Ifo kommt nicht in die Pötte

Das Ifo-Geschäftsklima verharrt im Februar auf einem äußerst niedrigen Niveau (85,2, Konsens: 85,8).

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Dr. Jörg Krämer

Commerzbank Economic Research

24.02.2025

Anders als beim Einkaufsmanagerindex und dem Auftragseingang zeichnet sich beim Ifo noch keine Erholung ab. Das stützt unsere Prognose, dass sich die deutsche Wirtschaft ab dem Frühjahr nur wenig nach oben bewegen wird. Die unterschiedlichen Positionen der künftigen Koalitionspartner dämpfen ohnehin die Hoffnung auf einen Neustart in der Wirtschaftspolitik, der nach der langjährigen Erosion der Standortqualität so wichtig wäre.

Das Ifo-Geschäftsklima ist im Februar nicht weiter gestiegen, sondern verharrte auf dem niedrigen Niveau von 85,2. Die vorab befragten Volkswirte hatten mit einer leichten Erholung gerechnet (Konsens: 85,8, Commerzbank: 85,5), nachdem das Ifo-Geschäftsklima im Januar leicht gestiegen war.

Hinter der Stagnation des Geschäftsklima im Februar steht eine gegenläufige Bewegung der beiden Unterkomponenten. Während sich die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate merklich erholten (85,4 nach 84,3), fiel die Beurteilung des gegenwärtigen Geschäftsklimas wieder pessimistischer aus (85,0 nach 86,0). Was die großen Branchen anbelangt, so glich ein Rückgang im Dienstleistungsgewerbe die etwas bessere Stimmung in den anderen Sektoren aus.

Ifo zeigt im Trend noch nicht nach oben

Wie das Schaubild unten zeigt, verharrt das Ifo-Geschäftsklima weiter auf einem äußerst niedrigen Niveau. Anders als beim Einkaufsmangerindex oder bei den Auftragseingängen gibt es beim Ifo-Geschäftsklima noch keine Anzeichen für eine Erholung.

Alles in allem bestätigen die Frühindikatoren, dass sich die deutsche Wirtschaft ab dem Frühjahr nur wenig nach oben bewegen wird. Zwar hat die EZB ihre Zinsen seit Mitte 2024 gesenkt, was mit Verzögerung die Konjunktur anschiebt. Außerdem gibt es Lebenszeichen vom privaten Verbrauch, der davon profitiert, dass die Löhne schon seit einiger Zeit kräftiger steigen als die Verbraucherpreise. Allerdings dürften sich die Unternehmen mit Investitionen weiter zurückhalten, nachdem die Standortqualität Deutschlands bereits seit den Merkel-Jahren massiv erodiert.

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