Euroraum-Inflation bleibt knapp über EZB-Ziel

Die Inflationsrate im Euroraum stieg im August leicht auf 2,1% und stabilisiert sich damit knapp über dem EZB-Ziel.

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Dr. Vincent Stamer

Commerzbank Economic Research

02.09.2025

Die Kernteuerungsrate ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel verblieb bei 2,3%. Auch bis zum Ende des Jahres zeichnen sich derzeit keine großen Bewegungen ab. Die nicht weiter fallende Inflation macht weitere Zinssenkungen der EZB unwahrscheinlich.

Inflationsrate pendelt sich knapp über dem EZB-Ziel ein

Nach den vorläufigen Daten von Eurostat stieg die Inflationsrate im August leicht auf 2,1%. Das entpricht den Erwartungen der vorab befragten Ökonomen. Die Teuerungsrate ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel (Kernrate) stagnierte hingegen bei 2,3% (Konsensus: 2,2%).

Bei den einzelnen Komponenten setzte die Teurungsrate bei Dienstleistungen ihren Abwärtstrend seit Beginn des Jahres fort. Die entsprechende Vorjahresrate fiel von 3,2% im Juli auf 3,1% im August. Auch die Inflation bei Lebens- und Genussmitteln sank um ein Zehntel auf 3,2% und beendete damit ihren Aufwärtstrend. Damit steigen die Preise bei Lebens- und Genussmittel im Vergleich zum Vorjahr dennoch stärker als die der anderen Komponenten. Die Vorjahresrate für Waren ohne Energie (0,8%) hat sich gegenüber dem Juli nicht verändert. Lediglich die Vorjahresrate für Energie stieg deutlich im Vorjahresvergleich (von -2,4% auf -1,9%). Zwar sind die Preise für Energie im Vormonatsvergleich gefallen. Allerdings fällt ein noch stärkerer Rückgang der Energiepreise aus dem Sommer des letzten Jahres aus dem Vorjahresvergleich heraus (Basiseffekt). Daher stieg die Vorjahresrate der Energiekomponente insgesamt.

Die Kernrate pendelt sich über dem EZB-Ziel ein

Die Inflation ohne die schwankungsanfälligen Energie, Nahrungs- und Genussmittelpreise (Kernrate) ist seit Beginn des Jahres von 2,7% auf nun 2,3% gesunken. Ein Blick auf die unterjährige Entwicklung zeigt aber, dass der Abwärtstrend der Kernrate fürs Erste beendet sein dürfte. So schwankte die saisonbereinigte 3-Monatsrate in den vergangenen Wochen aufs Jahr hochgerechnet zwischen 2% und 3,5%. Im August stieg diese Rate erneut. Damit dürfte sich auch die für die EZB wichtige Kernrate nun bei etwa 2,3% einpendeln. Gegen einen weiteren Rückgang der Kernrate spricht auch der immer noch starke Anstieg der Löhne, der im zweiten Quartal mit knapp 4% immer noch beträchtlich war.

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