Was kostet eine Bodenplatte?

26.11.2025 – Ein Hausbau beginnt mit einem soliden Fundament! Erfahren Sie, welche Faktoren bei den Kosten einer Bodenplatte eine Rolle spielen und wie Sie langfristig Geld sparen können.

Kosten für eine Bodenplatte
, Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bodenplatte spielt für die Statik eines Hauses und seine Energiebilanz eine wichtige Rolle.
  • Die Kosten einer Bodenplatte hängen von Bodenbeschaffenheit, Dämmung, Typ des Fundaments und regionalen Bedingungen ab – typischerweise beginnt die Fundamentplatte bei etwa 70€ bis 100€/qm² (ohne zusätzliche Arbeiten).
  • Große Kostentreiber sind Erdarbeiten, Statik, Abdichtungen und Spezialkonstruktionen – hier lohnt es sich, Angebote zu vergleichen und Einsparpotenziale zu prüfen.
  • Durch Verzicht auf einen Keller, gut geplante Eigenleistung und energieeffiziente Bauweise können Sie die Kosten für den Hausbau bereits ab dem Fundament senken.

Was kostet eine Bodenplatte?

Die Kosten für eine Bodenplatte liegen im Durchschnitt zwischen 100 und 150 Euro pro Quadratmeter. Für ein Einfamilienhaus mit etwa 120qm² Wohnfläche sollten Sie also mit rund 12.000 bis 18.000€ rechnen. Kommen zusätzliche Arbeiten wie Erdarbeiten, Frostschürze oder Abdichtung hinzu, kann der Preis entsprechend steigen. Auch eine sogenannte Thermobodenplatte ist teurer, da sie eine bessere Dämmung bietet und eine integrierte Flächenheizung enthält.

Die genannten Kosten dienen als grobe Richtwerte für Ihre erste Budgetplanung. Bedenken Sie jedoch, dass die Kosten für eine Bodenplatte von mehreren Faktoren abhängen. Welche das sind, erfahren Sie im folgenden Kapitel.

Gut zu wissen

, Eine gute Planung spart Kosten

Das Fundament spielt für die gesamte Qualität des Wohnhauses eine große Rolle. Es trägt dessen Gewicht und dämmt das Haus gegen Feuchtigkeit und Kälte aus dem Boden. Je nach Bodenbeschaffenheit und Konstruktion des Hauses stehen Ihnen unterschiedliche Bodenplatten zur Auswahl. In der Regel ist eine Fundamentplatte die günstigste Alternative.

Je nach Ausführung der Bodenplatten können auch Eigenleistungen durchgeführt werden, um die Kosten zu senken. Der Verzicht auf einen Keller bietet dabei das meiste Einsparpotenzial. Ebenso lohnt es sich sehr, in eine energiesparende Bauweise zu investieren. Nicht nur der Umwelt zuliebe – eine nachhaltige Bauweise wird mit zahlreichen Vergünstigungen bei der Finanzierung honoriert.

Kostenfaktoren für eine Bodenplatte

Die Kosten für eine Bodenplatte setzen sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammen:

  • Kosten für den Statiker und den Architekten
  • Kosten für die Auskofferung des Erdreichs
  • Kosten für die Schalung
  • Materialkosten für den Beton und die Bewehrung
  • Arbeitskosten für das Einbringen und Verdichten des Betons
  • Zusatzkosten durch schwierige örtliche Gegebenheiten
  • Zusatzkosten durch konstruktionsbedingt aufwendige Fundamente

Je nach Region, Konstruktion des Hauses und Bodenverhältnissen variieren die Kosten für eine Bodenplatte stark. Es ist immer empfehlenswert, mehrere Kostenvoranschläge einzuholen. Dabei ist genau zu beachten, welche Leistungen beinhaltet sind. Viele Bauherren bauen ihr Haus schlüsselfertig. Die Kosten der Bodenplatte sind dann in dem Hausgesamtpreis inkludiert. Ein Vorteil ist, dass Bauherren so genau die Baukosten kalkulieren können.

