Deutschland: Early Bird steigt weiter

Unser Frühindikator für die deutsche Wirtschaft ist im April weiter gestiegen und liegt mit -7 nur noch knapp im negativen Bereich.

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

10. Mai 2024

Damit macht er Hoffnung, dass sich der Anstieg des Bruttoinlandsproduktes im ersten Quartal nicht als Eintagsfliege erweisen wird.

Gute Nachrichten vom Early Bird: In seiner vor einem Monat modifizierten Form ist er im April weiter von -11 auf -7 gestiegen und ist damit nicht mehr weit von der Nulllinie entfernt. Ausschlaggebend für diesen Anstieg ist, dass mit der Aufwertung des Euro um die Jahreswende 2022/23 und den Zinserhöhungen der EZB zwei Belastungsfaktoren für die deutsche Wirtschaft immer weiter zurückliegen. Folglich bremsen sie die deutsche Wirtschaft in einem geringeren Ausmaß und drücken den Early Bird immer weniger nach unten. So war der Indikator für die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft – der reale Außenwert einer fiktiven D-Mark – im April kaum noch höher als vor einem Jahr. Gleiches gilt auf Basis unserer Berechnungsmethode für den kurzfristigen Realzins. Da Letzterer zudem im langfristigen Vergleich immer noch recht niedrig ist, weist die geldpolitische Unterkomponente des Early Bird seit drei Monaten sogar wieder einen positiven Wert auf.

Verschlechtert hat sich im April hingegen des weltwirtschaftliche Umfeld. Denn alle drei von uns berücksichtigten Einkaufsmanagerindizes für die Industrie (USA, Euroraum ohne Deutschland und China) sind im Vergleich zum Vormonat gefallen. Dies hat das Plus beim Early Bird verringert, aber nicht verhindert.

Der starke Anstieg des Early Bird in den vergangenen Monaten zeigt, dass sich das konjunkturelle Umfeld für die deutsche Wirtschaft zuletzt merklich verbessert hat. Folglich spricht mehr und mehr für eine Belebung der Wirtschaft, auch wenn die teilweise noch schwachen "harten Zahlen" vermuten lassen, dass diese Belebung wohl erst in der zweiten Jahreshälfte einsetzen wird.

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