Deutschland – Early Bird robbt sich an die Nulllinie

Unser Frühindikator für die deutsche Wirtschaft ist auch im Mai leicht gestiegen, lag mit -7 Punkten aber immer noch knapp unter der Nulllinie.

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

7. Juni 2024

Gebremst wird die Wirtschaft weiter durch ein unterdurchschnittliches weltwirtschaftliches Umfeld, das sich im Mai kaum verändert hat. Dafür schiebt die Geldpolitik die Wirtschaft zunehmend an, was für eine Belebung der Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte spricht.

Die Chancen für eine nachhaltige Erholung der deutschen Wirtschaft haben sich im Mai erneut etwas verbessert. So hat unser Early Bird den fünften Monat in Folge zugelegt und liegt nun mit -7 Punkten – nach -8 im April – nur noch knapp unter der Nulllinie. Haupttreiber der seit nunmehr zehn Monaten zu beobachtenden Aufwärtsbewegung des Indikators ist dessen geldpolitische Komponente. Während im Sommer 2023 die deutlichen Zinserhöhungen der EZB die Konjunktur noch massiv belastet hatten, hat dieser Bremseffekt seitdem stetig nachgelassen. Denn sie liegen inzwischen recht weit in der Vergangenheit, sodass sich die Wirtschaft allmählich an das wieder höhere Zinsniveau gewöhnt haben dürfte. Da der von uns berechnete Realzins zwar höher ist als über weite Strecken der vergangenen zehn Jahre, aber im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen dreißig Jahre recht niedrig ist, zeigt unser Indikator inzwischen sogar wieder ein eher positives monetäres Umfeld für die Konjunktur an.

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