Schwacher US-Arbeitsmarkt spricht für große Zinssenkung
Heute wurde der erste US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht, nachdem Präsident Trump die Leiterin des Statistischen Amtes entlassen hatte.
Commerzbank Economic Research
05.09.2025
Die Daten ...
Im August betrug der Jobzuwachs in den USA nur 22 Tsd. Dies liegt unter den Erwartungen (Konsens 75 Tsd, Commerzbank 70 Tsd). Revisionen früherer Daten reduzierten die Ausgangsbasis praktisch im gleichen Umfang, nämlich um insgesamt 21 Tsd. Die Arbeitslosenquote stieg erwartungsgemäß von 4,2% auf 4,3%. Der durchschnittliche Stundenlohn legte wie erwartet um 0,3% gegenüber Vormonat zu. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Löhne um 3,7% nach 3,9% im Juli.
... und die Hintergründe
Das Bild erhärtet sich immer mehr: Der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt stockt. In den letzten Monaten ist die Beschäftigung kaum noch gestiegen. Für Juni wird gemäß den revidierten Daten nun sogar ein leichter Rückgang ausgewiesen. Ebenso stagniert die Zahl der von allen Arbeitnehmern insgesamt geleisteten Arbeitsstunden.
Zwar wäre grundsätzlich eine mögliche Erklärung für die schwächere Beschäftigungsdynamik, dass es an einem entsprechenden Arbeitsangebot mangelt, etwa wegen der deutlich restriktiveren Einwanderungspolitik unter Trump. Wesentlich wichtiger dürfte aber sein, dass sich die Nachfrage nach Arbeitskräften abgeschwächt hat. So zeigen die entsprechenden Details der Umfragen zum Verbrauchervertrauen, dass es schwieriger geworden ist, eine Stelle zu bekommen. Auch verzeichnen Jobwechsler gemäß Atlanta Fed keine höheren Lohnsteigerungen mehr als Personen, die auf ihrer Stelle verharren. In die gleiche Richtung weist, dass gemäß der Umfrage der Vereinigung kleinerer Unternehmen NFIB es eher leichter geworden ist, freie Stellen zu besetzen.
Insgesamt sehen wir etliche Schwächezeichen am Arbeitsmarkt. Ein Teil der Wirtschaft boomt zwar wegen des KI-Trends. Der zinsabhängigere Teil wie etwa der Bau hat aber offensichtlich zunehmend Probleme.
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