Deutschland – Hat die Industrie den Tiefpunkt durchschritten?
Das produzierende Gewerbe ist im Juli gegenüber dem Juni kräftig um 1,3% gewachsen
Commerzbank Economic Research
08.09.2025
Überraschend gute Zahlen von der Industrie: Zwar war allgemein erwartet worden, dass das produzierende Gewerbe im Juli mehr als im Vormonat produziert hat. Tatsächlich weist sie gegenüber dem Vormonat ein Plus von 1,3% auf. Nicht erwartet worden war allerdings, dass das Statistische Bundesamt gleichzeitig das Ergebnis für den Juni deutlich nach ober revidieren würde. So steht für den Juni nun nur noch ein minimales Minus von 0,1% zu Buche, nachdem vor einem Monat ein Einbruch von 1,9% gemeldet worden war. Damit zeigen die neuesten Zahlen eine vollkommen andere Entwicklung der Produktion: Anstatt der Gefahr eines neuerlichen Einbruchs, zeigen die neuesten Zahlen die Hoffnung auf, dass die Produktion den Tiefpunkt hinter sich gelassen hat.
Wir gehen davon aus, dass die Produktion in den kommenden Monaten im Trend zulegen wird. Schließlich sollten die Zinssenkungen der EZB und anderer Notenbanken die Investitionen weltweit begünstigen. Spätestens im nächsten Jahr kommen in Deutschland die Impulse von der expansiven Finanzpolitik hinzu. Diese Hoffnung würde selbst ein möglicher schwächerer August-Wert nicht zerstören, da dies wahrscheinlich auf relativ späte Werksferien in der Automobilindustrie zurückzuführen wäre. So hat der VDA für August bereits recht schwache Produktionszahlen gemeldet.
Ein schwacher August würde auch nichts daran ändern, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal wahrscheinlich wieder leicht zugelegt hat. Zudem besteht die Chance, dass das Minus im zweiten Quartal etwas kleiner war als zuletzt gemeldet. Schließlich hatte das Statistische Bundesamt die jüngste Abwärtsrevision des zweiten Quartals mit der überraschend schwachen Produktion im Juni begründet.
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