Ifo – Sind höhere Zölle wirklich egal?
Der fünfte Anstieg in Folge beim Ifo-Gechäftsklima (87,5 nach 86,9) zeigt, dass die deutschen Unternehmen Trumps Zollschock auch im Mai getrotzt haben.
22.05.2025
Das Ifo-Geschäftsklima ist im Mai den fünften Monat in Folge gestiegen – von 86,9 auf 87,5. Der Anstieg entspricht weitgehend den Erwartungen der vorab befragten Volkswirte (Konsens: 87,3; Commerzbank: 87,5). Das Plus wurde getrieben von besseren Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate (88,9 nach 87,4). Dagegen haben die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage etwas schlechter eingeschätzt (86,1 nach 86,4).
In exportorientierter Industrie sogar bessere Stimmung
Trotz des Hick-Hacks um Trumps Zölle haben sich die Geschäftserwartungen vor allem im exportorientierten verarbeitenden Gewerbe deutlich aufgehellt (von -16,8 auf -9,7). Die deutschen Unternehmen schütteln Trumps Zollschock weiter ab. Offenbar wiegen die positiven Wirkungen der EZB-Zinssenkungen stärker als die Zolldiskussion.
Allerdings sollten Trumps Zölle die konjunkturelle Aufwärtsbewegung am Ende merklich dämpfen. Schließlich dürften die deutschen Unternehmen mittelfristig schätzungsweise ein Drittel ihres US-Geschäfts verlieren, wenn die USA dauerhaft einen Zollsatz von 15% auf Waren aus der EU erheben. Das sollte das Wirtschaftswachstum in Deutschland im Durchschnitt der kommenden zwei Jahre um schätzungsweise 0,5 Prozentpunkte dämpfen. Für das gesamte Jahr 2025 erwarten wir weiter nur eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts. Zur Vorsicht rät auch der kombinierte Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie und den Dienstleistungssektor, der im Mai entgegen den Erwartungen deutlich von 50,5 auf 48,6 Punkte gefallen ist.
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