Deutschland – Erneute Enttäuschung bei den Aufträgen
Die Auftragseingänge der deutschen Industrie sind im Juni um 1,0% im Vergleich zum Vormonat gefallen
Commerzbank Economic Research
06.08.2025
Die Industrie erhielt im Juni 1,0% weniger neue Aufträge als im Vormonat. Ohne Großaufträge, die die Produktion kurzfristig kaum beeinflussen, ergibt sich ein leichtes Plus von 0,5%. Diese Zahlen sind besonders relevant vor dem Hintergrund des deutlichen Rücksetzers im Mai. Denn im Mai waren die Aufträge ohne Großaufträge im Vergleich zum April trotz einer leichten Aufwärtsrevision um knapp 3% gefallen. Diesen Rücksetzer konnten die Aufträge im Juni nicht aufholen.
Insgesamt liegen die Auftragseingänge damit wieder auf dem Niveau zu Beginn des Jahres und enttäuschen erneut die Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung in der deutschen Industrie. Zwar hatten Frühindikatoren wie der Einkaufsmangerindex im verarbeitenden Gewerbe und das Ifo-Geschäftsklima im zweiten Quartal eine leichte Erholung angezeigt. Offensichtlich spiegeln sich diese positiven Erwartungen noch nicht in harten Auftragszahlen wider. Das bestärkt einmal mehr unsere Annahme, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nur moderat wachsen wird.
Die Gefahr besteht nun, dass mit den US-Zöllen sich weiter Gegenwind für die deutsche Industrie aufbaut. Im Juni sind die Aufträge aus dem Ausland bereits um 3,0% gesunken. Das geht ausschließlich auf den Handel mit Ländern außerhalb der Eurozone zurück. Das könnte bereits ein Indiz für die schädliche Wirkung der US-Zölle für deutsche Exporte sein.
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