Deutschland – Rücksetzer bei den Aufträgen

Die Auftragseingänge der deutschen Industrie waren im Mai 1,4% niedriger als im Vormonat.

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

04.07.2025

Rechnet man die häufig sehr volatilen Großaufträge heraus, ergibt sich sogar ein Minus von 3,1%. Dies widerspricht nicht unbedingt der Erwartung, dass sich die deutsche Konjunktur im weiteren Jahresverlauf beleben wird. Zusammen mit schwachen Zahlen zum Umsatz in der Industrie sprechen sie aber für ein eher wieder schwaches zweites Quartal, und sie stützen unsere Sicht, dass die anstehende Belebung nur moderat ausfallen wird.

Das sind eindeutig enttäuschende Zahlen von der deutschen Industrie: Sie erhielt im Mai 1,4% weniger neue Aufträge als im Vormonat, und ohne Großaufträge, die die Produktion kurzfristig kaum beeinflussen, ergibt sich sogar ein Rückgang von 3,1%. Gleichzeitig wurde vom Statistischen Bundesamt vermeldet, dass die Industrieumsätze preisbereinigt um 1,9% niedriger waren als im Vormonat.

Mit den schwachen Mai-Zahlen zu den Aufträgen steht hinter der sich nach den recht guten April-Zahlen andeutenden Aufwärtstendenz erst einmal wieder ein dickes Fragezeichen. Denn die Auftragseingänge sind wieder in den Bereich zurückgefallen, in dem sie sich seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres seitwärts bewegt haben. Ein spürbares Plus im Juni, das angesichts der sich im Ifo-Geschäftsklima zeigenden etwas besseren Stimmung bei den Unternehmen gut möglich ist, würde das Bild aber wieder ändern. Aber auch dann wäre diese Aufwärtstendenz eher verhalten und würde wohl kaum einen kräftigen Aufschwung in der Industrie signalisieren.

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