Das sind die Kosten für eine Beerdigung

01.03.2022 – Wer die Bestattung zahlt, wird gesetzlich bestimmt. Doch wie hoch sind die Kosten bei einer Bestattung im Einzelnen? Wir klären auf!

Ein Mann im Anzug hält Blumen in der Hand und legt die andere Hand auf einen Sarg - Beerdigung Kosten

Was sind Beerdigungskosten?

Zu den Kosten einer Beerdigung zählen verschiedene Einzelpositionen, die im Trauerfall fällig werden. Unter die Beerdigungskosten fallen die Aufwendungen für das Bestattungsinstitut, den Sarg oder die Urne, die Trauerfeier und die Grabmiete. Was genau auf Sie zukommt, haben wir für Sie zusammengetragen.

Kosten für ein Bestattungsunternehmen im Detail

Bei einem Todesfall müssen in der Regel die Angehörigen für die Bestattung aufkommen, wenn der oder die Verstorbene nicht bereits zu Lebzeiten eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen hat. Zu den direkten Ausgaben, die das Bestattungsunternehmen den Erben in Rechnung stellt, gehören die Kosten für die Überführung der oder des Verstorbenen sowie die Auslagen für Urne oder Sarg. Darüber hinaus werden Aufwendungen für die hygienische Versorgung des Verstorbenen fällig. Außerdem gehören die Kosten für die Totenbekleidung, ein Sargkissen und darüber hinaus Verwaltungskosten zu den Bestattungskosten dazu.

Kostenüberblick Bestattungsunternehmen

Bei der Wahl des Bestattungsunternehmens sollten Sie sich ebenfalls die Bestattungsleistungen genauer anschauen. Der Wunsch der verstorbenen Person kann bei der Wahl des Bestattungsunternehmens hilfreich sein. In diesem fiktiven Beispiel handelt es sich um eine Erdbestattung.

  • Überführung, innerorts: 100 – 210€
  • Sarg aus Massivholz: 350 – 5.000€
  • Urne aus Edelmetall: 120 – 1.000€
  • Einfache Urne: 60 – 120€
  • Sargkissen mit Decke: 60 – 250€
  • Totenbekleidung: 50 – 130€
  • Hygienische Versorgung: 50 – 250€
  • Ankleiden und Einbetten: 60 – 190€
  • Verwaltungskosten: 70 – 300€
  • Aufbahren: 70 – 500€

Somit kommen für das Bestattungsinstitut Fälligkeiten in Höhe von bis zu 7.830€ zusammen.

Kosten für Fremdleistungen im Falle einer Beerdigung

Neben den oben aufgeführten Kosten für das Bestattungsunternehmen können noch weitere Kostenpunkte hinzukommen. Als Angehörige brauchen Sie in den meisten Fällen einen Totenschein, um wichtige Verwaltungsaufgaben wie das Kündigen der Wohnung, des Bankkontos etc. übernehmen können. Vielleicht möchten Sie zudem eine Traueranzeige in der hiesigen Lokalzeitung veröffentlichen oder Karten für die Begräbnisfeier verschicken.

Wer eine Bestattung plant, wird schnell merken, dass auch Aufwendungen für die passende musikalische Begleitung während der Trauerfeier zu den Bestattungskosten dazu gehören. Nicht zu vergessen ist außerdem der dekorative Blumenschmuck in der Kapelle und die stimmige florale Dekoration für den Sarg, die sich die meisten Erben wünschen. Vielleicht wünschen Sie sich als Angehörige auch einen Trauerkranz oder Wurfblumen, die dem Verstorbenen mit in die Grabstelle gelegt werden.

Bei vielen Trauerfeiern wird außerdem ein Trauerredner engagiert, der das Leben des Verstorbenen noch einmal Revue passieren lässt und an die wichtigsten Meilensteine der Vita des Toten erinnert. Einige Hinterbliebene und Angehörige der verstorbenen Person beauftragen außerdem einen Trauerfotografen, der diesen schwierigen Moment festhält.

Ein Steinmetz fertigt für Sie den passenden Grabstein an und fasst ihn in der Grabstelle ein, auch hier werden Entrichtungen für den Arbeitsaufwand fällig. Zu den aufgeführten einmaligen Kosten einer Beerdigung kommen außerdem fortlaufende Zahlungen hinzu. Die Grabstätte wird bei der jeweiligen Friedhofsverwaltung gepachtet und eine bestimmte Summe muss jährlich entrichtet werden. Wie hoch die Grabnutzungsgebühren sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die wir weiter unten im Text genauer unter die Lupe nehmen. Die entstandenen Fälligkeiten werden Ihnen als Angehörige in der Regel als Rechnung zugestellt, die Sie binnen einer gewissen Zeitspanne begleichen müssen.

