Trumps 30%-Zolldrohung gegen die EU

US-Präsident Donald Trump hat der Europäischen Union mit Zöllen von 30% ab dem 1. August gedroht.

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Dr. Vincent Stamer

Commerzbank Economic Research

14.07.2025

Sollten diese Zölle tatsächlich in Kraft treten, könnten sie der deutschen Wirtschaft einen Schaden in Höhe von 0,7% des Bruttoinlandsprodukts innerhalb von zwei Jahren zusetzen. Die Provokation dürfte auch das Risiko einer Eskalation im Handelsstreit erhöhen. Dennoch gehen wir weiter davon aus, dass in den kommenden Monaten ein Rahmenvertrag zwischen den Handelsblöcken geschlossen wird und der durchschnittliche US-Importzoll gegenüber Waren aus Europa sich bis zum Herbst bei etwa 15% einpendelt.

Was steht in dem Brief an die EU?

Trotz zuletzt positiver Signale von den Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten hat US-Präsident Donald Trump am Samstag einen Brief an die EU veröffentlicht. In dem Brief kündigt er einen Basiszoll von 30% auf Waren aus der EU an, die ab dem 1. August in Kraft treten sollen. Dieser Basiszoll ersetzt damit den seit drei Monaten geltenden "reziproken" Zollsatz von 10%.

Zwar spezifiziert Trump in seinem Brief nicht, für welche Waren genau die Zölle gelten sollen. Allerdings dürfte der 30% Zollsatz für jene Güter eingesetzt werden, für die die reziproken Zölle bisher gelten. Die Waren umfassen etwa 60% der Warenausfuhren von der EU in die USA. Ausgenommen dürften weiterhin Produkte wie Medikamente sein. Für Auto- und Autoteile, sowie für Stahl- und Aluminiumprodukte gelten weiterhin die sektoralen Zölle von 25%, bzw. 50%.

Spätestens am 1. August wird die EU reagieren müssen

Viele Teilnehmer der Verhandlungen zwischen der EU und den USA waren offenbar selbst von der Provokation durch Trump überrascht. Umso lauter werden die Stimmen in der EU, die für Gegenzölle gegenüber den USA plädieren. Kurzfristig stehen der EU Gegenzölle auf ein Importvolumen von etwa 21 Mrd. Euro zur Verfügung. Hinzu kommt eine zweite Warenliste, die mit etwa 40% der Importvolumen aus den USA deutlich mehr Waren umfasst, derzeit aber noch abgestimmt wird. Die Details zu möglichen EU-Gegenmaßnahmen hatten wir in der Woche im Fokus analysiert.

Den vollständigen Text finden Sie im PDF-Dokument.