Fed hält still, sieht höhere Unsicherheit
Die Fed hat ihre Leitzinsen zum zweiten Mal in Folge unverändert gelassen.
Commerzbank Economic Research
20.03.2025
Fed lässt Leitzins unverändert ...
Die Fed hat ihre Zinsen erwartungsgemäß nicht geändert, der Zielkorridor für den Leitzins bleibt daher bei 4,25% bis 4,50%. Bereits auf der letzten Sitzung im Januar hatte die Fed stillgehalten. Im Kommuniqué hält die Fed fest, dass sich die Unsicherheit hinsichtlich des wirtschaftlichen Ausblicks erhöht habe. Das Tempo der wirtschaftlichen Expansion wird trotz der an den Märkten aufgekommen Rezessionssorgen allerdings weiterhin als "solide" beschrieben.
Die Fed hat außerdem beschlossen, den Abbau ihres Anleiheportfolios (ein unter Quantitative Tightening, QT, firmierender Vorgang) zu verlangsamen. Der Abbau der Staatsanleihen soll jetzt monatlich bei höchsten 5 Mrd. Dollar liegen, nach bisher 25 Mrd. Dollar. Damit will man auf Anspannungen am Geldmarkt reagieren. Bei den hypothekengedeckten Anleihen bleibt es bei maximal 35 Mrd. Dollar im Monat. Seit Mitte 2022 hat sich der Anleihenbestand der Fed um gut 2 Billionen Dollar auf zuletzt knapp 6,5 Billionen Dollar verringert. Gouverneur Waller stimmte gegen die Verlangsamung des Portfolioabbaus.
... aktualisiert ihre Projektionen
Die Fed hat die neuen Projektionen ihres Führungspersonals veröffentlicht. Für dieses Jahr ist man in Bezug auf die Inflation pessimistischer geworden. Die Fed-Mitglieder gehen für das Jahresende jetzt von einer Kerninflationsrate von 2,8% aus; nach 2,5% bei der Dezember-Projektion. Dies wäre ein leichter Anstieg gegenüber dem aktuellen Niveau von 2,6%. Der längerfristige Pfad zum 2%-Ziel hat sich nach Meinung der Fed aber nicht verändert. Gleichzeitig erwarten die Mitglieder weniger Wachstum, insbesondere in diesem Jahr (1,7% nach bisher 2,1% für den Vergleich 2025 Q4 mit 2024 Q4).
Diese neuen Projektionen haben Konsequenzen für den als angemessen eingeschätzten Zinspfad. Auf den ersten Blick gleichen sich dabei nach Einschätzung der Fed-Mitglieder höhere Inflation und weniger Wachstum ungefähr aus. So gehen die Sitzungsteilnehmer im Mittel weiterhin von zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte im weiteren Jahresverlauf aus. Allerdings hat sich das Meinungsbild merklich in Richtung weniger aggressiver Zinssenkungen verschoben. Jetzt erwarten nur noch zwei Mitglieder Zinssenkungen von zusammen 75 Basispunkten oder mehr für 2025. Davor waren es noch fünf. Gleichzeitig können sich mehr Geldpolitiker als bisher vorstellen, die Zinsen nur leicht oder gar nicht zu senken.
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