Wann lohnt sich ein Bausparvertrag?

05.05.2022 – Ausführliche Informationen zum Bausparvertrag: Was ist Bausparen, für wen lohnt sich der Abschluss eines Bausparvertrages und was ist zu beachten?

Ein Paar steht in dem Holzgerüst ihres Neubaus. Der Mann schaut lächelnd seine Frau an, die staunend herumschaut.

Was Sie über Bausparverträge wissen müssen

Bausparverträge sind eine Kombination aus einem Sparplan und einem Bauspardarlehen. Durch den Bausparvertrag erhält der Sparer von der Bausparkasse ein zweckgebundenes Bauspardarlehen zu einem festgelegten Zinssatz. Neben eigenen Einzahlungen können auch die vermögenswirksamen Leistungen (VL) des Arbeitgebers für den Bausparvertrag genutzt werden. Der Staat fördert das Bausparen durch verschiedene Maßnahmen. Bei Nutzung der Förderung ist eine vorzeitige Kündigung steuerschädlich und kann zu einer Rückzahlung der Prämien führen.

Ab wann lohnt sich ein Bausparvertrag?

Ein Bausparvertrag lohnt sich, wenn Sie planen, eine Immobilie zu bauen oder zu kaufen oder wenn Sie bereits Hauseigentümer sind. Auch als Altersvorsorge eignet sich das Bausparen. Mit dem Abschluss eines Bausparvertrages können Sie diese Ziele erreichen:

  • günstige Zinsen für eine zukünftige Baufinanzierung oder Anschlussfinanzierung sichern
  • von staatlichen Prämien profitieren
  • Geld zinsbringend anlegen
  • Rücklagen für die Renovierung oder Modernisierung einer bestehenden Immobilie bilden

Das gemeinsame Bausparangebot von Commerzbank und der Bausparkasse Wüstenrot richtet sich an alle Sparer, die zukünftig eine Immobilie erwerben möchten oder die bereits Eigenheimbesitzer sind. Sie finden auch spezielle Angebote für die energetische Modernisierung oder den altersgerechten Umbau Ihres Hauses mit der Möglichkeit einer Teilauszahlung oder einer vorzeitigen Tilgung.

Was ist ein Bausparvertrag?

Ein Bausparvertrag ist ein gegenseitiger Vertrag zwischen einem Sparer und einer Bausparkasse. Der Vertrag läuft in diesen 3 Phasen ab:

  1. Ansparphase
  2. Zuteilungsphase
  3. Darlehensphase

Der Sparer zahlt regelmäßig Beiträge in den Bausparvertrag ein, somit ergibt sich die Bausparsumme. Diese können aus Eigenleistungen oder aus den vermögenswirksamen Leistungen (VL) des Arbeitgebers bestehen. Die Einzahlungen werden verzinst. Die Gutschrift der Zinsen erfolgt jeweils am Ende des Jahres. Der Bausparer muss das vertraglich festgelegte Mindestguthaben der Bausparsumme ansparen (in der Regel 30% - 50%). Außerdem muss eine Mindestsparzeit erreicht werden, damit der Vertrag zuteilungsreif wird.

Nach Erreichen des vereinbarten Mindestsparguthabens und nach Ablauf der Wartezeit erhält der Bausparer einen rechtlichen Anspruch auf ein Bauspardarlehen. Die Zinsen für das Darlehen werden schon bei Abschluss des Vertrages festgelegt. Dadurch ist der Zinssatz unabhängig von der Entwicklung der Zinsen am Kapitalmarkt. Alternativ kann sich der Sparer bei Zuteilung des Bausparvertrages die angesparte Bausparsumme zuzüglich Zinsen auszahlen lassen. Auch die staatlichen Förderleistungen werden bei Zuteilung des Vertrages ausgezahlt.