Kosten für den Erdaushub

Je nachdem, wie Sie Ihre Immobilie geplant haben, fallen Kosten für Erdarbeiten an. Die Kosten für den Erdaushub spielen eine entscheidende Rolle bei den Gesamtkosten. Die Preise des Aushubs orientieren sich an der Bodenklasse und sind auch zum Teil regional unterschiedlich.


Die Bodenbeschaffenheit bestimmt die Bodenklasse. Handelt es sich also um leichte Böden der Bodenklasse 1 und 2 oder handelt es sich gar um felsige und steinige Böden, die der 7. Bodenklasse zugeordnet sind und damit deutlich mehr Kosten beim Erdaushub verursachen.

  • Bodenklasse 1 & 2: 16-20€/m³
  • Bodenklasse 3-5: 30€ bis 40€/m³
  • Bodenklasse 6-7: 80€ bis 90€/m³

Kosten für die Dämmung

Die Dämmung einer Bodenplatte ist wichtig, um nachhaltig Heizenergie zu sparen. Die Kosten für die Dämmung variieren. Bei einem Neubau belaufen sich die Kosten auf etwa 40 bis 60 Euro pro Quadratmeter.


Wird die Isolierung der Bodenplatte erst später im Zuge einer Sanierung verlegt, liegen die Kosten meist höher. Der alte Boden muss zunächst entfernt werden, um dann die Dämmschicht aufzubringen. Grob können Sie hier zwischen 80 und 100 Euro pro Quadratmeter kalkulieren.

Kosten für ein Plattenfundament

Ein etwa 20 Zentimeter dickes Plattenfundament erhalten Sie ab etwa 70 Euro pro m². Bei einer Grundfläche von etwa 100 m² kostet die Bodenplatte zwischen 7.000 und 10.000€. Je nach Bodenbeschaffenheit und Forderungen von Architekt und Statiker variieren die Preise stark. Diese Kosten beinhalten aber nur die Platte an sich und das Einschalen. Das Auskoffern des Erdreichs, Sauberkeitsschicht und Dämmung werden zusätzlich berechnet.

Kosten für ein Streifenfundament

Soll ein Streifenfundament in Ihrem Bauprojekt Verwendung finden, müssen Sie mit Kosten in Höhe von etwa 180€ pro m³ inklusive Schalung rechnen. Für ein Haus mit der Grundfläche von 100m² kommen Kosten von rund 18.000€ auf den Bauherrn zu. Die Bodenplatte, die auf die Fundamentstreifen eingebracht wird, verursacht weitere Kosten.

Finanzierungsmöglichkeiten einer Bodenplatte

Die Bodenplatte zeigt exemplarisch auf, welche Kosten beim Hausbau entstehen und wie stark sie variieren können. Wenn Sie ein Haus finanzieren, benötigen Sie in der Regel Eigenkapital. Mit einem Bausparvertrag sichern Sie sich bereits im Vorfeld günstige Zinsen über die gesamte Darlehenszeit. Vor allem, wenn Sie in eine nachhaltige Bauweise investieren, schlägt sich das auch in den Kreditkonditionen nieder.

Bei der Grünen Baufinanzierung profitieren Sie unter anderen von einem zusätzlichen Zinsrabatt und flexiblen Sondertilgungsmöglichkeiten, wenn Ihr Haus laut Energieausweis einen Endenergiewert von max. 50 kWh/m² im Jahr erfüllt.

Welche unterschiedlichen Bodenplatten gibt es?

Bei der Flachgründung stehen drei verschiedene Varianten zur Auswahl: Streifenfundamente, Fundamentplatte und Einzelfundament.

Streifenfundament

Streifenfundamente werden häufig eingesetzt, wenn ein Keller gebaut wird. Voraussetzung für diese Fundamente sind ein dichter und tragfähiger Untergrund. Das Streifenfundament besteht aus gegossenen Betonstreifen, auf denen die Mauern des Hauses erbaut werden. Es spiegelt daher den Grundriss des Hauses wider. Vor dem Ausgießen mit Beton werden die verschalten Elemente mit Eisenstangen oder Eisengeflecht, der sogenannten Bewehrung, ausgelegt.

