Krieg im Mittleren Osten – Was bedeutet dies für den Ölmarkt?

Der eskalierende Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat den Preis von Rohöl deutlich steigen lassen.

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Carsten Fritsch

Commerzbank Economic Research

16.06.2025

Was bedeutet das für den Ölmarkt? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran ist am vergangenen Freitag mit Angriffen Israels auf Atomanlagen und militärische Ziele im Iran eskaliert. Die Ölpreise stiegen daraufhin deutlich an, ein Barrel der Ölsorte Brent verteuerte sich am Freitag um bis zu 13% auf gut 78 USD je Barrel. Dahinter steckt die Sorge, dass der Konflikt eine ausreichende Versorgung der Weltwirtschaft mit Rohöl gefährden könnte.

Welche Rolle spielt der Iran auf dem Ölmarkt?

Der Iran hat zuletzt verschiedenen Umfragen zufolge pro Tag etwa 3,3 Mio Barrel Rohöl gefördert. Zu den Ölexporten des Iran und deren Abnehmern gib es wegen der weiter bestehenden internationalen Sanktionen keine offiziellen Daten. Laut Daten von Bloomberg hat der Iran zuletzt täglich knapp 1,7 Mio Barrel exportiert, wovon gut die Hälfte wohl nach China ging. Dies entspricht etwa 4% der globalen Rohölexporte.

Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen im Mai 2018 und der Wiedereinführung der US-Sanktionen war die iranische Ölproduktion bis 2020 auf rund 2 Mio Barrel pro Tag gefallen. Seit Anfang 2021 ist sie aber trotz der weitergeltenden Sanktionen wieder gestiegen, so dass sie sich wieder auf dem Niveau von Herbst 2018 befindet. Die Sanktionierung der iranischen Schattenflotte und einiger chinesischer Raffinerien als Abnehmer von iranischem Öl haben bislang lediglich einen weiteren Anstieg der Ölproduktion und Ölexporte des Iran verhindert. Zu einem Rückgang führten sie nicht.

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