US-Kerninflation dreht wieder nach unten

Die US-Verbraucherpreise sind im Dezember zwar kräftig um 0,4% gegenüber Vormonat gestiegen.

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Dr. Christoph Balz, Bernd Weidensteiner

Commerzbank Economic Research

15.01.2025

Ohne die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel betrug die sogenannte Kernrate aber nur moderate 0,2%. Die Kernrate hat daher ihren Abwärtstrend wohl wieder aufgenommen. Die US-Notenbank dürfte ihre Zinsen damit weiter senken, aber wohl deutlich langsamer als bisher.

Die Daten

Die US-Verbraucherpreise sind im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,4% gestiegen. Die Vorjahresrate stieg von 2,7% auf 2,9%. Die wichtigere Kernrate, bei der die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, betrug 0,2% gegenüber dem Vormonat. Das war weniger als vom Konsens erwartet (0,3%), entsprach aber unserer Prognose. Die Vorjahresrate sank hier von 3,3% auf 3,2%.

Hintergrund

Auf den ersten Blick enttäuschte der Bericht zu den US-Verbraucherpreisen im Dezember. Schließlich ist der monatliche Anstieg um 0,4% der stärkste seit Februar 2024. Dies lag aber vor allem an höheren Preisen für Benzin (+4,4%) und Gas (+2,4%). Als Indikator für den Trend ist aber, auch nach Einschätzung der US-Notenbank, die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel wichtiger. Diese fiel mit 0,2% deutlich moderater aus und so niedrig wie zuletzt im Juli.

Damit sieht das mittelfristige Bild wieder besser aus als im letzten Monat, wo die Kernrate zum vierten Mal hintereinander 0,3% betrug. Wir hatten bereits damals darauf hingewiesen, dass der Rückgang der Kernrate in der Vergangenheit nicht linear verlief, sondern es mehrfach Phasen gab, in denen der Rückgang stockte. Diese Phasen waren aber nur temporär und die Vorjahresrate fiel daher tendenziell weiter. Die heutigen Daten weisen in diese Richtung, auch wenn der Inflationsdruck immer noch zu hoch ist.

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