Ifo – eine kalte Dusche

Der unerwartete Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas (84,7 nach 85,6) ist eine kalte Dusche zum Jahresende.

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Dr. Jörg Krämer

Commerzbank Economic Research

17.12.2024

Der Trend weist beim Ifo-Geschäftsklima noch immer nach unten. Die Probleme kommen vor allem aus der Industrie, die unter einer tiefgreifenden Strukturkrise leidet. Deshalb dürften die fallenden EZB-Zinsen kaum positiv auf das Bruttoinlandsprodukt durchschlagen. Nach einer Stagnation im Winterhalbjahr erwarten wir nur eine blutleere Aufwärtsbewegung. Für 2025 als Ganzes rechnen wir mit einem Mini-Plus von 0,2 Prozent.

Das Ifo-Geschäftsklima ist im Dezember deutlich gefallen (von revidiert 85,6 auf 84,7). Dagegen hatten die vorab befragten Volkswirte nur mit einem minimalen Rückgang gerechnet. Während sich die Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage verbesserte (85,1 nach 84,3), brachen die Erwartungen für die kommenden sechs Monate förmlich ein (84,4 nach 87,0). Mit Ausnahme des Baugewerbes fiel das Geschäftsklima in allen großen Branchen.

Ifo noch im Abwärtstrend

Nach der heutigen Enttäuschung zeigt der Trend des Ifo-Geschäftsklima weiter eher nach unten, obwohl es bereits auf ein äußerst niedriges Niveau gefallen ist. Der breitgefasste Einkaufsmanagerindex und die Auftragseingänge des Statistischen Bundesamtes haben sich allenfalls auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Alles in allem legen die Frühindikatoren nahe, dass das Bruttoinlandsprodukt im Winterhalbjahr bestenfalls stagnieren wird.

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