Was ist die Schufa?

Die Auskunftei Schufa spielt eine zentrale Rolle bei der Bonitätsbewertung von Verbrauchern und ist somit ein zentraler Bestandteil wirtschaftlicher Sicherheit in Deutschland. Erfahren Sie, warum die Schufa auch für Sie so wichtig ist.

Was bedeutet Schufa?
, Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schufa ist eine Auskunftei, die Daten zur Zahlungsfähigkeit von Verbrauchern sammelt und daraus einen Score zur Bonität (Kreditwürdigkeit) berechnet.
  • Eine Schufa-Auskunft enthält alle gespeicherten Daten, während ein Bonitätscheck oft eine vereinfachte Version zur Vorlage bei Dritten ist.
  • Negative Einträge entstehen durch Zahlungsstörungen wie unbezahlte Forderungen, Mahnungen oder eine Restschuldbefreiung – ordnungsgemäß zurückgezahlte Kredite wirken sich hingegen positiv auf Ihre Auskunft bei der Schufa aus.
  • Werden Kredite beworben, die Sie angeblich ohne Schufa bekommen können, sollten Sie skeptisch sein. Sorgen Sie lieber für Transparenz, prüfen Sie Ihre Schufa-Daten und verbessern Sie gezielt Ihre Bonität.

Die Schufa – “Gläserner Aktenordner”?

Bei der Schufa Holding AG handelt es sich um ein privates Unternehmen, das 1927 in Berlin gegründet wurde. Die Schufa – Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung – mit Sitz in Wiesbaden fungiert als Auskunftei und sammelt Daten über die Kreditwürdigkeit und das Zahlungsverhalten von Verbrauchern.

Schließen Sie einen Mobilfunkvertrag oder einen Kredit ab, übermittelt die Schufa Informationen über Sie und Ihr Zahlungsverhalten an Vertragspartner wie Banken, Kreditinstitute, Versicherungen, Mobilfunkanbieter oder Onlinehändler. Möchten Sie eine Wohnung anmieten, dann wissen Sie vielleicht aus Erfahrung, dass Sie bei der Wohnungssuche eine aktuelle Bonitätsauskunft bereithalten sollten. Sie bescheinigt Ihrem potenziell neuen Vermieter, dass Sie Ihre Miete auch immer fristgerecht zahlen können.

Allgemeines Ziel der Schufa ist es, durch eine Bonitätsprüfung die Ausfallwahrscheinlichkeit von Zahlungen gering zu halten und somit wirtschaftliche Entscheidungen zu erleichtern.

Woher bekommt die Schufa all diese Daten über Sie?

Die Auskunftei erhält all diese Informationen unter anderem durch geschlossene Kreditverträge, Eröffnungen eines Kontos, Leasingverträge, Zahlungsausfälle, Mahnungen und Restschuldbefreiungen. Diese Informationen fließen in ein komplexes Scoring-Verfahren, aus dem der sogenannte Schufa-Score berechnet wird. Dieser Score ist ein Wert, der Ihre Kreditwürdigkeit (Bonität) widerspiegelt. Seit einem Urteil des EuGH 2023 darf er jedoch nicht mehr zur alleinigen Bewertung der Bonität von Verbrauchern herangezogen werden.

Seit dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union (EU-DSGVO) im Mai 2018 bedarf es übrigens keiner konkreten Einwilligung mehr von Verbrauchern zur Weitergabe Ihrer Daten. Über die Weitergabe Ihrer Daten werden Sie zwar weiterhin informiert, allerdings könnte eine Nichteinwilligung zur Weitergabe zu einem Nichtzustandekommen des Vertrags führen. Möchten Sie beispielsweise einen neuen Mobilfunkvertrag abschließen oder eine Darlehen aufnehmen und Sie stimmen nicht zu, könnte dies zur Folge haben, dass Sie den Handyvertrag oder auch das Darlehen nicht bekommen.

Wie bekomme ich eine Auskunft über meine Schufa-Einträge?

Sie möchten hin und wieder wissen, wie es um Ihre aktuelle Kreditwürdigkeit steht? Kein Problem, eine Selbstauskunft können Sie ganz einfach selbst beantragen:

  1. Über die offizielle Seite meineschufa.de können Sie eine Datenkopie unter “Datenkopie nach Art.15 DSGVO” online anfordern.
  2. Füllen Sie das Formular aus, legen Sie einen Identitätsnachweis bei und reichen Sie es entweder online oder postalisch ein.

Innerhalb weniger Wochen erhalten Sie per Post eine detaillierte Übersicht über ihre Schufa-Einträge, den aktuellen Score-Wert sowie Informationen über gespeicherte Kreditanfragen, Kreditverträge, andere Verträge, Zahlungsausfälle oder eventuelle negative Merkmale.

Wie lange ist eine Schufa-Auskunft gültig?

Die Schufa-Auskunft ist nur eine Momentaufnahme Ihrer Bonität, da sich Ihre finanzielle Situation jederzeit ändern kann. Somit hat eine solche Auskunft meist keine festgelegte Gültigkeitsdauer, wobei Auskünfte, die nicht älter als drei Monate sind, meist als aktuell und vertrauenswürdig angesehen werden.

Legen Sie beispielsweise bei potenziellen Vermietern immer eine Bonitätsauskunft vor, die Sie in den letzten drei Monaten angefragt haben.

Unterschied
, Schufa-Auskunft vs. Bonitätscheck

Schufa-Auskunft und Bonitätscheck werden meist synonym verwendet, doch es gibt einen Unterschied:

Bonitätscheck

Ein Bonitätscheck, auch Bonitätsprüfung genannt, ist oft eine zusammengefasste oder neutralere Form der Auskunft. Sie ist spezifisch für die Weitergabe an Vermieter oder andere Dritte gedacht und beinhaltet nur eine allgemeine Aussage über die Bonität. Sie verzichtet auf die Einzelheiten, wie Sie eine Schufa-Auskunft aufzeigt.