Tipp:

Für sämtliche Überweisungen ist es förderlich, ein Girokonto zu besitzen, von dem aus Sie bequem alle Forderungen zahlen können. Die Commerzbank bietet ihren Kunden – unter bestimmten Voraussetzungen – ein kostenloses Girokonto an, von dem aus Sie bequem online Geld überweisen können. Dank der modernen Banking-App haben Sie jederzeit die volle Übersicht über Ihre Finanzen.

Kostenüberblick Fremdleistungen:

  • Gebühren für Urkunden: 100 – 270€
  • Krematorium: 195 – 630€
  • Friedhofsgebühren: 560 – 4.770€
  • Steinmetz: 450 – 5.000€
  • Florist: 360 – 1.950€
  • Trauerfeier inkl. Einladungen: 450 – 3.450€
  • Trauerfotograf: 450 – 1.990€
  • Trauerredner: 190 – 650€

Für die Fremdleistungen kommen so ungefähr Kosten zwischen 2.755 – 18.710€ zusammen.

Kostenübersicht der verschiedenen Bestattungsformen

Die Bestattungskosten hängen von der Art der Bestattungsform ab. Die günstigste Bestattungsart ist in der Regel eine Feuerbestattung auf dem Friedhof. Wer sich für eine Seebestattung entscheidet, zahlt in den meisten Fällen weniger als für eine Erdbestattung auf dem Friedhof. Auch der Wunsch nach einer Baumbestattung wird immer öfter geäußert. Hier hängt die Höhe der Beerdigungskosten primär von der Baumart ab und davon, wo der Baum steht.

Kosten einer Feuerbestattung

Bei einer Feuerbestattung wird, je nach Wunsch, der oder die Verstorbene im Beisein im kleinen Kreis der Angehörigen und engsten Bekannten eingeäschert. Sowohl vor als auch nach der Kremation wird die Trauerfeier abgehalten. Vor der Einäscherung müssen Sie sich um eine Sterbeurkunde kümmern und diese dem Bestattungsunternehmen vorlegen. Nach der Verbrennung wird die Asche in eine sogenannte Asche Kapsel gegeben, welche dann in die gewählte Urne eingebracht wird. Einfache Urnen aus Kunststoff kosten um die 60€, Urnen aus Keramik beginnen bei 100€. Wer sich eine individuell gestaltete Urne wünscht, zahlt je nach Aufwand bis zu 500€ und mehr. Hinzu kommen außerdem Kosten für die Grabstätte auf dem Friedhof. Das kann entweder ein Erdgrab oder eine oberirdische Urnen-Stelle sein, auch eine Seebestattung oder Baumbestattung sind möglich.

Kosten einer Baumbestattung

Eine Form der Bestattung, die immer mehr nachgefragt wird, ist die Baumbestattung. Die Urne mit der Asche der oder des Verstorbenen wird an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt. Die Beisetzung kann in einem Bestattungswald oder auf dem Gelände eines Friedhofs stattfinden. Auch hier müssen vorher einige Formalitäten geklärt und beim Beerdigungsunternehmen eingereicht werden. Die verwendete Urne muss biologisch abbaubar sein, die Preise für entsprechende Modelle beginnen bei 60€. Zu den Kosten einer Bestattung am Wurzelwerk eines Baumes ist außerdem die Art des Grabes entscheidend. Zur Auswahl stehen unter anderem Familien- und Freundschaftsbäume sowie Freundschafts- und Einzelbäume. Die Kosten variieren je nach Baumgrab zwischen 490 und 6.350€.

Kosten einer Seebestattung

Ob Nord- oder Ostsee, Atlantik oder Mittelmeer, die Möglichkeiten einer Seebestattung sind vielzählig. Lange galt die Seebestattung nur jenen Personen, die beruflich oder persönlich eng mit der Seefahrt verbunden waren. Heutzutage kann sich jeder im Meer beisetzen lassen, der dies wünscht. Eine vorherige Einäscherung ist notwendig. Die Asche wird bei einer geplanten Seebestattung in eine wasserlösliche Urne gegeben, die sich nach kurzer Zeit auflöst. Die benötigen Unterlagen vor der Beisetzung beim Beerdigungsunternehmen eingereicht werden. Die Bestattungsunternehmen bieten Hilfe bei der Erledigung der Formalitäten an und übernehmen für Sie die wichtigsten Behördengänge. Diese erweiterten Dienste werden den Angehörigen zusätzlich zu den herkömmlichen Kosten in Rechnung gestellt. Wer Aufwendungen einsparen möchte, verteilt – wenn möglich – diese Aufgaben unter den weiteren Angehörigen, Freunden und Bekannten. Möchten Sie der Beisetzung im Meer beiwohnen, sprechen Sie die Anzahl der Trauergäste mit der zuständigen Reederei ab. Die Kosten einer begleiteten Seebestattung liegen zwischen 800 und 3.300€. Für eine stille Beisetzung sind mit Kosten zwischen 200 und 500€ zu rechnen. Bei einer Seebestattung im Ausland kommen außerdem Überführungskosten hinzu.

