Protektionismus – Es liegt nicht nur an Trump

Ohne Zweifel ist Donald Trump ein überzeugter Protektionist.

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Dr. Jörg Krämer

Commerzbank Economic Research

07.02.2025

Aber die Ursachen des um sich greifenden Protektionismus liegen viel tiefer. So hat die Welthandelsorganisation WTO seit dreißig Jahren keine Fortschritte beim Abbau der Handelshemmnisse gemacht. Außerdem haben die USA wegen des Aufkommens Chinas ihre Führungsrolle in der WTO eingebüßt, sodass sie weniger Anreize haben, ihren Regeln zu folgen. Darüberhinaus haben sich Hoffnungen auf einen politischen Wandel Chinas durch Handel nicht erfüllt.

Trump ist eher Symptom als Ursache des Protektionismus

Donald Trump ist ein überzeugter Protektionist, er sieht den Welthandel fälschlicherweise als Nullsummenspiel und glaubt, jeden Handelskrieg gewinnen zu können, wenn die Amerikaner ein Handelsbilanzdefizit aufweisen. Aber Trump ist eher Symptom als Ursache des um sich greifenden Protektionismus. Die Ursachen des Zerfalls des regelgebundenen Welthandelssystems liegen viel tiefer.

Freihandel hat es immer schwer

Der Freihandel ist ohnehin ein labiles Konstrukt. Denn die Nachteile des Welthandels erscheinen den Wählern offensichtlich: Firmen verlagern ihre Produktion und damit Arbeitsplätze ins Ausland, im Gegenzug wächst die Abhängigkeit von Importen beispielsweise aus China. Entsprechende Meldungen machen Schlagzeilen und sind ein gefundenes Fressen für linke und rechte Populisten. Dagegen sind die Vorteile des Freihandels weniger offensichtlich. Zwar profitieren Konsumenten durch niedrigere Preise vom Außenhandel, wissen aber nicht, wie unerschwinglich etwa ein Auto ohne Freihandel wäre.

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