Deutschland – Preisschub bei Dienstleistungen lässt nach
Im Februar lag die deutsche Inflationsrate wie im Vormonat wie erwartet bei 2,3%.
Commerzbank Economic Research
28.02.2025
Nach der ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes waren die Verbraucherpreise im Februar im Durchschnitt 2,3% höher als ein Jahr zuvor, womit die Inflationsrate genauso hoch war wie im Januar. Die Zahlen entsprachen weitgehend den Erwartungen. Allerdings verbirgt die Gesamtrate zwei gegenläufige Veränderungen. Zwar haben die Nahrungsmittelpreise gegenüber dem Vorjahr deutlich stärker zugelegt als im Januar, was für sich genommen die Inflationsrate erhöht. Ausgeglichen wurde dies aber dadurch, dass die Kernteuerungsrate ohne Nahrungsmittel- und Energiepreise, bei denen sich die Teuerungsrate kaum verändert hat, von 2,9% auf 2,6% gefallen ist.
Dienstleistungspreise steigen etwas langsamer
Unterteilt man die Kernteuerungsrate in die Entwicklung der Dienstleistungs- und die der Warenpreise (ebenfalls ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise), zeigt sich, dass die Preise in beiden Bereichen gegenüber dem Vorjahr weniger zugelegt haben. Interessant ist dabei insbesondere der Rückgang der Teuerungsrate bei Dienstleistungen auf 3,8%, nachdem diese zuvor einige Zeit stabil auf einem hohen Niveau von etwa 4% gelegen hatte. Dabei hat sich der Anstieg der Lohnkosten, der insbesondere die Preise für arbeitsintensive Dienstleistungen angeschoben hatte, bis zuletzt kaum abgeschwächt. Vielmehr scheint es den Unternehmen angesichts der schwachen Konjunktur schwerer zu fallen, ihre höheren Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. Diese Tendenz dürfte sich in den kommenden Monaten wegen der wohl weiterhin sehr verhaltenen Konjunktur fortsetzen. Da aber gleichzeitig die Teuerungsrate bei den Waren auch wegen der wieder steigenden Importpreise kaum weiter nachgeben dürfte, wird die Kernteuerungsrate in den kommenden Monaten wohl nur langsam abnehmen. Einen Rückgang unter 2% halten wir für unwahrscheinlich. Denn die Lohnkosten werden weiter deutlich zulegen. Außerdem sprechen einige andere Faktoren wie die ungünstige Demographie und der vom US-Präsidenten vorangetriebene Protektionismus für einen stärkeren Preisanstieg.
Den vollständigen Text finden Sie im PDF-Dokument.