Deutschland – Bodenbildung bei den Aufträgen?
Die Auftragseingänge der deutschen Industrie haben im Juli gegenüber dem Vormonat um 2,9% zugelegt und damit das zweite dicke Plus in Folge verzeichnet.
Commerzbank Economic Research
05.09.2024
Auf den ersten Blick scheinen die Auftragseingänge der deutschen Industrie gedreht zu haben. So waren sie im Juli 2,9% höher als im Juni, nachdem sie schon im Vormonat um 4,6% zugelegt hatten. Allerdings ist insbesondere das Plus alleine auf viele Großaufträge – vor allem im Bereich "sonstiger Fahrzeugbau" (Flugzeuge, Schiffe, militärische Ausrüstung etc. – zurückzuführen, die zumeist mit einer beträchtlichen Verzögerung und über einen längeren Zeitraum abgearbeitet werden und deshalb die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung kaum beeinflussen. Rechnet man diese heraus, verzeichneten die Industrie-Unternehmen sogar einen leichten Rückgang der Bestellungen um 0,4%.
Von einer nachhaltigen Wende bei den Aufträgen zum Besseren kann man deshalb noch nicht sprechen. Zumindest haben sich die Auftragseingänge seit einiger Zeit stabilisiert. Allerdings mahnen die zuletzt wieder schwächeren Stimmungsindikatoren zur Vorsicht. Gemessen an ihnen ist derzeit ein neuerlicher Rückgang der Aufträge wahrscheinlicher als eine schnelle Wende zum Besseren. Die Produktion dürfte im dritten Quartal eher noch einmal zurückgehen und damit dazu beitragen, dass die deutsche Wirtschaft erneut kaum zulegen dürfte.
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