Euroraum – Inflationsrate schnuppert an 2%
Die Inflationsrate im Euroraum ist im August stark auf 2,2% gesunken und damit nahe an das EZB-Ziel von 2% gerückt.
Commerzbank Economic Research
30.08.2024
Inflationsrate sinkt im August deutlich, ...
Nach den vorläufigen Daten von Eurostat ist die Inflationsrate im August auf 2,2% gefallen (von 2,6% im Juli). Damit traf die Inflation die Erwartungen der im Vorwege befragten Volkswirte (Tabelle 1). Dieser deutliche Rückgang ist in erster Linie auf eine niedrigere Teuerungsrate bei Energie (von 1,2% im Juli auf -3,0) zurückzuführen. Die Kernteuerungsrate ohne die häufig sehr volatilen Preise von Energie, Nahrungs- und Genussmitteln ist entsprechend den Erwartungen nur geringfügig auf 2,8% gesunken. Damit liegt sie weiterhin deutlich über dem EZB-Ziel von 2%. Da die Vorjahresrate bei der gewichtigen Komponente der Dienstleistungen hartnäckig bei der 4%-Marke bleibt und sogar auf 4,2% im August gestiegen ist, dürfte sich daran auch in den kommenden Monaten nichts ändern.
... und im September könnte sie unter 2% rutschen
Auch in den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate maßgeblich durch die Entwicklung der Energiepreise beeinflusst werden, und zwar auch wegen deren kräftigen Bewegungen im vergangenen Jahr. So ist die Teuerungsrate bei Energie in diesem Monat nicht nur deshalb spürbar gefallen, weil die Energiepreise im Vergleich zum Vormonat nachgaben. Vielmehr kam hinzu, dass die Preise im August 2023 deutlich zugelegt hatten, was nun aus dem Vorjahresvergleich herausfiel. Da die Energiepreise im September des vergangenen Jahres weiter spürbar zugelegt haben, wird die Teuerungsrate bei Energie im kommenden Monat weiter nachgeben, auch wenn sich die aktuellen Energiepreise stabilisieren. Daher könnte die gesamte Inflationsrate im September sogar unter die Marke von 2% rutschen.
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