil erhöhen, um Renditechancen zu steigern (sollten aber beachten, dass dabei das Risiko steigt)
Nachteile
- Keine Garantien: Verluste sind auch bei vermeintlich sicheren Kernanlagen nicht ausgeschlossen – ebenso wenig sind die Gewinne der Satelliten garantiert
- Zeitaufwändig: Das Portfolio sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf neu ausgerichtet werden. Das erfordert auch ein gewisses Knowhow.
- Wissen und Erfahrung nötig: Ein gutes Gespür für Trends und Timing kann den Erfolg der Strategie bestimmen.
Welche Risiken gibt es?
Wie grundsätzlich bei Wertpapieren gilt: Selbst, wenn man die Prognosen sorgfältig studiert, kann es bei den Satelliten schnell zu Verlusten kommen. Um dieses Risiko zu minimieren, sollten Anleger bei der Core-Satellite-Strategie bei der Auswahl der ETFs auf Diversifikation setzen und den Core um Satelliten aus unterschiedlichen Assetklassen ergänzen.
Ein weiteres Risiko besteht in dem Reiz, die Gewichtung des Kernanteils zugunsten der Satelliten zu verschieben. Zwar erhöhen sich dadurch die Renditechancen, allerdings gefährdet die Verschiebung die solide Basis des Portfolios. Zu viele Satelliten können zudem die Kosten für das Portfolio in die Höhe treiben und das Risiko deutlich steigern.
Um die richtige Balance zu finden, gehen Sie am besten von Ihrem persönlichen Anlegertypus aus. Heißt: Wie viel Risiko sind Sie bereit, in Kauf zu nehmen? Bei dem Versuch die verschiedenen Interessen, wie etwa Rendite und Sicherheit in Einklang zu bringen, kann das magische Dreieck der Geldanlage helfen. Damit können Sie verschiedene Investitionsmöglichkeiten bezüglich Rentabilität, Liquidität und Sicherheit beurteilen.
Die Auswahl der Geldanlagen und ihre Gewichtung hängt vor allem von zwei Faktoren ab: Ihrem Ziel und Ihrer Risikobereitschaft.
Diese Faktoren bilden den Kern jeder Anlagestrategie. Wenn Sie wissen, wofür Sie anlegen möchten und wie viel Risiko Sie bereit sind, dabei einzugehen, fällt die Auswahl der Investitionsmöglichkeiten einfacher.
Wichtig ist: Setzen Sie auf verschiedene Assetklassen sowie Investitionsformen (z. B. Einmalanlage und Sparplan), um Ihr Portfolio so breit wie möglich aufzustellen und Verlustrisiken zu mindern – dieses Vorgehen wird “Diversifikation” genannt.
Die Core Satellite Strategie ist für Anleger geeignet, die auf eine stabile und gleichzeitig renditeorientierte Geldanlage setzen möchten. Durch den stabilen Kern, der in der Regel den Großteil der Investition ausmacht, eignet sich die Strategie vor allem für langfristig orientierte Anleger.
Ein Core Satellite Portfolio ist schnell erstellt – und wirkt daher attraktiv für Einsteiger. Sie sollten aber wissen, dass die regelmäßige Überprüfung und Ausbalancierung eine gewisse Erfahrung und im besten Fall auch tieferes Finanzwissen erfordert. Daher profitieren vor allem fortgeschrittene und offensiv orientierte Anleger von der Core Satellite Strategie.
Bei Anlegern kommt es vor allem aus drei Gründen immer wieder zu Problemen mit der Core Satellite Strategie:
- Satelliten werden zu stark gewichtet
Wird der Anteil der risikoreichen Satelliten zu hoch gewichtet, steigt das Gesamtrisiko des Portfolios. Das widerspricht dem Grundprinzip der Strategie, bei dem der Core für Stabilität sorgen soll.
- Mangelnde Diversifikation
Besonders bei den Satelliten kommt es immer wieder zu Klumpenrisiken – zum Beispiel dadurch, dass mehrere Satelliten stark auf einen Sektor oder eine Region ausgerichtet sind (z. B. nur Tech-ETFs). Auch der Core sollte möglichst breit diversifiziert sein.
- Unregelmäßiges oder fehlendes Rebalancing
Wird das Portfolio nicht regelmäßig überprüft und an die ursprüngliche Gewichtung angepasst, können sich einzelne Positionen ungewollt “aufblähen”. Dadurch steigt das Risiko. Beim sogenannten Rebalancing wird das Portfolio – zum Beispiel bei einer 80/20-Aufteilung zwischen Core und Satellites – wieder auf die ursprünglichen Anteile zurückgesetzt, indem übergewichtete Positionen verkauft und untergewichtete aufgestockt werden.
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