Der Staat fördert Bausparen durch:

  • Arbeitnehmersparzulage
  • Wohnungsbauprämie
  • Wohn-Riester

Staatliche Förderung für Bausparer

Der Staat fördert das Bausparen durch verschiedene Prämien und Zulagen. Dabei müssen die Sparer jedoch bestimmte Einkommensgrenzen beachten. Auch die Höhe der geförderten Einzahlungen ist begrenzt. Der Sparer kann trotzdem einen beliebigen Betrag auf den Bausparvertrag einzahlen. Die staatliche Förderung ist zwar gedeckelt, aber dem Bausparer werden sämtliche Einzahlungen gutgeschrieben und verzinst. Über die Höhe der Einzahlungen, Zinsen und Förderungen wird der Bausparer am Ende des Jahres von der Bausparkasse informiert. Außerdem erfolgt bei einer VL-Anlage automatisch eine Meldung an das Finanzamt, damit die Arbeitnehmersparzulage über die Einkommensteuererklärung beantragt werden kann. Die Wohnungsbauprämie beantragen die Sparer direkt bei der Bausparkasse. Dazu sendet der Anbieter einen entsprechenden Antrag an den Bausparer, den dieser ausgefüllt und unterschrieben zurückschicken muss.

Die Sparer müssen beachten, dass der Staat die Fördergelder auch zurückfordern kann. Die Rückzahlung muss bei einer vorzeitigen Kündigung des Vertrages oder bei einer nicht vertragsgerechten Nutzung des Bausparguthabens erfolgen. Um die richtige Verwendung nachzuweisen, muss der Sparer Rechnungen der Handwerker für die erbrachten Leistungen vorlegen.

Arbeitnehmersparzulage

Wenn Ihr Arbeitgeber jeden Monat vermögenswirksame Leistungen (VL) in Höhe von maximal 40€ zahlt, können Sie die Leistungen auf einen Bausparvertrag einzahlen. Nach dem 5. Vermögensbildungsgesetz erhalten Sie zusätzlich die Arbeitnehmersparzulage von 9% auf eine Einzahlung von höchstens 470€ und 940€ für Verheiratete und eingetragene Lebensgemeinschaften pro Jahr. Außerdem darf das jährliche Einkommen diese Grenzen nicht übersteigen:

  • Alleinstehende: maximal 17.900€
  • Verheiratete und eingetragene Lebensgemeinschaften: maximal 35.800€

Der Bausparvertrag muss mindestens 7 Jahre laufen, damit die Arbeitnehmersparzulage ausgezahlt wird. Die Sparer beantragen die Sparzulage mit der jährlichen Einkommensteuererklärung. Bei einer vorzeitigen Kündigung des Vertrages muss die Prämie an das Finanzamt zurückgezahlt werden.

Wohnungsbauprämie

Wenn Sie älter als 16 Jahre sind, Ihren gewöhnlichen Aufenthalt oder Wohnsitz in Deutschland haben und eigenes Geld auf einen Bausparvertrag einzahlen, belohnt der Staat diese Sparleistungen mit der Wohnungsbauprämie. Die staatliche Förderung beträgt 10% auf den eingezahlten Betrag von höchstens 700€ für Alleinstehende beziehungsweise 1.400€ für Verheiratete und eingetragene Lebensgemeinschaften. Bei der Wohnungsbauprämie müssen die Sparer diese Einkommensgrenzen für das zu versteuernde Jahreseinkommen beachten:

  • Alleinstehende: maximal 35.000€
  • Verheiratete und eingetragene Lebensgemeinschaften: maximal 70.000€

Um die Wohnungsbauprämie zu erhalten, muss der Vertrag eine Mindestlaufzeit von 7 Jahren haben. Außerdem dürfen die Sparer die ausgezahlten Leistungen nur für wohnwirtschaftliche Zwecke verwenden. Lediglich junge Bausparer, die bei Abschluss des Vertrages noch keine 25 Jahre alt sind, dürfen über die Bausparsumme der letzten 7 Jahre frei verfügen. Das gilt aber nur für einen einzigen Bausparvertrag je jungem Sparer. Für jeden weiteren Vertrag gilt ebenfalls die Bindung an eine wohnwirtschaftliche Verwendung von Bausparguthaben und Wohnungsbauprämie.

