Deutschland – Kalte Dusche bei den Aufträgen

Die Auftragseingänge er deutschen Industrie sind im August um 0,8% gesunken und fielen damit deutlich schwächer aus als allgemein erwartet.

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

07.10.2025

Dabei gab es sogar deutlich mehr Großaufträge als im Vormonat. Rechnet man diese heraus, ist die entsprechende Kerngröße sogar um 3,3% gefallen. Ein Grund scheinen die deutlich höheren US-Zölle zu sein, die die Nachfrage in den USA nach deutschen Industriegütern offensichtlich spürbar bremst. Zudem könnten die recht späten Werksferien in der Autoindustrie eine Rolle gespielt haben. Angesichts dieser Zahlen ist für die Industrie eine schnelle Wende zum Besseren nicht in Sicht.

Nach dem deutlichen Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas vor zwei Wochen ist dies die nächste kalte Dusche für die Hoffnungen auf eine Belebung der deutschen Wirtschaft: Anders als allgemein erwartet sind die Auftragseingänge im August nach dem deutlichen Minus im Juli nicht gestiegen, sondern gegenüber dem Vormonat noch einmal um 0,8% gefallen. Dabei gab es sogar wie erwartet wieder deutlich mehr Großaufträge. Dies wurde aber durch einen massiven Rückgang der Kerngröße ohne Großaufträge um 3,3% mehr als ausgeglichen. Nachdem sich diese Kerngröße seit Anfang 2024 weitgehend seitwärts bewegt hat, droht nun ein neuerlicher Rückgang der Nachfrage nach deutschen Industriegütern. Allerdings hat es auch in den vergangenen knapp zwei Jahren immer wieder Ausreißer nach oben oder unten gegeben, ohne dass dies den Seitwärtstrend beendet. Auch dieses Mal könnte es sich um einen Ausreißer handeln. So sind im August die Auftragseingänge der Autoindustrie besonders stark gefallen, was eine Folge der vergleichsweise späten Werksferien sein könnte.

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