US-Zölle vs. Finanzpaket – was wiegt schwerer?
Nach dem Handelsabkommen zwischen der EU und den USA werden die Zölle auf US-Importe aus der EU dauerhaft deutlich höher sein als vor dem Amtsantritt Donald Trumps.
Commerzbank Economic Research
01.08.2025
Höhere US-Zölle ...
Letztes Wochenende haben sich die EU-Kommission und die US-Regierung auf ein Handelsabkommen geeinigt. Nach diesem werden die meisten Lieferungen aus der EU in die USA mit einem Zoll von 15% belegt. Auf Aluminium und Stahl sowie entsprechende Produkte werden weiterhin 50% fällig, während einige Güter wie Flugzeuge und Flugzeugteile, einige Chemikalien und Generika ohne Zoll in die USA eingeführt werden können (siehe auch hier ).
... bremsen deutsche Exporte in die USA
Nach unserer Schätzung wird der effektive durchschnittliche Zollsatz auf US-Importe aus Deutschland auf der Basis dieser Abmachungen 12,8% betragen. Damit dürfte er deutlich höher sein als beim Amtsantritt Donald Trumps im Januar dieses Jahres und auch noch etwas höher als im Mai, dem letzten Monat, für den offizielle Zahlen vorliegen.
Offensichtlich erschwert dieser deutlich höhere Zoll den deutschen Unternehmen spürbar den Zugang zu ihrem wichtigsten Auslandsmarkt und dürfte damit die deutschen Exporte in die USA bremsen. Orientiert man sich an den Erfahrungen aus Trumps erster Amtszeit, als er insbesondere Importe aus China mit hohen Zöllen belegte, könnten die preisbereinigten deutschen Exporte in zwei Jahren zwischen 20% und 25% niedriger sein als ohne diese Änderungen. Dies dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt für sich genommen um bis zu 0,4% drücken. Da gleichzeitig auch die Nachfrage aus China schwächelt, werden die Exporte in Länder außerhalb der EU die Konjunktur in Deutschland wohl bremsen.
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