Wohn-Riester

Die Commerzbank bietet Ihnen auch einen Vertrag über Wohn-Riester als Bausparvertrag an. Mit diesem Vertrag erhalten Sie einen Bausparvertrag als zertifizierten Vertrag zur Altersvorsorge. Mit diesem speziellen Riester-Vertrag unterstützt der Staat die Finanzierung eines Eigenheims zur Altersabsicherung. Daher wird Wohn-Riester auch als Eigenheimrente bezeichnet. Damit die finanzierte Immobilie den Bedingungen für einen Vertrag über Wohn-Riester entspricht, muss sie diese Voraussetzungen erfüllen:

  • Der Sparer muss Alleineigentümer oder Miteigentümer der Immobilie sein.
  • Der Sparer muss selbst in dem finanzierten Haus oder der Eigentumswohnung wohnen.
  • Vermietete Objekte oder Ferienhäuser können mit Wohn-Riester nicht finanziert werden.
  • Es muss sich bei der Immobilie um den Hauptwohnsitz oder den Lebensmittelpunkt der Familie handeln.
  • Das Eigenheim muss sich in Deutschland oder in einem Land der Europäischen Union (EU) oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) befinden.

Für wen ist ein Bausparvertrag sinnvoll?

Ein Bausparvertrag lohnt sich nicht nur für Sparer, die planen, in der Zukunft ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen oder zu bauen. Eigenheimbesitzer können ebenfalls einen Bausparvertrag abschließen, um die Immobilie mit der Bausparsumme in einigen Jahren zu renovieren oder zu modernisieren. Auch ein seniorengerechter Umbau des Hauses ist mithilfe des Bausparguthabens oder eines Bauspardarlehens möglich. Mit Abschluss des Vertrages sichert sich der Sparer gegen steigende Bauzinsen in der Zukunft ab.

Berufsanfänger und junge Sparer können schon mit einer kleinen Sparrate ein Bausparguthaben ansparen. Dank der staatlichen Förderungen, der Zinsen für den angesparten Betrag und mithilfe des Arbeitgebers steigt das Guthaben weiter an und kann für den Bau oder Kauf einer Immobilie genutzt werden.

So finden Sie den passenden Bausparvertrag

Um den passenden Bausparvertrag zu finden, sollten Sie sich diese Fragen stellen:

  1. Zu welchem Zweck möchte ich den Vertrag abschließen? Plane ich in Zukunft Bau, Kauf oder Renovierung eines Eigenheims oder suche ich eine Altersvorsorge?
  2. Welchen Betrag möchte ich monatlich sparen?
  3. Zahlt mein Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen, die ich in den Vertrag einfließen lassen kann?
  4. Welche staatlichen Förderungen erhalte ich und welche Voraussetzungen muss ich dazu erfüllen?
  5. Welche Konditionen bieten die verschiedenen Anbieter und wie unterstützt mich die Bausparkasse bei Fragen und Problemen?

Bei der Commerzbank finden Sie Angebote zum Bausparen des Testsiegers Wüstenrot. Bei Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiter der Commerzbank telefonisch 24 Stunden am Tag sowie per E-Mail und in den Filialen der Bank zur Verfügung.

Vorteile und Nachteile eines Bausparvertrages

Wie unser Ratgeber zeigt, bietet Ihnen ein Bausparvertrag zahlreiche Vorteile, aber auch einige Nachteile. Um Ihnen die Entscheidung für oder gegen einen Bausparvertrag zu erleichtern, hier die einzelnen Vorteile und Nachteile im Überblick:

Vorteile eines Bausparvertrags

  • Die Zinsen werden bei Vertragsabschluss festgelegt und sind unabhängig von Bonität oder Betrag des Darlehens.
  • Absicherung gegen steigende Bauzinsen.
  • Geringe Sparrate möglich.
  • Neben Eigenleistungen auch Einzahlung von vermögenswirksamen Leistungen (VL) möglich.
  • Erhöhung des Guthabens durch staatliche Förderungen und Zinseszinsen.
  • Zusätzliche Steuervorteile möglich.
  • Keine Grundschuldeintragung bei Bauspardarlehen bis 50.000€

Nachteile eines Bausparvertrags

  • Die Verzinsung des Guthabens während der Sparphase kann gering ausfallen.
  • Bei Vertragsabschluss fällt eine Abschlussgebühr an, diese Abschlussgebühr verringert den Ertrag.
  • Lange Ansparphase, daher kein Spontankauf einer Immobilie möglich.
  • Mindestsparguthaben und Zuteilung müssen erreicht werden.
  • Mögliche Rückzahlung staatlicher Fördergelder durch nicht vertragsgerechte Verwendung des Bausparguthabens oder durch vorzeitige Kündigung.

