Euroraum – Inflations-Achterbahn kurzzeitig unter 2%

Die Inflationsrate im Euroraum ist im September deutlich auf 1,8% gesunken und unterschritt das erste Mal seit drei Jahren das EZB-Ziel von 2%.

people___profile_24_outline
Dr. Vincent Stamer

Commerzbank Economic Research

01.10.2024

Das lag vor allem an kräftig gefallenen Energiepreisen. Die Kernteuerungsrate ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel fiel nur geringfügig auf 2,7%. Trotzdem dürfte die EZB ihre Leitzinsen bereits im Oktober erneut senken, auch wenn die Inflation bis zum Ende des Jahres wohl wieder steigen wird.

Die Inflations-Achterbahn unterschreitet die 2%-Marke,...

Nach den vorläufigen Daten von Eurostat ist die Inflationsrate im September deutlich auf 1,8% gefallen (von 2,2% im August). Die vorab befragten Ökonomen hatten damit gerechnet (Tabelle 1). Wie bereits im Vormonat ging der deutliche Rückgang der Inflation vor allem auf eine weiter fallende Teuerungsrate bei Energie (von -3,0% im Juli auf -6,0%) zurück. Die Kernteuerungsrate ohne die schwankungsanfälligen Preise von Energie, Nahrungs- und Genussmitteln ist entsprechend der Erwartungen nur geringfügig auf 2,7% gesunken. Aufgrund der hartnäckig hohen Preissteigerungen bei Dienstleistungen (4,0% im September) dürfte die Kernteuerungsrate in den nächsten Quartalen deutlich über dem EZB-Ziel bleiben.

Bereits am vergangenen Freitag hatten Frankreich (von 2,2% auf 1,5%) und Spanien (von 2,4% auf 1,7%) ihre nach dem EU-Verfahren harmonisierten Inflationsraten veröffentlicht. Die Teuerungsraten in diesen Ländern sind nicht nur deutlich gesunken, sondern hatten auch die Erwartungen von Ökonomen klar unterschritten. Im Euroraum als Ganzem ist es dazu jedoch nicht in diesem Maße gekommen. Das spricht dafür, dass in Frankreich und Spanien – etwa durch ein Wegfallen des Olympia-Effekts in Frankreich – Sondereffekte das Bild beeinflusst haben.

Den vollständigen Text finden Sie im PDF-Dokument.