Deutschland – Early Bird weiter im Höhenflug
Unser Frühindikator für die deutsche Wirtschaft ist im Januar weiter gestiegen und liegt mit 45 Punkten weit im positiven Bereich.
Commerzbank Economic Research
07.02.2025
Der Early Bird steigt und steigt. Im Januar ist er von 34 auf 45 Punkte gesprungen. Haupttreiber des Anstiegs bleibt die Geldpolitik. Schließlich hat die EZB ihre Zinsen seit dem Sommer um insgesamt 125 Basispunkte gesenkt, was sich mit einer gewissen Verzögerung positiv in der Konjunktur bemerkbar machen sollte. Hinzu kommt ein schwächerer Euro. Auch bei der aktuell schwächsten Unterkomponente des Early Bird – dem außenwirtschaftlichen Umfeld – gab es positive Nachrichten. Denn der Anstieg der Einkaufsmanagerindizes für die USA und den Euroraum (ohne Deutschland) haben den Rückgang des chinesischen Index mehr als ausgeglichen. Trotzdem bleibt das außenwirtschaftliche Umfeld eindeutig unterdurchschnittlich, bremst also weiterhin die Konjunktur.
Damit gilt weiter die Aussage der vergangenen Monate: Die vom Early Bird abgebildeten konjunkturellen Rahmenbedingung sind klar überdurchschnittlich und sprechen damit für eine Belebung der Wirtschaft. Allerdings bleibt die große Frage, wann diese einsetzen und wie stark sie ausfallen wird. Die zuletzt etwas besseren Frühindikatoren – insbesondere die Einkaufsmanagerindizes sind zuletzt gestiegen – machen Hoffnung, dass die Wende zum Besseren nicht mehr allzu weit entfernt ist.
Ein kräftiger Aufschwung ist aber auch dann wohl nicht zu erwarten. So dürfte die Nachfrage aus China wegen der zahlreichen strukturellen Probleme des Landes eher schwach bleiben. Zudem zeichnet sich nicht ab, dass die neue Bundesregierung die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft entschlossen angehen wird. Und schließlich besteht die Gefahr, dass die USA auch auf Importe aus Deutschland deutlich höhere Zölle erheben wird, womit den deutschen Unternehmen der Zugang zu ihrem wichtigsten Exportmarkt spürbar erschwert würde. Deshalb rechnen wir insbesondere wegen der Lockerung der Geldpolitik ab dem Frühjahr mit einer Belebung, die aber wohl nur moderat ausfallen wird.
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