3 Schritte zum Bausparvertrag

In nur wenigen Schritten können Sie bei der Commerzbank einen Bausparvertrag abschließen. Wir informieren Sie gerne über unser Angebot in Kooperation mit dem Testsieger Wüstenrot. Die Wahl des passenden Tarifs hängt von Ihren Wünschen und Zielen ab.

Mit unseren Bausparverträgen können Sie:

  • Bau oder Kauf eines Eigenheims finanzieren
  • eine Anschlussfinanzierung für eine bestehende Baufinanzierung abschließen
  • die Modernisierung oder den altersgerechten Umbau Ihrer Immobilie finanzieren
  • Startkapital für spätere Eigenheimwünsche aufbauen
  • Modernisierungsvorsorge für Bestandsimmobilien

Wenn Sie sich nach einem ausführlichen Beratungsgespräch für den optimalen Tarif entschieden haben, ist der Bausparvertrag in 3 schnellen Schritten abgeschlossen:

  1. Unterschreiben Sie den ausgefüllten Antrag für einen Bausparvertrag.
  2. Informieren Sie gegebenenfalls Ihren Arbeitgeber über die Zahlung der vermögenswirksamen Leistungen (VL) an die Bausparkasse.
  3. Stellen Sie einen Freistellungsauftrag für Kapitalerträge an die Bausparkasse, damit Ihnen die Zinsen für das Bausparguthaben ohne Abzug von Abgeltungssteuer gutgeschrieben werden.

Das Beratungsgespräch kann auch ergeben, dass ein Baukredit die bessere Alternative für Ihr Bauvorhaben ist. In dem Fall beraten wir Sie auch gerne zu der optimalen Baufinanzierung ohne Bausparvertrag.

Bausparvertrag oder Bankkredit?

Wenn Sie sofort oder in den kommenden 2–5 Jahren ein Haus bauen oder eine Wohnung kaufen möchten, dauern Ansparphase und Zuteilungsphase eines Bausparvertrages zu lange für Ihr Vorhaben. In dem Fall bietet sich eine Baufinanzierung an, die sofort ausgezahlt wird. Auch wenn Sie bereits über ein hohes Eigenkapital verfügen, können Sie sich den Traum vom Eigenheim schneller erfüllen als mit einem Bausparvertrag. Durch den Einsatz des Eigenkapitals verringert sich die Kreditsumme und die Zinsen für den Baukredit fallen niedriger aus.

Einige Kreditnehmer entscheiden sich für einen Bankkredit zur Finanzierung einer Immobilie, weil sie in den nächsten Jahren weiterhin mit niedrigen Bauzinsen rechnen. Arbeitnehmer, die statt der vermögenswirksamen Leistungen (VL) ein zinsgünstiges Arbeitgeberdarlehen erhalten, können sich ebenfalls für einen Bankkredit zur Finanzierung der restlichen Kaufsumme entscheiden.

Es kann auch sinnvoll sein, bereits bestehende aber noch nicht zuteilungsreife Bausparverträge in eine Finanzierung einzubinden. In diesen Fällen können zukünftige Leistungen aus einem Bausparvertrag durch ein Bankdarlehen vorfinanziert werden.

Ein Bausparvertrag kann eine lohnende Geldanlage sein

Arbeitnehmer, die vermögenswirksame Leistungen (VL) von ihrem Arbeitgeber erhalten, können die Beträge auf einen Bausparvertrag einzahlen. Der Staat belohnt die Sparleistung zusätzlich mit der Arbeitnehmersparzulage. Wer keine VL erhält, kann eigene Einzahlungen auf einen Bausparvertrag leisten. In dem Fall fördert der Staat die Sparleistung durch die Wohnungsbauprämie oder durch Wohn-Riester. Außerdem verzinst die Bausparkasse das Guthaben. Dadurch spart der Arbeitnehmer einen Betrag an, den er sich nach der Zuteilung des Vertrages auszahlen oder für ein Baudarlehen nutzen kann. Der Sparer muss jedoch einige Voraussetzungen beachten, um die staatlichen Förderungen und das zinsgünstige Bauspardarlehen zu erhalten.

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