Deutschland – Produktion nur vorübergehend höher

Die Produktion im produzierenden Gewerbe ist im August gegenüber dem Juli kräftig um 2,9% gestiegen.

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

08.10.2024

Allerdings ist dies alleine auf ein massives Plus bei der Auto-Produktion zurückzuführen, die von der Lage der Werksferien stark beeinflusst wird. Ohne diesen Effekt hielt die leichte Abwärtstendenz bei der Produktion an, und die schwache Auftragsentwicklung und die schlechte Stimmung bei den Unternehmen machen wenig Hoffnung, dass diese bald enden wird. Deshalb dürfte die deutsche Wirtschaft trotz des deutlichen Produktionsplus im August wohl auch im dritten Quartal bestenfalls stagniert haben.

Wie häufig in den vergangenen Jahren hat die Lage der Werksferien auch in diesem Sommer die Industrieproduktion spürbar beeinflusst. Denn der unerwartet kräftige Anstieg der Produktion im produzierenden Gewerbe um 2,9% gegenüber Juli (Konsens: 0,8%) ist alleine darauf zurückzuführen, dass die Produktion im Autosektor um gut 19% zulegte. In den anderen Sektoren hat sich die Produktion kaum verändert. So hat sich die Produktion in den energieintensiven Sektoren wie der Chemie inzwischen auf einem niedrigen Niveau stabilisiert, und bei den sonstigen Sektoren der Industrie zeigt die Tendenz nach einem leichten Minus im August weiter nach unten.

Die bereits vorliegenden Zahlen des Automobilverbandes VDA zeigen, dass die saisonbereinigte Autoproduktion im September wenig überraschend wieder deutlich gefallen ist. Auch außerhalb des Auto-Sektors ist für die kommenden Monate eine Abnahme der Produktion zu befürchten. Hierauf deuten die schlechte Stimmung bei den Unternehmen und die bis zuletzt schwachen Auftragseingänge. Darum dürfte auch die Gesamtwirtschaft im dritten Quartal bestenfalls stagniert haben, und auch für das vierte Quartal ist nicht mit einer Belebung zu rechnen.

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