Streifenfundamente erfordern eine sorgfältige Planung und Ausführung der erforderlichen Arbeiten. Für die nötige Art, Tiefe und Breite des Streifenfundaments muss ein Statiker hinzugezogen werden. Über die Streifenfundamente wird dann in der Regel eine Betonplatte gegossen. Auf eine Bewehrung dieser Platte kann meist verzichtet werden.

Vorteile

  • Materialeinsparung, da nicht die gesamte Grundfläche betoniert wird
  • Grundfläche muss nicht komplett ausgekoffert werden
  • Relativ kostengünstige Fundamente bei passender Unterbodenbeschaffenheit

Nachteile

  • Fehler in der Planung und Ausführung der Fundamente gefährden den gesamten Hausbau

Tipp: Bei der Planung von Streifenfundamenten muss darauf geachtet werden, dass die einzelnen Streifen nicht zu dicht nebeneinander verlaufen. Es besteht die Gefahr, dass sich dadurch der Druck beider Streifenfundamente auf den Untergrund überlagern und sich deshalb das Erdreich setzt.

Fundamentplatte

Die Fundamentplatte oder auch einfache Bodenplatte kommt heute beim Hausbau am häufigsten zum Einsatz. Die Fundamentplatte verteilt das Gewicht des Hauses gleichmäßig auf den Untergrund. Sie kann ebenfalls zum Schutz vor einem hohen Grundwasserstand eingesetzt werden, da sie besser abgedichtet werden kann als einzelne Fundamentstreifen. Die Fundamentplatte ist deutlich dicker als die Betonplatte beim Streifenfundament und beinhaltet eine ausreichende Bewehrung.

Einzelfundament

Einzelfundamente kommen nur zum Einsatz, wenn eine punktförmige Belastungsart des Gebäudes vorliegt. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise Stützen in einem Massivhaus eine tragende Funktion haben. Der Grundriss von Einzelfundamenten ist rechteckig oder quadratisch. Auch hier wird meist auf die einzelnen Fundamente eine durchgängige Betonplatte, meist ohne Bewehrung gegossen.

Aufbau einer Fundamentplatte

Für die Stabilität einer Fundamentplatte ist nicht nur ihr konstruktiver Aufbau, sondern auch die klimatischen Bedingungen vor Ort ausschlaggebend. Ein Statiker berechnet unter Einbeziehung dieser Faktoren die notwendige Dicke der Fundamentplatte und welche Stahleinlagen benötigt werden. Ebenso legt er die Art des benötigten Betons fest und bestimmt die Menge und Position der Bewehrung. Das Fundament muss immer frostfrei gegründet sein. Erfahren Sie hier mehr über die Kosten eines Statikers.

Beim Aufbau einer Bodenplatte gelten folgende Grundregeln:

  • Mindesttiefe von 80 Zentimetern bei mildem Klima (wie in den meisten Teilen Deutschlands)
  • Mindesttiefe von 150 Zentimetern bei sehr kalten Wintern

Schichten einer Fundamentplatte

Das Fundament wird nie direkt auf das Erdreich gegossen. Um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern, befindet sich zwischen der sogenannten Grubensohle und dem Fundament die Sauberkeitsschicht. Diese mindestens 5 cm dicke Schicht besteht entweder aus Magerbeton, Schotter oder aus Kies. Als Isolierung dient entweder Polyvinylchlorid (PVC) oder eine diffusionsdichte Folie aus Polyethylen (PE). Wird kein Keller gebaut, ist zusätzlich eine Dämmschicht notwendig.

Eine Fundamentplatte ist in folgende Schichten unterteilt:

  • Erdreich
  • Sauberkeitsschicht von mindestens 5 Zentimetern
  • Isolierung (PVC oder PE-Folie)
  • Dämmung unterhalb der Bodenplatte mit Platten aus Polystyrol oder PU-Schaum
  • Bodenplatte (Stahlbetonschicht)
  • Dampfsperre
  • Trittschalldämmung
  • Estrich
  • Bodenbelag

Dämmung in der Bodenplatte

Wenn kein Keller gebaut wird, muss die Bodenplatte nach der in Deutschland gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) gedämmt werden. Die gesetzliche Regelung sieht vor, dass keine Wärmeverluste am Haus durch außen angrenzende Bauteile erfolgen dürfen. Die Dämmung kann sowohl unter als auch über der Bodenplatte eingebracht werden. Für eine Dämmung unterhalb der Bodenplatte eignen sich Polystyrol (PS), Polyurethanschaum (PU-Schaum) oder Perimeterdämmung. Oberhalb der Bodenplatten wird mit Mineralfaserdämmung oder Polystyrolschaum abgedichtet.

