US-Inflation erneut etwas unter den Erwartungen

Die US-Verbraucherpreise sind auch im April etwas langsamer gestiegen als erwartet.

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Dr. Christoph Balz

Commerzbank Economic Research

13.05.2025

Sowohl insgesamt als auch ohne Energie und Nahrungsmittel betrug der Anstieg gegenüber März 0,2%. Größere Auswirkungen der Zölle sind (noch) nicht zu sehen. Wir erwarten weiterhin einen zollbedingten Preisschub in den nächsten Monaten. Allerdings hatte sich der Preisauftrieb vor dem Handelskonflikt offensichtlich spürbar beruhigt. Dies erhöht die Chancen, dass der Inflationsschock nicht aus dem Ruder läuft.

Die Daten

Die US-Verbraucherpreise sind im April gegenüber dem Vormonat um 0,2% gestiegen. Die Vorjahresrate sank von 2,4% auf 2,3%. Die wichtigere Kernrate, bei der die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, betrug ebenfalls 0,2% gegenüber dem Vormonat. Die Vorjahresrate blieb hier bei 2,8%. Die meisten Ökonomen hatten Vormonatsraten von jeweils 0,3% erwartet.

Hintergrund

Vor dem Zollhammer hatte sich die Inflation in den USA offensichtlich beruhigt. Im April fielen die Inflationsdaten den dritten Monat in Folge etwas besser aus als erwartet. Die für den Trend wichtige Kernrate legte in den letzten drei Monaten nur um auf Jahresrate hochgerechnet 2% zu. Hier spiegelt sich womöglich wider, dass die Lohnauftrieb deutlich nachgelassen und die Unternehmen bei den Kosten entlastet hat.

In den nächsten Monaten sollten allerdings die zollbedingten Preissteigerungen durchschlagen, vor allem bei Waren. Im April war davon noch wenig zu sehen, auch wenn sich einige Produkte, die häufig aus China importiert werden, überdurchschnittlich verteuerten. Dies gilt etwa für Möbel (+1,5%), Haushaltsgeräte (+0,8%) und Spielzeug (+0,3%).

Die Tatsache, dass sich der unterliegende Preisauftrieb vor dem Zollschock deutlich entspannt hat, reduziert das Risiko, dass die Preissteigerungen aus dem Ruder laufen.

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