Wie endet das große Schuldenmachen?

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den meisten anderen Euro-Ländern werden die Staatsschulden in den kommenden Jahren rasant steigen.

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Dr. Jörg Krämer, Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

14.11.2025

Die EU dürften den Finanzministern durch mehr gemeinsame Schuldenaufnahme helfen. Die EZB unterstützt mit einer im Zweifel zu lockeren Geldpolitik und im Falle einer Staatsschuldenkrise mit breit angelegten Anleihenkäufen. All das hilft den Finanzministern beim Durchwursteln, gefährdet aber auf Dauer die Stabilität der Währungsunion.

Deutschlands Schulden steigen rasant, ...

In der vergangenen Nacht hat der Haushaltsausschuss letzte Hand an den Bundeshaushalt für das kommende Jahr gelegt. In der übernächsten Woche dürfte das Budget vom Bundestag genehmigt werden. Nach den Plänen der Regierung soll der Bund im kommenden Jahr neue Schulden von mehr als 180 Mrd Euro aufnehmen – fast 40 Mrd Euro mehr als für das laufende Jahr veranschlagt sind. Ein Blick auf die Finanzplanung bis zum Jahr 2029 zeigt, dass für die nächsten Jahre ähnlich hohe Fehlbeträge eingeplant sind. Alles in allem dürften die Staatsschulden in den kommenden zehn Jahren auf fast 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Die Schuldenquote wären dann deutlich höher als während der Finanzkrise.

... was auch für den restlichen Euroraum gilt

Trotz dieses kräftigen Anstiegs wird die deutsche Schuldenquote 2035 noch deutlich unter dem Durchschnitt des Euroraums liegen. Denn dort dürften die Schulden schon in diesem Jahr bei etwa 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen und in den kommenden Jahren wohl weiter steigen. Die Haushalte vieler Euro-Länder werden nämlich durch höhere Finanzierungskosten, steigende Verteidigungsausgaben und die ungünstige Demographie belastet, was viele Regierungen teilweise über neue Schulden finanzieren werden. Die Alternative – eine durchgreifende Konsolidierung der Haushalte durch weniger Ausgaben oder höhere Steuern – stößt nicht nur in Deutschland und Frankreich bei Politikern und Wählern auf Widerstand.

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