Deutschland – Wie stark bremsen Trumps Zölle die Exporte?

Die deutschen Warenexporte sind im Mai gegenüber dem Vormonat um 1,4% gefallen.

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

08.07.2025

Ein beträchtlicher Teil davon betrifft die Ausfuhren in die USA. Diese sind den zweiten Monat in Folge deutlich zurückgegangen, was wohl auch auf die höheren US-Zölle zurückzuführen ist. Bisher bewegen sich die Zahlen durchaus noch im Rahmen der üblichen Schwankungen, werden aber in den kommenden Monaten wohl weiter fallen und damit die zunehmenden Impulse von Geld- und Finanzpolitik zumindest teilweise neutralisieren. Auch die Exporte nach China werden sich voraussichtlich schwach entwickeln.

Schlechte Zahlen vom deutschen Außenhandel: Die Warenexporte waren im Mai 1,4% niedriger als im April, womit sie den zweiten Monat in Folge deutlich gefallen sind. Wie im April ist das Minus gegenüber dem Vormonat zu einem beträchtlichen Teil auf einen deutlichen Rückgang der Exporte in die USA zurückzuführen. Denn diese sind im Mai gegenüber dem Vormonat um 7,7% gefallen, nachdem sie schon im April um mehr als 10% nachgegeben hatten.

Zu diesem deutlichen Rückgang haben sicherlich die höheren US-Zölle maßgeblich beigetragen. Allerdings sollte man bei der Bewertung dieser Zahlen berücksichtigen, dass die Exportzahlen in einzelne Länder und Regionen trotz Bereinigung um Saison- und Kalendereffekte noch wesentlich schwankungsanfälliger als die Werte für die gesamten Exporte sind. So waren die Exporte in die USA im Februar und März insgesamt um mehr als 12% gestiegen, wahrscheinlich auch weil viele Unternehmen Lieferungen vorgezogen habe, um die höheren US-Zölle zu umgehen. Vergleichen mit dem Durchschnitt des vergangenen Jahres waren die Exporte im März 8% höher und im Mai 10,5% niedriger. Von einem "dramatischen Einbruch" kann deshalb zumindest bisher nicht die Rede sein.

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