Trauerarbeit bei einer Seebestattung

Sie können während der Beisetzung auf hoher See der oder dem Verstorbenen Blumen, Blütenblätter oder Steine, die mit liebevollen Botschaften versehen sind, mit auf seine letzte Reise geben. Nach der Bestattung ist im Gegensatz zu anderen Bestattungsarten keine feste Trauerstelle in einem Friedhof vorhanden. Sollten Sie sich als Angehöriger eine feste Trauerstelle wünschen, sprechen Sie ihr Bedürfnis an und finden Sie, wenn möglich, eine gemeinsame Regelung, mit der alle Beteiligten zufrieden sind. Natürlich können bei einer Seebestattung jede Küste und jeder Fluss als Trauerort fungieren, da die Asche der Verstorbenen quasi durch alle Gewässer der Welt fließt.

Warum sind See- und Baumbestattungen günstiger?

Bei einer Seebestattung müssen die Angehörigen keine Gebühren für den Friedhof entrichten. Außerdem entfallen bei beiden Bestattungsformen die Lohnkosten für den Steinmetz, der den Grabstein fertigt und einlässt. Auch eine Grabpflege und die damit verbundenen Kosten müssen weder bei einer See- noch bei einer Baumbestattung getragen werden.

Wer zahlt die Kosten für eine Beerdigung?

Der Gesetzgeber hat klare Regelungen geschaffen, wer in Trauerfall für die Kosten der Beisetzung aufkommen muss. Laut § 1968 BGB trägt der Erbe die Kosten des Erblassers. Sprich die Angehörigen kommen für die Bestattungskosten auf, sollte der oder die Verstorbene keine Sterbegeldversicherung oder eine vergleichbare Versicherung abgeschlossen haben.

Die Kostenträger der Reihe nach:

  1. An einen Vertrag gebundene Unternehmen oder Personen gemäß Versicherungspolice
  2. Erbende
  3. Unterhaltspflichtige bzw. Angehörige
  4. Sozialamt

Falls keine Sterbegeldversicherung oder ähnliche Versicherungen vorhanden sind, zahlen die Erben. Sollen die Aufwendungen für die Beerdigung nicht von ihnen getragen werden können, da kein Vermögen disponibel ist, decken die Unterhaltspflichtigen, sofern diese vorhanden sind, die Kosten. Ist das nicht der Fall, übernehmen die Angehörigen die Bestattungskosten. Kann auch ihnen die Kostenübernahme nicht zugemutet werden, springt das örtliche Sozialamt ein und bringt alle Kosten, die für eine einfache Bestattung auf dem Friedhof anfallen, auf.

Finanzierungsmöglichkeiten für die Bestattung

Ein Trauerfall tritt meist spontan ein. Die wenigsten Angehörigen haben für diesen Fall Geld gespart und oft reicht das geerbte Vermögen nicht aus, um alle anfallenden Kosten der gewünschten Bestattung zu tragen. Damit sowohl die Beerdigung als auch die Trauerfeier so stattfinden, wie es sich der oder die Verstorbene und die Hinterbliebenen wünschen, können Ratenzahlungsvereinbarungen mit dem Bestattungsunternehmen getroffen werden. Darüber hinaus ist eine sinnvolle Alternative, um alle Kosten sofort zu decken, ein Kredit bei einer Bank.

Frühzeitig über Beerdigungskosten nachdenken

Auch wenn es für manch einen zunächst etwas absurd klingt, sich mit dem eigenen Tod zu beschäftigen, ist es sinnvoll. Denn wer sich rechtzeitig Gedanken über die gewünschte Beerdigung und die damit verbundenen Kosten macht, weiß, welche Aufwendungen im Trauerfall fällig werden. Wer zu Lebzeiten eine Sterbegeldversicherung abschließt, entlastet die eigenen Angehörigen. Sollte das nicht geschehen sein, holen Sie sich von verschiedenen Bestattungsunternehmen Angebote ein und vergleichen Sie diese sorgfältig. Übersteigt die Finanzierung der Bestattungskosten und einer angemessenen Trauerfeier Ihr vorhandenes Einkommen oder das vererbte Vermögen helfen wir Ihnen mit einem passenden Kreditangebot weiter. Vereinbaren Sie einen Termin und lassen Sie sich beraten.

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