Schufa-Auskunft

Die Schufa-Auskunft ist eine umfassende Übersicht aller bei der Schufa gespeicherten Daten zu einer Person. Hierzu zählen positive und negative Einträge, aktuell laufende Verträge, Forderungen Dritter, Kreditanfragen und der Score-Wert.

Tipp: Möchten Sie Ihre Daten einsehen, können Sie laut DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) einmal im Jahr kostenlos eine Datenkopie (die sogenannte “Selbstauskunft”) bei der Schufa anfordern.

Kredite ohne Schufa?

Ein heikles Thema sind Anfragen von Krediten ohne Schufa. Gerade bei negativen Einträgen bei der Schufa kann es sein, dass es schwerer wird, einen Kredit bei der Bank zu bekommen. Dann suchen Verbraucher oft im Internet nach Krediten ohne Schufa. Die Suche stellt sich für Sie oft als geglückt heraus, denn Kredite im Internet – oft auch für Menschen mit negativer Bonität – gibt es. Doch sind diese Angebote meist mit hohen Kosten und erhöhten Risiken verbunden, derer Sie sich bewusst sein sollten. Übrigens haben auch diese Anbieter Zugriff auf Ihre Schufa-Daten, allerdings vergeben Sie trotz schlechterer Bonität Kredite, aber zu deutlich schlechteren Kreditkonditionen:

  • Die Anbieter fordern hohe Zinsen und Bearbeitungsgebühren.
  • Es gibt viele unseriöse Anbieter, die bereits vor Abschluss des Kreditvertrags Kosten verlangen, ohne dass sie wirklich einen Kredit vermitteln.
  • Zusätzlich kann die Kreditvergabe ohne Schufa-Auskunft die Verschuldung derjenigen Verbraucher mit negativen Merkmalen weiter ankurbeln.

Bessere Wahl

, Der klassische Ratenkredit

Vorsicht: Statt auf risikoreiche Angebote “ohne Schufa-Auskunft” zu setzen, lohnt sich ein klassischer Ratenkredit zur freien Verwendung mit fairen Kreditkonditionen und einer transparenten Bonitätsprüfung. So behalten Sie als Verbraucher die volle Kostenkontrolle – ganz gleich, ob für eine Renovierung, ein neues Auto oder zur Ablösung bestehender Verbindlichkeiten, wie der Umschuldung eines Kredits.

Bonität verbessern

, So erhöhen Sie Ihre Chancen auf ein Darlehen

Sie machen sich Sorgen um Ihre Bonität und dass Sie deshalb kein Darlehen aufnehmen könnten? Setzen Sie sich mit Ihrem Bankberater in Verbindung und finden Sie gemeinsam eine Lösung. Ihre Bonität lässt sich im Fall der Fälle auch wieder verbessern:

Wie Sie Ihre Bonität Schritt für Schritt verbessern können, haben wir in unserem Ratgeber zur Bonität für Sie zusammengefasst.

Wann ist die eigene Schufa-Auskunft negativ?

Anders als viele glauben, entsteht ein negativer Eintrag nicht durch jede Kreditanfrage oder jeden Vertrag, den Sie aufnehmen – im Gegenteil: Bekommen Sie einen Kredit bewilligt und schließen Sie neue Verträge ab, spricht das für eine gute Bonität und das Vertrauen Dritter darin, dass Sie Ihre Rechnungen begleichen können.

Generell gilt: Wer überlegt, ein Darlehen aufzunehmen, sollte nicht nur auf den Schufa-Score achten, sondern auch realistisch einschätzen, wie viel finanzielle Belastung überhaupt tragbar ist. In unserem Ratgeber “Wie viel Kredit kann ich mir leisten?” zeigen wir Ihnen, was alles in eine Haushaltsrechnung einfließt. Berechnen Sie außerdem mit einer einfachen Formel direkt selbst, welche Kredithöhe Sie sich leisten können – für eine sichere und nachhaltige Finanzierung.

Haben Sie ein Darlehen aufgenommen und Sie kommen in Zahlungsverzug oder es treten tatsächlich die ersten Zahlungsausfälle ein, kann sich Ihre Bonität verschlechtern. Übliche Ursachen für negative Einträge bei der Schufa können sein:

  • Unbezahlte Rechnungen, die auch nach mehrmaliger Mahnung und Inkassoverfahren nicht beglichen wurden.
  • Gerichtliche Mahnungen.
  • Forderungen im Zusammenhang mit einem Insolvenzverfahren.
  • Eintrag einer Restschuldbefreiung.

Ein solcher Eintrag kann Ihren Schufa-Score erheblich verschlechtern – und somit auch Ihre Bonität (Kreditwürdigkeit) in künftigen Bonitätsprüfungen. Auch wenn nach dem Urteil des EuGH im Jahr 2023 nicht mehr nur Ihr Schufa-Score zur Bewertung Ihrer Bonität herangezogen wird, raten wir Ihnen dennoch darauf zu achten, dass Ihre Schufa-Einträge positiv bleiben. Und sollten Sie doch mal einen negativen Eintrag bekommen, bleibt der nicht für immer in Ihrer Datenkopie gespeichert. Er lässt sich nach einer individuellen Löschfrist auch wieder aus Ihren Schufa-Daten löschen. Welche Löschfristen es gibt und wie Sie Löschungen für fehlerhafte negative Einträge beantragen – diese gibt es auch –, haben wir Ihnen ebenfalls in dem Ratgeber zur Bonität zusammengefasst.

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