US-Inflation spricht für kleine Zinssenkung
In den USA hat der Inflationsdruck im August überraschend wieder angezogen.
Commerzbank Economic Research
11.09.2024
Die Daten
Die US-Verbraucherpreise sind im August gegenüber dem Vormonat um 0,2% gestiegen, Die wichtigere Kernrate, bei der die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, betrug sogar 0,3% gegenüber dem Vormonat. Der Konsens und wir hatten jeweils eine Vormonatsrate von 0,2% prognostiziert. Fast die Hälfte der Volkswirte hatte jedoch nur mit 0,1% gerechnet. Die alle Güter und Dienstleistungen umfassende Vorjahresrate sank von 2,9% auf 2,5%, ohne Energie und Nahrungsmittel blieb sie bei 3,2%.
Hintergrund
Nach mehreren relativ günstigen Inflationsberichten überraschten die Zahlen für August nach oben. Zwar stiegen die Verbraucherpreise insgesamt nur um 0,2% gegenüber Juli. Dies lag aber an dem Preisrückgang bei Benzin und Erdgas und dem nur geringen Anstieg der Lebensmittelpreise.
Die wichtigere Kernrate, die diese beiden Kategorien ausklammert, betrug 0,3%. Günstig waren hier nur die Zahlen für die Kern-Waren mit -0,2%, was in etwa dem Trend der letzten Monate entsprach. Dagegen legten die Kern-Dienstleistungspreise um 0,4% und damit stärker zu. Zum einen betraf dies einige stark schwankende (und damit wenig informative) Preise wie etwa die für Flugtickets und Hotelübernachtungen. Zum anderen zogen auch die eigentlich recht stabilen Mieten/kalkulatorischen Mieten von Eigenheimbewohnern wieder stärker an. Allerdings deuten Branchendaten zu den Mieten bei Neuabschlüssen darauf hin, dass die Preise hier künftig tendenziell langsamer steigen sollten. Insgesamt bleibt die Inflation daher aus unserer Sicht im Abwärtstrend. Dieser verläuft aber holpriger, als sich das mancher nach den letzten drei günstigen Inflationsberichten gedacht hat.
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