Trump reißt die Zölle hoch

Donald Trump macht Ernst: Die von ihm angedrohten Zölle von 25% auf Warenimporte aus Kanada und Mexiko treten heute in Kraft, ...

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Bernd Weidensteiner, Dr. Christoph Balz

Commerzbank Economic Research

04.03.2025

... zudem wird der Strafzoll auf chinesische Produkte von 10% auf 20% erhöht. Die Maßnahmen dürften nicht nur US-Inflation in die Höhe treiben, sondern Trumps rabiate Wirtschaftspolitik wird zunehmend auch zum Risiko für den Aufschwung.

Die nächste Zollrunde Trumps

Ab heute erheben die USA folgende neue Zölle auf Warenimporte (diese Zölle kommen zu eventuell schon vor dem Amtsantritt von Trump bestehenden Zöllen hinzu):

25% auf Importe aus Mexiko und Kanada (Ausnahme: Energieimporte aus Kanada nur 10%). Diese Zölle wurden bereits Anfang Februar angedroht, aber dann kurzfristig für einen Monat ausgesetzt. Sie beenden die Freihandelszone USMCA, die Trump selbst als Nachfolger der NAFTA (North American Free Trade Area) ausgehandelt hatte.

20% auf Importe aus China (Erhöhung des im Februar verhängten Zollsatzes von 10%)

Angekündigt sind bereits:

25% auf Aluminium und Stahl ab 12. März

Im Gespräch sind darüber hinaus:

25% auf Importe aus der EU

25% auf Autos, Pharmaprodukte, Halbleiter, Holzprodukte

Hinzu kommen die "reziproken Zölle", mit denen Trump auf höhere Zölle im Ausland sowie vermeintliche Handelshemmnisse reagieren will. Hier könnte es am 2. April weitere Nachrichten geben. Weil das Thema sehr komplex ist, treten diese Zölle aber wohl eher später in Kraft oder gelten zumindest anfänglich nur für die wichtigsten Handelspartner.

China schlägt zurück...

Die chinesischen Behörden haben eine Reihe von Gegenmaßnahmen verkündet. So wird auf bestimmte landwirtschaftliche Produkte (Hühner, Weizen, Mais) ein Zusatzzoll von 15% verhängt, auf andere (beispielsweise Soja und Hirse) einen von 10%. Zudem werden einige amerikanische Unternehmen auf eine Exportkontroll-Liste gesetzt, weitere auf eine Liste mit "unzuverlässigen" Körperschaften.

Im Gegensatz zu den US-Zöllen erhebt China keinen allgemeinen Zusatzzoll auf alle Einfuhren aus China, sondern geht selektiv vor. Die Konzentration auf landwirtschaftliche Produkte dürfte auch dazu dienen, besonders die Wirtschaft von US-Bundesstaaten zu treffen, die von den Republikanern regiert werden. Besonders bei Soja und Hirse ist China ein wichtiger Markt für US-Exporte.

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