Euroraum – die Inflation bleibt hartnäckig

Die Inflationsrate im Euroraum ist im Dezember auf 2,4% gestiegen – wie von der Mehrheit der Volkswirte erwartet.

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Dr. Vincent Stamer

Commerzbank Economic Research

07.01.2025

Dass die Inflation auf dieses Niveau gestiegen ist, geht vor allem auf die steigenden Preise für Energie und Nahrungsmittel zurück. Die Kernteuerungsrate ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel blieb konstant bei 2,7%. Ein "undershooting", ein Sinken der Inflation unterhalb des EZB-Ziels, erscheint in der ersten Jahreshälfte unwarscheinlich.

Die Inflation steigt aufgrund von Energie und Lebensmitteln

Nach den vorläufigen Daten von Eurostat ist die Inflationsrate im Dezember auf 2,4% gestiegen (von 2,2% im November). Die vorab befragten Ökonomen hatten im Durchschnitt damit gerechnet. Besonders stark stieg die Inflation bei den Energiepreisen (von -2,0% im Oktober auf 0.1%). Die Kernteuerungsrate ohne Energie, Nahrungs- und Genussmitteln verharrte bei 2,7%, was den Erwartungen der Volkswirte entsprach.

Die Inflation im Euroraum ist größtenteils aufrgund der schwankungsanfälligen Preise bei Energie und Nahrungsmittel gestiegen. So haben die Energiepreise die Inflation im Dezember erhöht, nachdem sie diese im Herbst deutlich gesenkt hatten. Das geht auch darauf zurück, dass im Dezember 2023 die Energiepreise gefallen waren und die Vorjahresrate der Energie daher steigt (Basiseffekt.)

Die Kernrate bleibt hartnäckig

Über das gesamte Jahr 2024 blieb die Vorjahresrate der Inflation ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise (Kerninflation) mit knapp 3% über dem EZB-Ziel. In den letzten Monaten sank allerdings die kurzfristige 3-Monatsrate und nährte die Hoffnungen, dass die Kernrate nachhaltig fallen könnte. Im Dezember ist die 3-Monatsrate jedoch offenbar wieder etwas höher. Daher rückt ein erhoffter Rückgang der Vorjahresrate der Kerninflation in die Ferne. Das gilt insbesondere deshalb, weil im Januar die Versicherungsprämien deutlich steigen könnten. Auch der Anstieg der Öl-und Erdgaspreise zum Jahreswechsel dürfte sich mit zeitlicher Verzögerung auf die Kerninflation niederschlagen.

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