5 Tipps, um Kosten bei der Bodenplatte zu sparen

Mit ein wenig Eigenarbeit und dem für Sie passenden Fundament können Sie bei der Bodenplatte viel Geld sparen. Hier sind unsere besten Tipps:

Eigenleistung von Teilarbeiten beim Hausbau

Um eine Bodenplatte komplett in Eigenleistung herzustellen, ist Fachexpertise notwendig. Die Qualität und vor allem die nötige Stabilität muss unbedingt gewährleistet sein, um nicht das gesamte Hausprojekt zu gefährden. Um die Kosten zu reduzieren, ist es aber durchaus möglich, Teilarbeiten in Eigenleistung auszuführen. Vor allem bei durchgehend gegossenen Bodenplatten können Sie ohne Probleme Aushub und Schalung selbst erledigen. Auch die Sauberkeitsschicht kann einfach selbst erledigt werden.

Bauen ohne Keller

Wer auf den Platz unter dem Haus verzichten kann, stellt seinen Neubau auf die wesentlich günstigere Fundamentplatte. Somit können Kosten für Erdaushub, weitere Fundamente und Dämmung eingespart werden. Die Kostenersparnis beträgt dabei 20.000€ und mehr. Allerdings sollten Sie beachten, dass ein Haus ohne Keller später auch einen geringeren Wert auf dem Immobilienmarkt hat.

Do-it-yourself bei kleinen Bauvorhaben

Je nach Bauvorhaben und Expertise kann ein Streifenfundament auch in Eigenleistung hergestellt werden. Für Garagen und größere Gartenhäuser reicht meist Beton der Druckfestigkeitsklasse C20/25, für das Fundament von Wohnhäusern wird die Druckfestigkeitsklasse C25/30 verwendet. Der benötigte Beton wird entweder als Trockenbeton hergestellt, der in Säcken erhältlich ist und mit Wasser angerührt wird oder als Transportbeton mit einem Betonmischer fertig angeliefert. Letzteres bedeutet, dass der Beton sofort verarbeitet werden muss. Wer es sich zutraut, kann Beton auch selbst aus Wasser, Zement und Kies mischen.

Beschaffenheit des Baugrunds

Bevor der Vertrag unterzeichnet ist, sollte das potenzielle Baugrundstück genau unter die Lupe genommen werden, um keine böse Überraschung zu erleben. Die meisten Angebote von Firmen zur Erstellung einer Bodenplatte beruhen auf idealen Bodenverhältnissen. Bauherren sind deshalb gut beraten, genaue Erkundungen über die Bodenverhältnisse und eventuell sogar ein Baugrundgutachten einzuholen. Folgende Faktoren können die Bodenplatte erheblich verteuern:

  • Unterschiedliches Setzungsverhalten auf dem Grundstück
  • Generelle Tragfähigkeit des Untergrunds
  • Wassersituation in der Baugrube
  • Schadstoffbelastung des Grundstücks, die beseitigt werden muss

Geeignete Dämmung

Bei einer guten Dämmung des gesamten Hauses wird dessen Energiewert deutlich herabgesetzt. Dies wirkt sich nicht nur bei den Heizkosten aus. Bereits bei den Baukosten können Sie mit einer guten Dämmung Geld sparen, wenn Ihr Neubau die Kriterien für eine KfW-Förderung erfüllt. Eine hochwertige Fassadendämmung sorgt dabei für eine deutliche Reduzierung des Wärmeverlusts über die Außenwände, während eine effiziente Dachdämmung verhindert, dass Heizenergie über das Dach entweicht. Bei einer energetischen Sanierung sollten diese Punkte in jedem Fall berücksichtigt werden. Sie erhöhen nicht nur den Wohnkomfort, sondern steigern langfristig auch den Wert Ihrer Immobilie.

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