US-Inflationsrückgang stockt
Die US-Verbraucherpreise sind im November sowohl insgesamt als auch ohne Energie und Nahrungsmittel um 0,3% gegenüber Oktober gestiegen.
Commerzbank Economic Research
11.12.2024
Die Daten
Die US-Verbraucherpreise sind im November gegenüber dem Vormonat um 0,3% gestiegen. Die Vorjahresrate stieg von 2,6% auf 2,7%. Die wichtigere Kernrate, bei der die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, betrug 0,3% gegenüber dem Vormonat. Die Vorjahresrate blieb bei 3,3%. Dies entsprach den Konsens-Erwartungen, liegt aber leicht über unserer Prognose.
Hintergrund
Der Rückgang bei der US-Inflation ist ins Stocken geraten. Dies gilt insbesondere für die Kernrate, also die Inflationsrate ohne die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise, die besser über den Trend Auskunft gibt. Hier betrug die Vormonatsrate zum vierten Mal in Folge 0,3%. Dies entspricht auf ein Jahr hochgerechnet etwa 31/2% und ist gemessen an dem Inflationsziel der Fed viel zu hoch.
Dabei resultiert der Preisschub im November im Gegensatz zu den Vormonaten vor allem aus einem Preisanstieg bei den Waren, insbesondere Neu- und Gebrauchtwagen. Womöglich handelt es sich dabei um einen Ausreißer. Der Preisauftrieb bei den Dienstleistungen hat sich dagegen eher etwas beruhigt. Dies gilt vor allem für die wichtigen Mieten, die deutlich langsamer gestiegen sind als zuvor.
In der Summe stiegen die Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel in den letzten drei Monaten auf Jahresrate gerechnet um 3,7%, womit die Dynamik weiter zulegte. Zwar gab es solche Phasen schon mehrfach. Diese waren nur temporär und die Vorjahresrate fiel daher tendenziell weiter. Die heutigen Daten müssen also nicht das Ende des Abwärtstrends bei der Inflation bedeuten, zumal wie oben erwähnt gerade bei den zentralen Dienstleistungen und hier vor allem den Mieten der Preisdruck eher nachlässt. Allerdings muss man abwarten, ob sich die Situation auch diesmal wieder entspannt. In jedem Fall stützen die Zahlen unsere Einschätzung, dass die US-Inflation längerfristig über dem Notenbankziel bleiben wird.
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