China – Wirtschaft verliert deutlich an Fahrt
Enttäuschende Wirtschaftsdaten für Juli bestätigen die von uns erwartete Wachstumsabschwächung im zweiten Halbjahr.
Tommy Wu
Commerzbank Economic Research
15.08.2025
Die Zahlen spiegeln vor allem die schleppende Binnennachfrage wider, auch wenn teilweise extreme Wetterbedingungen ebenfalls eine Rolle spielten. Darüber hinaus bremst Pekings Kampagne zur Eindämmung des übermäßigen Wettbewerbs die Investitionen in allen Branchen. Sollte sich der Wachstumsrückgang fortsetzen, könnte dies dazu führen, dass die Kampagne eingeschränkt wird. Wir gehen davon aus, dass die Regierung weitere Konjunkturmaßnahmen ergreift, sofern sich die schwachen Daten für Juli in den folgenden Monaten bestätigen.
Robuste Exporte, aber binnenwirtschaftliche Schwäche
Mit Ausnahme der Exporte deuten alle Daten zu realer Wirtschaftstätigkeit, Preisen und Kreditvergabe für Juli auf eine deutliche Konjunkturabkühlung in China hin. Wir ziehen daraus drei wichtige Schlussfolgerungen:
- Erstens deutet die Diskrepanz zwischen dem nach wie vor ordentlichen Wachstum der Industrieproduktion und der Schwäche bei den Einzelhandelsumsätzen und Investitionen auf hohe Überkapazitäten in der Wirtschaft hin.
- Zweitens lässt die Abschwächung der Einzelhandelsumsätze darauf schließen, dass die Konsumdynamik mit Ausnahme der starken Nachfrage nach hochpreisigen Gütern und Elektronikartikeln, die durch das staatliche "Abwrackprogramm" angekurbelt wurde, weiterhin schwach ist.
- Drittens gibt der Rückgang der Investitionen Anlass zur Sorge.
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