Ifo – Positiver Jahresauftakt
Das ist ein positiver Jahresauftakt.
Commerzbank Economic Research
27.01.2025
Das Ifo-Geschäftsklima ist im Januar von 84,7 auf 85,1 gestiegen. Das lag oberhalb der Erwartungen der vorab befragten Volkswirte (Konsens: 84,8; Commerzbank: 84,5). Allerdings hätte man sich nach dem starken Anstieg des Einkaufsmanagerindex einen stärkeren Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas vorstellen können.
Das Plus beim Ifo-Geschäftsklima kam ausschließlich von einer besseren Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage (86,1 nach 85,1). Dagegen sind die Erwartungen für die kommenden sechs Monate leicht gesunken (84,2 nach 84,4). Mit Blick auf die großen Branchen ging der Anstieg des Geschäftsklimas nur auf den Dienstleistungssektor zurück.
In der Summe eine Bodenbildung
Wie das Schaubild unten zeigt, hat sich der Einkaufsmanagerindex deutlicher erholt als das Ifo-Geschäftsklima. In der Summe zeichnet sich bei den wichtigen Stimmungsindikatoren jetzt eine Bodenbildung ab. Das ändert noch nichts an der schwierigen Lage im Winterhalbjahr, in dem das deutsche Bruttoinlandsprodukt allenfalls stagnieren wird. Aber die Bodenbildung bei den Frühindikatoren widerspricht zumindest nicht der Prognose, dass sich die deutsche Wirtschaft ab dem Frühjahr wieder etwas nach oben bewegt. Das Hauptargument dafür sind die Zinssenkungen der EZB, die mit Verzögerung die Konjunktur anschieben. Allerdings dürften sich die Unternehmen mit Investitionen weiter zurückhalten, nachdem die Standortqualität Deutschlands bereits seit den Merkel-Jahren massiv erordiert.
Neustart in der Wirtschaftspolitik nach der Bundestagswahl?
Die Bundestagswahl würde daran nur etwas ändern, wenn die künftigen Koalitionspartner ein gemeinsames Verständnis davon hätten, wie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern sind. Eine neue Koalition dürfte zwar die Schuldenbremse lockern, etwa indem staatliche Investitionen von ihr ausgenommen werden. Insofern könnten in Zukunft deutlich mehr Mittel für Investitionen in die Infrastruktur zur Verfügung stehen. Aber in den meisten anderen Bereichen der Wirtschaftspolitik hätten mögliche Koalitionspartner wohl deutlich unterschiedliche Auffassungen, was gegen den notwendigen Neustart in der Wirtschaftspolitik spräche. Wir erwarten für 2025 weiter faktisch eine Stagnation (Prognose: 0,2%).
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