€-Inflationsdetails – Die EZB könnte die Kernrate unterschätzen

Das erste Mal seit vier Jahren sind die Verbraucherpreise im Euroraum ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittelpreise im Vormonatsvergleich gefallen.

people___profile_24_outline
Dr. Vincent Stamer

Commerzbank Economic Research

20.06.2025

Das geht aus den in dieser Woche veröffentlichten, endgültigen Zahlen der EZB für die Vormonatsrate im Mai hervor. Die Inflationsdetails zeigen jedoch, dass dabei Sondereffekte die Kerninflation stark nach unten verzerrt haben. Ohne diese Sondereffekte läge die Kerninflation auf das Jahr hochgerechnet sogar oberhalb des EZB-Ziels. Damit bleibt die Gefahr einer hartnäckigen Kerninflation bestehen.

Starke Sondereffekte verzerren die Kernrate nach unten

Laut der endgültigen Zahlen von Eurostat und der EZB sind die Verbraucherpreise im Euroraum ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel (Kernrate) im Mai gegenüber April saisonbereinigt um 0,1% gefallen. Damit liegt die Kernrate deutlich unter dem Durchschnitt der vorangegangenen drei Monate und unter dem Ziel der EZB (Chart 1). Allerdings zeigen die in dieser Woche veröffentlichten Inflationsdetails, dass Sondereffekte im Zusammenhang mit dem Osterfest die Inflation stark nach unten verzerrt haben: Sowohl die saisonale Bereinigung als auch die schwankungsanfälligen Dienstleistungen wie Transportdienstleistungen haben die Kernrate nach unten gedrückt. Bereinigt um diese Sondereffekte dürfte die Inflationsrate mit 0,23% sogar über dem Ziel der EZB liegen.

Den vollständigen Text finden Sie im PDF-Dokument.